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Sicher werdet ihr auch andere Monate im Jahr mit dem Begriff „Fülle“ assoziieren. So zum Beispiel die Erntemonate im Spätsommer. Aber der Mai ist der Wahnsinn in Tüten. Auf einmal ist alles grün, an allen Ecken und Enden zeigt die Natur, was sie drauf hat. Vielleicht fällt mir das nach den trockenen Jahren in diesem Frühling besonders auf. Obwohl es lange genug kalt war, hat zumindest der viele Regen dazu geführt, dass die Natur endlich aufatmen und wieder aus dem Vollen schöpfen konnte.


Den frisch gebadeten Grünspecht (Picus viridis) kann ich euch heute nur von hinten zeigen. Aber es gibt eine nette Geschichte dazu. Vielleicht erinnert ihr euch, dass ich mal geschrieben habe, dass der Eichelhäher neben seinem Gekrätsche auch noch anders kann. Er hat einen glucksenden, glockenhellen Ton drauf, wenn er ein Weibchen anlocken will. Das scheint beim Grünspecht ganz ähnlich zu sein. Sein normaler, lauter Ruf wird oft als Lachen beschrieben. Aber heute Morgen – ich saß beim Frühstück und hatte die Tür zur Terrasse offen – hörte ich ein eigenartiges Geräusch, das ich überhaupt nicht interpretieren konnte. War das ein Vogel oder jemand in der Nachbarschaft, der an irgendwelchen Schrauben oder was auch immer drehte? Ich bin dann zur Tür und im selben Moment erschrocken, denn direkt neben und über mir flatterte aus der Felsenbirne ein Grünspechtpärchen auf. Der Ruf muss eindeutig von ihnen gewesen sein. Als sie fort waren, gab es auch das Geräusch nicht mehr. Ich bin gespannt, ob ich diesen Ruf irgendwann noch einmal höre. Dass wir nun also definitiv nicht nur einen Grünspecht, sondern mindestens ein Pärchen haben, finde ich super. Seinen normalen Ruf höre ich gerade in diesem Moment wieder.

Heute bisher nur ein Eichhörnchen gesehen. Und das schien mir ziemlich müde oder verträumt zu sein. Es saß ewig auf dem Zaun und ließ mich auch ziemlich nah herankommen.

Am Nachmittag habe ich meinen Gehölzschnitt von gestern gehäckselt und mich dann wieder über Massen von Unkraut hergemacht. Den Geruch des Stinkenden Storchschnabels werde ich heute wohl nicht mehr aus der Nase bekommen. Als ich dann mal gemütlich mit einer Tasse Kaffee auf der Terrasse saß, habe ich plötzlich eine rote Libelle an der ersten orangeroten Knospe der „Aquarell-Rose“ entdeckt – gute Tarnung. Es müsste sich um ein Männchen der Frühen Adonisjungfer (Pyrrhosoma nymphula) handeln. Leider blieb es nicht sitzen, bis mein Objektiv gewechselt hatte. Aber wenn es nun warm bleibt, dann werde ich diese Libelle sicher am Teich noch öfter sehen können.

Ich bin gespannt, welche Farbe die Rose hat, wenn sie aufgeblüht ist. Eigentlich sollte sie eher pfirsischgelb blühen. Bisher hat sie sich eh ziemlich mickrig entwickelt. Schaun wir mal, wie das weitergeht. Dafür blühen die Wildrosen sehr schön. Und alle anderen Rosen stehen zumindest in den Startlöchern. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.


Auf meine Anfrage hinsichtlich der Wildbienen (Beitrag gestern) habe ich im Naturforum bisher leider keine Antwort bekommen. Wenn sich da noch etwas tut, werde ich das nachtragen.