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Für Sandras Projekt „Spiegelungen“  – inspiriert von Bernhards Beitrag – das Petrihäuschen im Brentanopark. Ein Haus im Stil der Schweizer Häuser. Gesehen habt ihr es als Ausschnitt beim letzten Montags-Talk im Header. Diesmal im Header die Nidda von der Brücke aus, wie ich sie 2014 als Monatsmotiv für 12 x 1 im Jahr hatte. Seht euch die Serie gern nochmals an. Der Unterschied nach sieben Jahren ist enorm.


Der Schweizer-Haus-Stil ist eine architektonische Richtung des Historismus und beschreibt Gebäude im Stil alpenländischer Bauernhäuser. Der Schweizerstil ist insbesondere durch flach geneigte und weit vorkragende Dächer sowie durch Brettschnitzereien an Dächern, Balkonen und Austritten in Form von Brettschnitzereien charakterisiert. Beliebt war dieser Baustil im 19. Jahrhundert bis in die Belle Epoque zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Deutschland, Österreich-Ungarn und Skandinavien. Die ersten Schweizerhäuser wurden als typisches Staffage-Element in den Landschaftsgärten errichtet und dienten meist als Wohnhaus für Gärtner oder Parkwächter. Oder wie hier im Brentanopark als Sommerhäuschen betuchter Bürger. 1819 erwarb es der Kaufmann und Bankier Georg Brentano von dem Bäckermeister Johannes Petri für 1.150 Gulden und baute es ab 1819 im zeitgenössischen Schweizerhaus-Stil um, wobei es sich hier um ein frühes Beispiel des Baustils handelt. 
Direkt neben dem Petrihaus steht der Goethe-Ginkgo, mit einem Alter von rund 270 Jahren das älteste Exemplar in Deutschland und als Naturdenkmal geschützt. Auf den Bildern der Baum links zwischen Wehr und Petrihaus zu sehen. Im September 1814 war Johann Wolfgang von Goethe bei der Familie Brentano in Rödelheim zu Gast. Im folgenden Jahr schrieb er sein Gedicht Gin(k)go biloba, Teil seines Werkes West-östlicher Divan. Goethe schreib Ginkgo ohne „K“.

„Das Poetischste von allem war das malerische Petrihäuschen, in dem der Onkel wohnte und auch ganz alleine schlief…“, schilderte Maximiliane von Brentano begeistert das Petrihaus in ihren Memoiren.

Empfehlenswert: Die Seite des Petrihauses im Internet.

Mal ein Blick auf’s Wehr – ein bisschen Highkey, ein bisschen Schwarz-weiß (aber das Wasser farbig belassen) und eine nicht ganz gelungene Langzeitbelichtung. Gefällt mir aber trotzdem ganz gut.