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Als ich heute Morgen den Nebel sah, dachte ich nur: Das auch noch! Als ob das Dauergrau der letzten Wochen nicht gereicht hätte. Aber schon beim Einkaufen hatte ich plözlich das Gefühl, dass sich die Luft samt Nebel eigentlich gar nicht so schlecht anfühlte. Also habe ich mir meine Kamera geschnappt und mich zur Schwanheimer Düne aufgemacht. Ich muss sagen, der Spaziergang hat Spaß gemacht. Es war kalt, aber nicht zu kalt und die ruhige Atmosphäre tat irgendwie gut.

 

  Statt eines Zitates für Nova (Zitat im Bild-Projekt) habe ich mir ein Nebel-Haiku einfallen lassen:

Tautropfen im Gras
und der Nebel hüllt mich ein –
sanftes Winterlicht


Mir gefällt die Variante im Bild – also ohne „und“ der Nebel – besser. Dann sind es allerdings anstelle der üblichen sieben mittleren Silben nur sechs. Was aber nicht unbedingt schlimm ist. Die Haikuvorschriften beziehen sich immer auf die japanische Silbensprache und es ist gar nicht so sinnvoll, sie einfach ins Deutsche zu übertragen. Vielleicht schreibe ich dazu auch mal was auf meiner Autorenseite.

Um keine falschen Hoffnungen aufkommen zu lassen – die Seen im Dünenbereich sind alle nicht mehr zugänglich –  das Bild ist eine Bearbeitung. Ich habe schließlich einen ruhigen Untergrund für mein Haiku gebraucht ;-
Das Original sieht so aus:

Und nun erzähle ich euch noch etwas über die  Lorenbahn. Es gibt da eine Wegekreuzung, an der ich immer vorbeikomme. Dort steht ein bemooster alter Betonklotz und auch die typische Stele des Frankfurter Grüngürtels mit Erklärung.  In der Düne wurde früher Kies abgebaut und es gab eine Lorenbahn, mit der das Material abtransportiert wurde. Die Schienen wurden auf Betonblöcken verlegt. Ich bin sicher, dass ich den Weg auch schon mal gegangen bin. Aber ich vermute, dass die übrigen Betonklötze, die seitlich im Gestrüpp liegen, im Sommer von Brombeeren überwuchert sind. Jedenfalls sind sie mir nie aufgefallen. Heute leuchteten sie mir grünbemoost entgegen und ich musste sie mir genauer angucken.

Die Moose und Flechten sehen ganz unterschiedlich aus. Manche wie kleine Farne.
Das nächste Bild hätte mit den vielen kleinen Tröpfchen noch besser zu meinem Haiku gepasst, stelle ich gerade fest:

Das sieht so schön weich aus, dass man sich am liebsten setzen würde. Wäre aber definitiv zu kalt und zu nass gewesen.

Ich habe noch mehr Fotos, aber die hebe ich mir vielleicht mal für den nächsten Naturdonnerstag auf, um nicht immer nur Fotos vom Vogelfutterhaus zu zeigen.
Mit einem Foto von meiner Orchidee, die erst kürzlich den Kindel-Trieb ausgebildet hat, wünsche ich euch einen schönen Abend und morgen einen erholsamen Sonntag. An der Orchidee blühen die Mutterpflanze und der (die, das?) Kindel nun gleichzeitig.