Endlich habe ich es mal wieder geschafft, einen Spaziergang durch unser schönes Alt-Höchst zu machen. Und schön ist es dort wirklich. Falls ihr über die Mainzauber-Startseite gekommen seid, habt ihr sicher schon ganz oben den neuen Slider entdeckt. Dort sind jetzt zwei Bilder von heute zu sehen. Nr.1 mit Text zeigt einen Blick über den Schloßgraben auf die Häuserzeile am Schloßplatz. Nr.2 einen Blick vom Gärtchen der altehrwürdigen Justinuskirche Richtung Main. Das Gärtchen war es vor allem, weshalb ich den Spaziergang unternommen habe. Dort waren in diesem Jahr sehr fleißige, ehrenamtliche Gärtner zugange, und das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Viele Informationstafeln wurden aufgestellt. Fast alle mit Zeichnungen von Maria Sibylla Merian versehen. Ihr ist auch ein kleine Ausstellung im mainseitigen Türmchen der Justinuskirche gewidmet, in dem man normalerweise Informationen über die Gemeinschaft der Antoniter bekommt. Falls ihr mit dem Namen nichts anfangen könnt – es lohnt sich, sich mit dieser Frau zu beschäftigen. Ich habe im vergangenen Jahr mal einen historischen Krimi gelesen, der sich mit ihr beschäftigt hat. Der liest sich ganz nett, man darf nur nicht alles glauben, was dort steht. Es ist mehr Dichtung als Wahrheit.
Hier mal ein Link zum Buch: Der Fluch der Sommervögel
Vom erhöhten Kirchgarten aus kann man wunderbar auf den Main hinunter gucken. Durch eine kleine Luke im Turm habe ich am Fähranleger einen Kormoran entdeckt.
Ich hatte heute den Eindruck, es blüht überall in der Höchster Altstadt. Aber das stimmt nicht so ganz. So ein paar Schmuddelecken (oder sagen wir mal vorsichtig „ziemlich verfallene Häuser) gibt es immer noch. Auf der Bolongarostraße tut sich nach wie vor viel. Also ich denke, die Höchster Altstadt ist schon ein Schmuckkästchen und es wird immer schöner. Und vor allem sind wir „original“. Nichts gegen die „neue Altstadt“ rund um den Römer in der Innenstadt, aber echt ist halt echt!
Diese Straße heißt „Burggraben“, aber es gibt natürlich noch den richtigen Burg- oder Schlossgraben in der Tiefe. Burg oder Schloss? Beides ist richtig. Das Alte Höchster Schloß war im 14.Jahrhundert zunächst eine Zollburg. (*Ich schreibe hier übrigens Schloß anstelle von Schloss, weil das „Alte Schloß“ sowas wie ein Eigenname ist. Wenn eine Straße seit Urzeiten „Schloßstraße“ heißt, wird das ebenfalls so belassen.)
Ein Träumchen – oder? Und die Hosta zeigt keinen Schneckenfraß. Da könnte ich glatt neidisch werden. – Es hat doch auch was für sich, wenn man so einen Blog nochmal neu anlegt. Jetzt trau ich mich wieder, auch schon oft gezeigte Motive wie den Schlossturm noch einmal zu präsentieren.
Und von der Schlossterrasse aus fiel mir weiter unten in einem Baum an der Mainpromenade dieser Gartenrotschwanz (Phoenicurus phoenicurus) auf. Der Bursche hat eindeutig Beute gemacht. Bild ist nicht so doll, hab ich kräftig herausvergrößert. Gartenrotschwänze sehe ich sehr viel seltener als die in unserem Garten häufig vorkommenden Hausrotschwänze. Gartenrotschwänze fallen aber durch ihre kräftigen Farben sofort auf.
So – das war’s. Jetzt dreh ich noch eine Gartenrunde. Mal schaun, ob ich gießen muss, oder ob es von gestern noch nass genug ist.
Hallo liebe Elke,
was für ein schöner Ausflug… so herrliche Fotos.
Die Burggraben Straße wäre auch was für mich, alles ist so liebevoll angelegt und wird gepflegt… einfach nur schön.
Ich habe drei Hostabüsche im Garten und sie haben auch kein Schneckenfraß.
Ein schönes Pfingstwochenende wünsche ich Dir…
Liebe Grüße
Biggi
Ich denke, diese Ausstellung werde ich mir auch mal anschauen, liebe Elke. Das lohnt sich auf jeden Fall. Höchst wurde wirklich fein herausgeputzt. Das Kirchgärtchen mit seiner Blütenfülle ist ein Traum, das haben die ehrenamtlichen Gärtner ganz toll angelegt. Die Burggrabenstraße mit den vielen Blumentöpfen und -trögen vor den Hauswänden wird zum wahren Hingucker. Ich finde das immer toll, wenn Menschen vor den Häusern Blumentöpfe stehen. Leider wurde unserer Nachbarin ein auf der Treppe vor der Haustür stehende große Pflanzkorb komplett geklaut und aus dem vor der Treppe stehende Topf Blumen herausgegraben. Das ist doch schlimm oder? Den Gartenrotschwanz mag… hier weiterlesen »
@Christa J.: Ist aber nur eine Miniausstellung. Lohnt sich nur, wenn du sowieso dort unterwegs bist.
