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Gestern Nachmittag war es eine Weile überraschend trocken. Und trotz des bedeckten Himmels bin ich zur Schwanheimer Düne. Die erste Überraschung, die mich dort erwartete, war ein Meer von blühendem Hasenklee. Dank Heidi von der Griesheimer Düne weiß ich überhaupt erst, was mich da so beeindruckt hat. Glücklicherweise hatte ich einen Weg eingeschlagen, den ich sonst nie benutze, außer hin und wieder, wenn ich die Düne verlasse. Sonst hätte ich vermutlich gar nicht erlebt, was ich erlebt habe.


Hasenklee so weit das Auge reicht! Hasenklee (Trifolium arvense)  heißt auch Ackerklee. Man kann den Hasen-Klee von den anderen Klee-Arten gut durch die rosaroten und grünen, behaarten köpfchenförmigen Blütenstände unterscheiden. Die Blütezeit ist von Juni bis Juli. Die lang gestielten, köpfchenförmigen Blütenstände des Hasen-Klees sind etwa 1 cm breit und 1 bis 2 cm hoch. Die zarten Farben haben mich spontan an die Farben erinnert, die oft das Herz-Chakra symbolisieren. Kennt ihr den Wassermelonen-Turmalin (Heilstein)? So ähnlich. Am auffälligsten ist aber das Puschelige.

Die nächste Überraschung waren dann die vielen Schmetterlinge trotz bedecktem Himmels. Bei genauem Hinsehen waren es zwar in erster Linie die Kleinen Heufalter, aber es waren auch Schachbrettfalter, Kohlweißlinge und selten mal ein Kardinal oder Tagpfauenauge dabei.

 

 

Bei dem als Kaisermantel oder Kardinal bezeichneten Schmetterling kann ich mich tatsächlich nicht entscheiden. Die beiden sehen sich sehr ähnlich und gehören auch beide zur Gattung Argynnis. Vielleicht weiß das von euch jemand genauer.
Nachtrag: Inzwischen bin ich beim Betrachten eines anderen Fotos auf den Großen Perlmuttfalter gekommen. Man erkennt auf der Unterseite die Perlmuttflecken, die diesem Falter den Namen gaben.

 

Von den Schachbrettfaltern saßen viele auf den Blüten der Karden. Saßen Männlein und Weiblein nebeneinander konnte man gut sehen, dass die weiblichen Falter heller gefärbt sind als die männlichen, eher braun-weiß als schwarz-weiß. Ein richtiges Schwarz ist es aber auch bei den männlichen Faltern selten. Der Schachbrettfalter (Melanargia galathea) war 2019 Schmetterling des Jahres.

Weiblicher Schachbrettfalter

 

Von den vielen Heuhüpfern, die ich leider nicht vernünftig fotografieren konnte – sie waren sehr klein und immer in Bewegung – habe ich gestern schon kurz erzählt. Zwischen den noch ungemähten Wiesen gab es vereinzelte Schneisen, durch die man laufen konnte. Vor den Füßen flogen oder hüpften Myriaden von Grashüpfern auf und ließen sich gleich darauf rechts und links im Gras wieder nieder. Das dabei entstehende Geräusch hörte sich an wie leise prasselnder Regen. Als es dann wirklich zu nieseln anfing, habe ich das erst nicht wahrgenommen. Erst als ich die Tropfen auf Armen und Kamera sah.

Mal wieder der Gemeine Bienenkäfer oder auch Bienenwolf (Trichodes apiarius).Die Larven leben räuberisch in den Nestern verschiedener Solitärbienen und in den Bienenstöcken der Europäischen Honigbiene. Der ausgewachsene Käfer hält sich zwischen Mai und Juli auf Pflanzen aus der Familie der Doldenblütler auf und jagt hier andere Blütenbesucher. Er frisst aber auch Blütenstaub, was man auf diesem Bild ganz gut sehen kann.

Auf den feuchteren Anteilen wurde der Hasenklee dann zunehmend von bunten Wiesenpflanzen abgelöst.

Ich hätte gerade Lust, heute Nachmittag noch einmal hinzufahren. Aber es hat in der Nacht wieder überaus heftig geregnet und der Boden trocknet nur langsam. Und es gibt ja auch noch ein paar andere Dinge zu tun 😉

Landschaftspfleger Schafherde: Sie sorgen dafür, dass die Düne erhalten bleibt und nicht auf Dauer von Gestrüpp und Bäumen überwachsen wird.

Das war mein zweiter Beitrag zum Naturdonnerstag.

Wenn ihr noch Beiträge habt, könnte ihr euch auch hier eintragen.

 

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