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Für Jutta aus dem Botanischen Garten mitgebracht habe ich die Silberdistel (Carlina acaulis), auch Eberwurz und (Niedrige) Wetterdistel genannt. Das innere Blütenkörbchen, an dem sich hier gerade eine Hummel labt, setzt sich aus einigen hundert weißlichen bis rötlichen Röhrenblüten zusammen. Drumherum findet man die silbrigen Hüllblätter.


Der Trivialname Eberwurz beruht wahrscheinlich auf der ehemaligen Verwendung bei Schweineseuchen, angeblich, weil der Eber Eberwurz frisst, wenn er sich mit Bilsenkraut vergiftet hat. Warum aber Wetterdistel? Die abgestorbenen Hüllblätter der Silberdistel nehmen bei Erhöhung der Luftfeuchtigkeit an der Blattunterseite mehr Wasser auf als an der Blattoberseite. Durch diese hygroskopische Eigenschaft krümmen sich die Hüllblätter nach oben und innen und schützen die Röhrenblüten vor Regen. Deshalb wird die Silberdistel, genau wie die Golddistel, auch Wetterdistel genannt. Schließen sich die Hüllblätter, ist Regen zu erwarten, bei Sonnenschein bzw. trockener Luft spreizen sie sich auseinander. Da haben diese Silberdisteln am Dienstag aber versagt. Die fleischigen Blütenkorbböden wurden früher ähnlich wie Artischocken gegessen. Die Wurzeln wurden im Mittelalter auch als Aphrodisiakum gehandelt.

Für Jutta

Am Donnerstag gibt es dann doch wieder einen neuen DND. Einige haben sicher noch etwas von letzter Woche auf Lager, was sie gerne zeigen möchten.