Durchblicke und Ausblicke sind doch auch so etwas wie Tore oder Türen – oder? Heute gibt es bei mir für Novas „T in die neue Woche“ solche kleinen Überraschungen, die ich am Schwanheimer Mainufer aufgenommen habe. Zunächst habe ich eine kleine Runde über den Schwanheimer Friedhof gedreht, der sich direkt an der Schwanheimer Brücke befindet. Das war so meine Abbitte, dass ich mein Auto auf dem für Friedhofsbesucher reservierten Parkplatz abgestellt habe. Und außerdem geh ich ganz gern mal über Friedhöfe, die ja immer etwas von wunderschönen Parkanlagen haben. Der Friedhof ist nicht sehr groß und es gibt nur wenige historische Grabmäler. Eins fiel mir wegen des Namens auf: Zuckschwerdt. Während der Besetzung von Höchst im Dreißigjährigen Krieg durch Truppen unter dem Befehl von Herzog Christian von Braunschweig-Wolfenbüttel soll sich ein Hauptmann Zuckschwerdt geweigert haben, unser Schloss beim Abzug zu sprengen. Stattdessen blieb er in Höchst und erwarb das dortige Bürgerrecht. Höchst hat eine Zuckschwerdtstraße, die einen Verkehrsknotenpunkt darstellt.

Ich habe einige, vor allem die jüngeren, Namen mal etwas unkenntlich gemacht. – Dann fiel mir noch ein altes Grabmal auf, dessen Inschrift kaum noch zu entziffern war. Und am PC habe ich dann etwas Heimatforschung betrieben.

Die Inschrift lautet: Hier ruht in Gott Sanitätsrath Director Dr. med. Mathias Heuser geb. am 30.August 1831 – gest. am 5.Mai 1883
Es war gar nicht so einfach, etwas über den Herrn Sanitätsrath herauszufinden. Denn Schwanheim gehörte damals (wie auch Höchst) nicht zu Frankfurt am Main sondern zu Nassau. Aber es gibt ein Buch über deutschsprachige Neurologen und Psychiater. Dort habe ich ihn gefunden. Studiert hat der Herr in Marburg, Würzburg, Wien und Prag. Er war später Direktor der Anstalt Eichberg, die auf eine 1815 im Kloster Eberbach eröffnete „Irrenanstalt“ zurückging. Soviel zu dem Herrn mit dem Charakterkopf.

Jetzt aber zu meinen ‚Ts‘ an den Main. Das Schwanheimer Ufer ist eine Anlage mit vielen großen alten Bäumen und viel Gebüsch, das im Sommer den Blick auf den Main eher versperrt. Aber es gibt immer wieder kleine Stellen, die Durchblick gewähren.


Da hat sich am gegenüberliegenden Ufer jemand ein lauschiges Plätzchen eingerichtet. Ich tippe auf Angler, die man hier überall findet – legale und illegale.


Als nächstes kam ich zu einer Stelle, von der aus der Blickwinkel etwas weiter wurde. Das war perfekt für ein Panorama. Der Blick weiter nach links würde zur Schwanheimer Brücke gehen, der Blick nach rechts zur Griesheimer Schleuse.

Ich war mit der Lumix TZ 202 unterwegs. Sie lässt nur Panoramen in Weitwinkelstellung des Objektivs zu. Das war hier aber absolut okay. Bei Systemkameras hat man mehr Möglichkeiten. Da kann man auch ranzoomen und dann ein Panorama erstellen. Was bei den meisten Kompakten inzwischen auch geht, das sind Hochkantpanoramen. Das finde ich sehr raffiniert und bietet sich z.B. an, wenn man Berge im Hintergrund hat.

Die Schleuse mal rangezoomt. Ganz hinten erkennt man schon „Mainhattan“.


Das soll’s dann auch gewesen sein. Habt noch einen schönen Sonntag und kommt gut in und durch die neue Woche.

Komische Enten haben die in Frankfurt 😉