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Auch heute kratzen die Wolken wieder am Boden, es wird nicht richtig hell. Geregnet hat es nur in der Nacht. Aber dieses diesige Wetter bekommt meinen letzten verbliebenen englischen Rosen offenbar hervorragend. Lady Emma Hamilton blüht wie noch nie. Und beherbergt Nymphen, also die von Grashüpfern, ganz exakt die der Punktierten Zartschrecke (Leptophyes punctatissima). Das Nymphchen ist kaum größer als eine Blattlaus. Wenn ich nicht das SEL 50mm f/1.8 mit Zwischenringen an den Rosen getestet hätte, wäre sie mir nie aufgefallen. Diese lichtstarke Festbrennweite ist allerdings für Nahaufnahmen nicht der Weisheit letzter Schluß.
Hier habe ich dann doch wieder auf das Kit-Objektiv zur Alpha 6100 gewechselt und das ist ja auch richtig gut.

Hier das Nymphchen der Punktierten Zartschrecke. Die Fühler sind mindestens dreimal so lang wie der Körper. Und der war vielleicht 1,5mm groß.

Hier mal nicht ganz so stark vergrößert wie im ersten Bild, aber immer noch Makro. Man kann hier vielleicht die Winzigkeit im Vergleich zum Rosenblatt besser einschätzen. Das ist jetzt ohne Zwischenringe, nur eine Ausschnittvergrößerung. Schade, dass ich das Kerlchen nicht von vorn erwischt habe.

Die Nymphe ist in der griechischen und römischen Mythologie ein weiblicher Naturgeist. „Nymphen galten als die – vorwiegend – wohltätigen Geister der Orte, der Berge, Bäume, Wiesen oder Grotten, sind aber nicht immer an dieselben gebunden, schweifen vielmehr frei umher, führen Tänze auf, jagen das Wild, weben in kühlen Grotten, pflanzen Bäume und sind auf verschiedene Weise den Menschen hilfreich. Geräuschvolle Tätigkeiten der Menschen meiden sie aber. Nymphen galten wie die Menschen als sterblich. Sie sollten allerdings wesentlich länger leben – bis hin zu Fast-Unsterblichkeit und ewiger Jugend. Der Tod einer Nymphe wurde meist mit dem Ende dessen, was sie verkörperte – zum Beispiel eine Quelle oder einen Baum – gleichgesetzt.“ (Quelle: Wikipedia)

Zu den Wassernymphen zählen die Najaden, Töchter des Zeus oder des Okeanos. Sie galten als Fruchtbarkeitsgöttinnen und waren bekannt für ihre Eifersucht. Eine bekannte Nymphe ist Daphne, in die sich einst Apollo unsterblich verliebte.

Die Dryaden sind die Baumgeister der griechischen Mythologie. Zu ihnen wird auch Kallisto gezählt, die von Jupiter / Zeus vergewaltigt wurde und später aus Eifersucht von Hera in eine Bärin verwandelt und  als Sternbild ans Firmament versetzt. Wenn man sich den betreffenden Mythos durchliest, fühlt man unwillkürlich an das momentan heiß diskutierte Donaulied erinnert. Schon immer wurden Vergewaltigungen gerne nachträglich verharmlost.

Sicher kennt ihr auch die Plejaden, aber vermutlich auch nur als Sternbild. Sie wurden als die jungfräulichen Begleiterinnen der Artemis bezeichnet, die Orion über die Wiesen Böotiens verfolgte, bis sie in Tauben (peleiades) verwandelt und als Sternbild in den Himmel versetzt wurden. Die Plejaden finden sich im Sternbild Stier und können mit dem bloßen Auge entdeckt werden. Vielen wurden sie bekannt durch den Fund der Himmelsscheibe von Nebra, auf der sie höchstwahrscheinlich abgebildet sind.

Wow – jetzt bin ich aber weit von meinen Rosen und Grashüpfern abgekommen. Warum ausgerechnet die Larven der Grashüpfer und anderer Insekten als Nymphen bezeichnet werden, kann ich nur spekulieren. Wahrscheinlich wurde da ein Zusammenhang zwischen dem Entwicklungszustand der Larven und der Jungfräulichkeit der weiblichen Naturgeister hergestellt. Wobei … das ist ja auch wieder ein weites Feld. Schließlich kennen wir auch noch den Begriff der Nymphomanie – hm! Aber wie das zusammenhängt, führe ich nun nicht mehr weiter aus.