Mein Beitrag für Novas „Tor in die neue Woche“ kommt etwas verspätet, aber dafür zusammen mit einem kleinen Spaziergang durch den Botanischen Garten. Ich war heute Vormittag unterwegs, da war es noch nicht so heiß. Insgesamt ist es seit gestern nicht mehr ganz so schwül. Es weht trotz der hohen Temperatur immer ein angenehmer Wind. In der Sonne ist es aber immer über 30°C.
Der Vorteil des Botanischen Gartens im Vergleich zum Frankfurter Palmengarten sind die ausgedehnten Waldbereiche, mal ganz davon abgesehen, dass der Eintritt frei ist.

Also folgt mir durch das Eingangstor und am besten gleich in den Wald hinein, aber nur kurz.

Ab und an musste ich sowie meine gewohnten Pfade verlassen, weil heute an verschiedenen Stellen kräftig gewässert wurde, während gleichzeitig in der prallen Sonne die Wiesenmahd stattfand. Die jungen Leute, zum größten Teil Praktikanten, habe ich nicht beneidet.

An den Blüten waren die üblichen Verdächtigen unterwegs: Kohlweißling groß und klein, Tagpfauenaugen, mal ein Distelfalter – aber von den Kohlweißlingen abgesehen auch weniger als ich dachte. Da war kürzlich in der Düne mehr los.

An den Teichen und Wasserläufen bekam ich endlich mal Frösche vor die Linse, aber Libellen waren Mangelware. Ich konnte zwar einige sehen, kleine vor allem, aber nichts fotografieren.




Die Pflanze, an der hier das Tagpfauenauge sitzt, ist der Heil-Ziest oder „Echte Betonie“ (Betonica officinalis) – offenbar ein absoluter Magnet für Schmetterlinge. Mir war bisher nur der Wollziest bekannt, den ich auch mal im Garten hatte. Wenn ich das richtig sehe, gehört er aber einer völlig anderen Gattung an. Und verschwunden ist er außerdem. Der Heil-Ziest galt lange Zeit tatsächlich als wichtige Heilpflanze, aber auch als Mittel gegen Hexen und Zauberei. Inzwischen wird seine pharmazeutische Wirkung nicht mehr ganz so hoch eingeschätzt wie früher. Ich möchte ihn trotzdem gerne im Garten anpflanzen. Mal schaun, wo ich ihn herbekomme. Ah – Rühlemann’s – bei denen muss ich mich sowieso mal wieder umgucken.

Und noch eine interessante Pflanze. Es ist eine Enzianart. Wenn ich mich recht erinnere, aus Asien. Nicht immer habe ich die Schilder fotografiert, wenn ich mir etwas merken wollte. Sollte man eigentlich grundsätzlich machen.

Und zum Schluss nehme ich euch noch mit auf’s Klo. Wer kennt sie noch, die „Donnerbalken“ aus dem letzten Jahrhundert? Aus meiner Kindheit erinnere ich mich an teilweise gräßlich stinkende Plumpsklos im Skiurlaub. Ja sogar auf dem ersten Skiurlaub meines Erwachsenlebens erwartete mich auf der damaligen Hütte des Tübinger Alpenvereins etwas ähnliches. Ich muss ehrlich zugeben, dass mir selbst ein modernes Chemieklo in einem Wohnwagen nicht geheuer ist. Deshalb habe ich auch nur zögerlich die Tür zu diesem „heimeligen Gemach“ geöffnet, aber es war okay. Im Grunde ist es wirklich ein Wahnsinn, wofür wir in Europa Trinkwasser verbrauchen. Ob ich nun so ein Klo haben möchte – man muss es ja auch irgendwann entleeren – sei dahingestellt. Aber wenn wir heute nochmal bauen würden, dass wäre die Überlegung sicher drin, ob man nicht das Wasser vom Duschen oder der Waschmaschine als Spülwasser fürs Klo verwenden könnte. Möglich ist das ja längst.
Die Firma, die diese Toilette installiert hat, heißt übrigens Nowato (No water toilet) und ist bei Bedarf im Internet zu finden.
So – nun werde ich mich mal in den Liegestuhl begeben. Wenn ich bei diesem Wetter zu lange am PC sitze, bekomme ich viel zu schnell schwere Beine. Das ist unangenehm.


Ein Beitrag für Nova


Ich wünsche euch allen eine gute Woche!