Und hier also Teil 2 meiner Schmetterlingssuche. Und weil nun tatsächlich Donnerstag ist, widme ich auch diesen Beitrag ein weiteres Mal dem Naturdonnerstag bei Ghislana. Heidis tolle Fotos von der Griesheimer Düne haben mich jetzt schon mehrfach begeistert. Und ich muss sagen, dort scheint wirklich mehr los zu sein als in der Schwanheimer Düne. Aber einiges habe ich dennoch mitgebracht. Aufgefallen sind mir zunächst die Hummel-Pins, wie unser neuer Nachbar die gelben Schilder nennt, für die er mitverantwortlich ist. (Der Mann ist als Landschaftsarchitekt beim Frankfurter Grünflächenamt beschäftigt.) Entlang der Leunastraße wurden auf den Grünflächenstreifen ordentlich Wildkräuter / -blumen versamt. Das ist eine prima Sache, denn gleich danach beginnt dann auch schon die Düne mit relativ karger Vegetation. Auf dem Beitragsheader und dem nächsten Foto seht ihr die Wilde Malve (Malva sylvestris), die auch auf den seltsamen Namen „Große Käsepappel“ hört. Laut Wikipedia bezieht sich dieser Name auf die käselaibförmigen, schleimhaltigen Früchte, aus denen früher Kinderbrei (Papp) zubereitet wurde. Hm – wie der wohl geschmeckt hat?
Die Wilde Malve ist eine interessante Pflanze mit vielen Vorzügen. Und auf die Zwitterblüten werde ich in Zukunft mal achten. Ein und dieselbe Blüte macht nämlich sowohl eine weibliche als auch eine männliche Phase durch, was am Erscheinungsbild feststellbar ist.

Immer wieder faszinierend: Kaum hat man den Industriepark hinter sich gelassen, betritt man in eine völlig andere Welt. Erst Landwirtschaft, dann Streuobstwiesen, dann die Düne selbst. Das nächste Foto ist getrickst, man sieht es auch. Es soll nur das Getreidefeld einerseits und die Kirschen andererseits zeigen.

Eine Weiße Platterbse (Lathyrus latifolius) , die zu den Wicken gehört, mit einem kleinen Dickkopffalter. Die Blüten sind rosa überhaucht. Rein weiße Platterbsen gibt es als Zuchtformen zu kaufen. Die eher unscheinbaren Dickkopffalter sieht man im Moment häufig. Die Art zu bestimmen ist schwierig. Es könnte sich um den Ockergelben Braun-Dickkopffalter (Thymelicus sylvestris) handeln.

Als nächstes eine Hornissen- oder Große Waldschwebfliege (Volucella zonaria) an einer Karde. Hier ist eine Diskussion entstanden: Distel oder Karde. Es dürfte die Nickende Distel (Carduus nutans) sein,  vom botanischen Namen her also eine Karde.
Im Garten haben wir übrigens immer noch eine einzige Hornisse zu Besuch. Ich sehe sie immer, wenn sie zum Trinken an unseren Teich kommt. Sie ist ganz friedlich, im Gegensatz zu der Biene, die mich vorhin durch meinen Handschuh in den Finger gestochen hat 🙁 Aber da war ich selbst dran schuld, ich habe einfach nicht aufgepasst und sie vermutlich beim Abschneiden eines Büschels blühender Zitronenmelisse gequetscht.

Eine wundervolle Farbe hat der Blaue Natternkopf (Echium vulgare). Was den Alpen der Enzian, ist uns das Echium vulgare, zumindest was die Farbe angeht. Als Trockenpflanze ist er im Bereich der Schwanheimer Düne häufig anzufinden. – Das Waldbrettspiel (Pararge aegeria) kennt ihr schon von Weilbach. Auch in der Düne immer wieder zu entdecken.

Hier hat mir einfach nur das Motiv gut gefallen. Auf eine neuerliche Bestimmung der blühenden Kräuter hab ich grad keine Lust. Das Weiße könnte theoretisch Hundspetersilie oder Schierling sein – also lieber Hände weg davon. Das Gelbe könnte Jakobs-Greiskraut und somit auch ungenießbar sein. Na, da gehen die zwei ja eine nette Verbindung ein.(Ab damit in den Mixer und ich habe die Grundlage für einen neuen Krimi *gg*.)

Den ersten Schachbrettfalter (Melanargia galathea) sah ich jenseits des Zauns vom vorherigen Foto und dann noch mitten zwischen im Wind hin und her schwankenden Halmen. Aber bei gutem Licht klappt das dann doch irgendwie einigermaßen. Am Ende meines Weges sah ich diesen Schmetterling noch einmal. Diesmal näher, aber leider auch nicht mit ganz ausgebreiteten Flügeln.

Libellen findet man in einem extrem trockenen Gebiet eher selten. Einige sehr kleine, blaue flogen durch die Gegend. Ich vermute, es handelt sich um die Kleine Pechlibelle (Ischnura pumilio). Die Flügelmerkmale unterscheiden sie eigentlich eindeutig von der Pokaljungfer, die ihr ziemlich ähnlich sieht.

Zum Schluß noch ein Zitronenfalter (Gonepteryx rhamni), einmal im Flug (nicht so ganz scharf) und einmal nach der Landung auf dem Natternkopf.