DND steht heute eher für den Natur-Dienstag, aber wenn mir morgen nichts besseres mehr vor die Linse kommt, werden die Fotos auch am Donnerstag mit Ghislana verlinkt 😉  Wer will, kann sich gerne auch den Beitrag mit dem Taubenschwänzchen noch anschaun.

Ich war heute in Weilbach. Nicht in den Kiesgruben, sondern weiter westlich zum Haus des Dichters hoch, am Agrarhandel Rempsberger vorbei und durch die Wiesen. Das Wetter war großartig, überall blühte es und es lag ein richtig süßer Duft in der Luft. Aber es war auch ziemlich windig. Das war zum Laufen  angenehm, zum Fotografieren eher unpraktisch. Ich wollte endlich mal ein paar Schmetterlinge aufspüren und fotografieren. Die waren auch durchaus vorhanden, aber nicht nur flatterhaft sondern auch auf den Halmen und Blüten äußerst schwankende Objekte. Jetzt muss ich aber zunächst mal eine gelbe Pflanze bestimmen, die dort überall wuchs – ganz filigrane Blüten, aber sehr dicht.

Ich vermute, es handelt sich um das Echte Labkraut (Galium verum), was auch den süßen Duft erklären würde. Sie feinen Blüten riechen intensiv nach Honig.
Viele Disteln und den Disteln ähnliche Pflanzen blühen im Moment. Durch ihre riesigen Blätter und ein intensives Grün fällt die Große Klette (Arctium lappa) auf. Das Klettenwurzelöl wird schon lange in der Naturheilkunde verwendet. Ihre pharmazeutisch wirksamen Bestandteile werden intensiv erforscht. Die Klette blüht lila.
Auf dem Weg zum Haus des Dichters gab es bis vor Kurzem immer noch einige Felder, auf denen Rosen und Pfingstrosen angebaut wurden. Das ist nun wohl vorbei. Die Flächen liegen brach. Hier wächst derzeit alles wild durcheinander, auch die letzten Mohnblüten – schon ziemlich zerrupft.
Hier sah ich auch die ersten Schmetterlinge fliegen, aber ins Feld hinein wollte ich nicht, da ich nur Sandalen an meinen unbestrumpften Füßen hatte. Es ist schon wieder ziemlich warm geworden. Auf dem Anstieg zum Haus des Dichters konnte ich dann das erste einigermaßen befriedigende Foto eines Kleinen Esparsetten-Bläulings machen.
Ein Bläuling mit einer rein braunen Flügeloberfläche ist mir auch aufgefallen, aber er war insgesamt schon ziemlich ramponiert. Das traf auch für einige andere Falter zu. Kohlweißlinge gab es reichlich. Auf dem nächsten Bild ist mir noch etwas Braunes von rechts ins Bild geflogen. Das war wohl ein Wiesenvögelchen oder ein Ochsenauge.
Wenn es der Falter aus dem nächsten Foto war, dann vermutlich tatsächlich ein Rostbraunes Ochsenauge (Pyronia tithonus), der hier an einer Skabiosen-Flockenblume sitzt.

Diese Blüten waren außerordentlich beliebt. Sie wurden von Schmetterlingen, Bienen, Hummeln und Widderchen angeflogen.
Das hier ist ein Esparsetten-Widderchen oder Krainer Widderchen (Zygaena carniolica). Diese Art ist an ihren weißumrandeten, roten Flecken gut zu erkennen. Die Saat-Esparsette blüht bisher nur sehr verhalten. Ich habe da schon ganz andere Jahre in Weilbach erlebt.
Esparsettenblüten mit Steinhummel (Bombus lapidarius). Steinhummeln habe ich sehr viele gesehen. Auf dem nächsten Bild ist eine Dunkle Erdhummel (Bombus terrestris)  zu sehen. Eine tolle Seite zur Hummelbestimmung habe ich hier gefunden: Garten der Grünspechte

In der Nähe der Agrarfabrik blühte ein Sommerflieder, der ähnlich zerzaust aussah wie der Kleine Fuchs (Nymphalis urticae), der sich auf ihm niedergelassen hatte.

Das Waldbrettspiel (Pararge aegeria) gehört zu den Schmetterlingen, die mir eigentlich immer vor die Kamera kommen, egal wo ich unterwegs bin. Nur leicht schattig muss es sein mit möglichst vielen Laubbäumen und Sträuchern. Die pralle Sonne mag es nicht.


Der Kälteeinbruch scheint vorbei zu sein – es ist Sommer! Schaun wir mal, wie er sich weiterentwickelt.