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Ich weiß, dass es ein Blogprojekt Freitagsblümchen gibt, bei dem es ausschließlich um Schnittblumen in der Vase geht. Mein Fall war das nie, weil ich zumindest im Sommer so gut wie nie Blumen abschneide, um sie in die Vase zu stellen. Freitagsblümchen poste ich im Allgemeinen  bei Instagram oder Facebook und meistens sind es Blumen im Garten. Weil in den beiden letzten posts die Sache mit dem Habichtskraut aufkam, habe ich mir dieses Wiesenblümchen heute mal als Freitagsblümchen vorgenommen. Die Blüte erinnert in der Tat an Löwenzahn, die Blätter dagegen überhaupt nicht. Zu den Korbblütlern zählen allerdings beide. Hier im Blog habe ich übrigens mal das Orangerote Habichtskraut erwähnt, das durch seine Farbe mit Löwenzahn nicht verwechselt werden kann (Von der Stahlquelle durchs Süße Gründchen). Das in unserem Garten gehört zu den Mausohr-Habichtskräutern. Daher die zierlichen, eher eiförmigen Blätter.

Jetzt am Abend schließen sich die Blüten allmählich, ich werde morgen vielleicht noch einmal ein paar Bilder machen. Jetzt habe ich eine Nahaufnahme, auf der man zwei Sachen gut erkennen kann: Erstens die Härchen an den Blättern und zweitens die weißliche Rückseite. Dass ist der Grund, warum ich die Stelle im Garten nicht sonderlich mag. Die Blätter wirken nicht sattgrün sondern immer wie ein bemehlter Teppich – graufilzig nennt man das auch. Dieser Eindruck kommt dadurch zustande, dass sich bei Trockenheit die Blätter eingerollen, wobei die helle, Licht reflektierende Unterseite nach außen weist, um die Erwärmung zu verringern. Der lateinische Name Hieracium pilosella = „die mit Haaren besetzte“, von lateinisch pilosus, behaart) bezieht sich auf die behaarten Blätter der Pflanze.

Das Kleine Habichtskraut wird als Wildgartenpflanze für sonnige Mauern und andere trockene Standorte verwendet. Es neigt jedoch zu einer starken Ausbreitung. Das kann ich bestätigen. Das Habichtskraut gilt auch als Heilpflanze. Nicht bewiesen ist die angebliche Stärkung der Sehkraft (Sehen wie ein Habicht). Aber es wirkt adstringierend und entzündungshemmend. Man kann aus den Blüten einen Sud bereiten und ihn zur Mundspülung verwenden. Seine wirksamen Bestandteile sind: Ätherische Öle, Bitterstoff, Flavone, Flavonoide, Gerbstoff, Gerbsäure und Schleimstoffe. In Gärtnereien und beim Gartenversnad kann man es sogar kaufen. Wow – das hätte ich nicht gedacht. Was mich wundert ist die Stelle, an der es sich bei uns ausgebreitet hat. Der sonnigste Platz ist das eigentlich nicht. Egal, allmählich sehe ich es mit anderen Augen als bisher.

Kommt gut ins Wochenende und bleibt gesund.