Ihr habt aber auch schöne Ecken bei euch Elke. Historische Gemäuer, Gassen. So was mag ich. Die Burggraben-Straße wäre mein Favorit. In Rom musste ich damals unbedingt auf der Via Appia Antica laufen, ich wollte einfach die Steine unter mir spüren. Sie haben Geschichte erlebt!
Liebe Abendgrüße von Kerstin.
@Träumerle Kerstin: Oh ja, das hätte ich auch spüren wollen.
Wunderschöne Fotos liebe Elke, diese
Burggraben-Straße ist mein absoluter Favorit 😉
Ich wünsche dir einen gemütlichen Nachmittag.
LG Sadie
Ich habe dich und deine Bilder schon vermisst. Muss ich jetzt über Mainzauber schauen ?
Ich probiere es mal.
Bin durch einen anderen Blog hierhergekommen.
Herzlichen Dank für die wunderschönen Bilder.
Liebe Grüße von Mathilda
@Mathilda: Was meinst du mit
Du kannst wie gewohnt den Blog abonnieren, aber es lohnt sich sicher auch über die Startseite hier reinzukommen. Da wird es immer mal wieder neue großformatige Fotos im Header geben.
Liebe Elke, sei herzlich gegrüßt.
Deine Bilder wieder herrlich. Die „Burggraben“-Straße ist sehr schön. Man sieht, wie liebevoll alles Grün und Blumige gepflegt wird.
Den Schlossturm empfinde ich zum Schloss überdimensional erbaut, aber trotzdem gefällt er mir. Auf dem Bild sieht er für mich aus wie ein dicker, hoher Hausschornstein.
Dein Vögelchen mit Beute im Schnabel, fantastisch.
Ich wünsche Dir noch einen guten Tag, tschüssi Brigitte.
@Brigitte: Wie gesagt, der Turm war zuerst da. Er ist ein Überbleibsel der mittelalterlichen Zollburg aus dem 14.Jahrhundert. Danach wurde immer mal wieder zerstört und umgebaut. Der Turm blieb von der alten Burg als Einziges übrig.
Liebe Elke, deine Altstadtfotos sind wirklich Träumchen. In die kleine Gasse und das malerische Haus mit den Töpfen davor könnte ich mich glatt verlieben. Auch die Ausstellung über Maria Sibylla Merian scheint sehr liebevoll gestaltet zu sein. Sie war eine bemerkenswerte Frau und hat es sicher mit Fassung ertragen, dass ihre Zeichnungen zunächst einmal als Stickvorlagen für die vornehme Damenwelt Furore machten. An deine Besprechung des historischen Krimis kann ich mich gut erinnern. Ich schätze es auch nicht so sehr, wenn zu viel Erfundenes in die reale Geschichte einfließt und hatte deshalb von der Lektüre Abstand genommen. Aber vielleicht komme… hier weiterlesen »
Nein, liebe Elke, einen 500 DM Schein hatte ich nie in der Hand – leider 😉 Danke für das Foto. Das sieht dann schon ein bisschen anders aus.
Liebe Grüße
Jutta
Liebe Elke, da mir diese Maria Sibylla Merian jetzt überhaupt kein Begriff war, habe ich erst einmal gegoogelt und schau mal, auf was ich gestoßen bin: http://www.smb.museum/ausstellungen/detail/maria-sibylla-merian-und-die-tradition-des-blumenbildes.html. Da hätte ich ja noch genügend Zeit, mir diese Ausstellung mal anzusehen. Ich habe schon immer solche Leute bewundert, die diese botanischen und andere Zeichnungen angefertigt haben. Welcher Aufwand da betrieben wurde und welch künstlerisches Potenzial dahintergesteckt hat, ist einfach unglaublich. Wunderschön sieht der Kirchgarten mit diesem herrlichen Rosenstock aus. Der Burggraben ist aber wirklich Idylle pur, ein Schmuckkästchen und eine Postkartenansicht vom Feinsten. Prima, wenn das alles wieder so schön hergerichtet wird.… hier weiterlesen »
@Jutta: Man sieht auf diesem Foto nur einen ganz kleinen Teil vom Schlossgebäude. Aber es stimmt schon, dass der Turm als ehemaliger Bergfried der Zollburg eigentlich auch ein „Fremdkörper“ ist. Allerdings fällt das sonst nicht auf, wenn man das Schloss von vorne sieht. Nur ist es praktisch unmöglich mit einer normalen Kamera Schlossgebäude und den Turm aus der üblichen Touristenperspektive auf ein Bild zu bekommen. – Hattest du nach der Wende (oder auch davor) jemals einen roten 500 DM Schein in der Hand? Den zierte auf der Vorderseite das Porträt der Sybilla. Auf der Rückseite dann eine Zeichnung Merians von… hier weiterlesen »
Liebe Elke,
die Höchster Altstadt ist ja ein richtiges Schmuckkästchen.
Auch die Vogelfotos sind entzückend.
Liebe Grüße zum Abend von Beate
@Beate: Oh ja – der Kampf um die Erhaltung der Altstadt hat sich gelohnt. Ohne die Bürgervereinigung stünden dort heute sicher nur gesichtslose 0815-Häuser.