Seite wählen

Wer mich kennt, weiß, dass ich gerne Gesichter in allem Möglichen erkenne und auch ganze Gestalten. Als ich vor ein paar Tagen so halb aus der Küche Richtung Terrasse guckte, da dachte ich: Huch – was ist  denn das nun wieder? Das grüne Ding sah sehr lebendig aus. Etwas mit Schwänzchen von merkwürdiger Gestalt. Gleich darauf musste ich lachen. Es war nichts anderes als ein Blatt der Korkenzieherhasel. Ich dachte, das fotografierst du jetzt mal schnell für Juttas Projekt „Close to the ground“.  Später kam ich dann auf die Idee, dass es wie ein kleiner Elefant ausgesehen hatte. So ist das Beitragsfoto oben entstanden.

Und hier das Original. Man könnte auch ein Schweinchen darin sehen.

Aber ich habe auch noch etwas anderes als grüne Elefanten. Von meiner Radl-Tour am Abend einen „Close-to-the-ground“-Blick auf einen Weg, der mich ins Nirgendwo führte. Sowas passiert mir immer wieder, gerade zwischen den Feldern. Dieser verlief parallel zu B8 und besteht noch aus den alten Platten mit denen früher unsere ersten Autobahnen betoniert wurden. In der DDR gab es die noch ewig und ich erinnere mich gut an das Plopp, Plopp, wenn man darüber fuhr. Zwischen diesen Platten wächst inzwischen Gras und Unkraut durch die Ritzen. Auch dieser Weg war sicher mal eine Straße, die in den Taunus führte, bevor die B8 gebaut wurde.

Und so schaut’s heute aus, wenn man in die gleiche Richtung will:


Ich stehe dafür auf einer Fußgängerbrücke, die über die B8 führt, und komme auf der anderen Seite dann Nähe Main-Taunus-Zentrum, also in Sulzbach raus. Die B8 beginnt an der niederländischen Grenze in Elten bei Emmerich am Rhein, durchquert die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen und Bayern von Nordwesten nach Südosten und endet in Passau. Sie verläuft weitgehend entlang der historischen Via Publica. Ein Teilstück war früher als Cölnische Hohe Heer- und Geleitstraße nicht nur eine bedeutende Handelsroute zwischen Köln und Frankfurt am Main, sondern auch ein Pilgerweg zwischen Köln und Marburg, der im Jahr 2007 als Jakobsweg ausgewiesen wurde. [Ganz spannend liest sich die Seite über die „Altstrassen“ in Hessen.] Man darf sich die B8  aber nicht als durchgängige Autostraße wie eine Autobahn vorstellen. Sie geht immer wieder in Kreisstraßen, Landesstraßen oder echten Autobahnen auf. Bei uns in Unterliederbach muss man zwangsläufig auf die A66 wechseln.

Viel Blümeliges am Wegesrand gab es nicht mehr. Aber zwischen abgeernteten Feldern stand ich plötzlich neben einer duftenden Wiese. Der Duft ging von unzähligen unterschiedlichen Kleearten aus. Angeblich gibt es 245 Kleearten.

Dann noch einen angenehmen Abend und kommt gut in und durch den Mittwoch.