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Mit dem Tod von Jean-Paul Belmondo ist das Kino wieder um einen ganz Großen ärmer. Ich war immer ein bisschen zu jung für die „Nouvelle Vague“, das neue, so andere französische Kino, das Belmondo mit geprägt hat. In Deutschland drehte man Karl-May-Filme, Edgar Wallace und schließlich „Zur Sache Schätzchen“. Das französische Kino war immer anders, erwachsener. Ein Typ wie Belmondo passte perfekt. Alles andere als ein Schönling überzeugte er in seinen Rollen. Außer Atem von Jean-Luc Godard – längst ein Kultfilm – mit Belmondo und Jean Seberg habe ich erst viel später gesehen. Aber er gab auch den Actionhelden oder spielte in Kostümfilmen wie „Cartouche – Der Bandit“ mit Claudia Cardinale an seiner Seite. Belmondo wurde achtundachtzig Jahre alt. Lässig, unverschämt und unerschrocken wird Bébel seinen Fans in Erinnerung bleiben.

[su_pullquote]„Unsterblich werden und dann sterben“[/su_pullquote]

„Unsterblich werden und dann sterben“ ist ein Zitat aus dem Film  „Außer Atem“.  Ich denke, Belmondo hat es geschafft. Adieu, Bébel.

 

Apropos „Nouvelle Vague“ – der erste Film aus dieser Zeit, den ich im Kino gesehen habe, war „Ein Mann und eine Frau“ (Originaltitel: Un homme et une femme), ein Film von Claude Lelouch (ohne Belmondo). Der Klassiker der Nouvelle Vague wurde in den Kategorien Bester fremdsprachiger Film und Bestes Originaldrehbuch mit einem Oscar prämiert. Die Musik habe ich noch heute im Ohr: Musik gibt’s hier.