Ich habe hier bereits einige Themen wiederaufgegriffen, die vorher ihren Platz im alten Autorenblog gefunden hatten. Auf diese Weise werden die Inhalte vielfältiger. Wer sich für meine Arbeit als Texterin interessiert, für das Bullet Journaling oder für meine Experimente rund um WordPress findet hier ebenso ein Zuhause wie alle, die wegen der Fotos und Informationen aus meinem Garten oder der Rhein-Main Region hierher kommen. Vielleicht wird es auch wieder einmal neue Kurzgeschichten und Gedichte geben.

Dass ich als Texterin für Content.de arbeite, wissen sicher die meisten schon. Angefangen habe ich damit im April, und es war zunächst als reines Experiment gedacht. Ich hatte so einiges – vor allem Negatives – darüber im Netz gelesen und wollte mir selbst ein Bild machen. Außerdem dachte ich, dass es nicht verkehrt sein könnte, sich im Schreiben zu üben und ein bisschen Taschengeld zu verdienen. Dazu kam vermutlich auch der Frust, dass es zeitweise weder mit dem neuen Krimi noch mit meinen Studienheften der Schule des Schreibens so richtig vorangehen wollte. Da ich den alten Autorenblog aufgegeben habe, hier erst noch einmal eine kurze Erklärung, was Content.de überhaupt ist.

Schreiben für Andere – Schreiben gegen Bezahlung

Der Einstieg

Content.de ist eine Internetplattform, auf der Texte in Auftrag gegeben werden. Auftraggeber können ebenso gut Firmen sein wie Privatleute. Es werden Texte gesucht für Firmenporträts, Kategoriebeschreibungen für Internetshops, Blogtexte und anderes mehr. Geschrieben werden die Texte von Menschen, die Spaß am Schreiben haben, Schreiben können, Geld verdienen wollen und von Content.de einer kleinen Eignungsprüfung unterzogen wurden. An dieser Eignungsprüfung scheiden sich schon die Geister. Wer sie nicht besteht, schimpft meistens darüber, dass die Zeit für die richtigen Antworten einfach zu knapp bemessen sei und dass man den Test nicht wiederholen kann. Es ist richtig, dass die Zeit knapp ist, aber es ist ja ein Qualitätstest hinsichtlich Rechtschreibung, Zeichensetzung und Ausdrucksfindung. Mir fällt dazu der Spruch meines alten Lateinlehrers – oder war’s der Mathelehrer? –  ein: „Leistung ist Arbeit in der Zeit“.  Ich behaupte mal, wer mehr als eine der fünf nicht allzu schweren Fragen nicht in der vorgegebenen Zeit richtig beantworten kann, der ist für den Job dort auch nicht geeignet. Denn auch später arbeitet man aufgrund der wahrlich nicht üppigen Bezahlung gegen die Zeit. Denn die Texte müssen sauber formuliert und tunlichst ohne Rechtschreibfehler sein. Wer da noch ständig im Duden nachschlagen muss, kommt nicht auf seine Kosten. Noch schlimmer – die Texte werden vom Auftraggeber abgelehnt.

Hat man die Hürde des ersten Tests genommen, wird noch ein Mustertext verlangt. Es sind drei Kategorien vorgegeben, aus denen man aussuchen darf, was einem am besten liegt. Ich hatte mir eine Reisebeschreibung ausgesucht. Nach diesem Text wird man schließlich eingestuft. Content.de vergibt zunächst 2 bis 4 Sterne, dann 4+, 4++ und 5 Sterne. Später wird man von den Auftraggebern bewertet und kann in der Hierarchie aufsteigen. Das wirkt sich natürlich auf die Bezahlung aus. Übrigens wurde der Mustertext von Content.de lektoriert. Dass das nicht selbstverständlich ist, wurde mir klar, als ich mich versuchsweise auch bei der zweiten bekannten Plattform „Textbroker“ beworben hatte. Dort ging man nie mehr auf meinen Text ein. Stattdessen wurde ich kommentarlos mit 3 Sternen eingestuft (bei Content.de sind es 4 Sterne). Ich habe mir erlaubt per Email nachzufragen, ob es denn nicht üblich sei, die Einstufung zu begründen oder etwas zu meinem Text zu schreiben. Fehlanzeige! Dazu habe man bei der Fülle an Bewerbern keine Zeit. Ich habe meinen Account dort sofort gelöscht. Es wäre noch anzumerken, dass Textbroker selbst bei der 4-Sterne Einstufung schlechter bezahlt als Content.de.

Die ersten acht Wochen

Ist man erst einmal angenommen und eingestuft, gibt es ein paar Dinge auszufüllen (Profil, Steuerkram usw.), dann kann’s losgehn. Ich kann darauf noch genauer eingehen, aber zunächst möchte ich etwas über meine Erfahrungen erzählen. Ich bin nun seit ca. 2 Monaten (Mitte April 2017) dabei, unterbrochen vom Urlaub gleich zu Beginn. Seitdem habe ich jetzt knapp dreißig Texte verfasst und die meisten machten mir Spaß. Am Anfang muss man zunächst mal einschätzen lernen, mit welchen Aufträgen man zurecht kommt und mit welchen nicht. Die Anforderungen der Auftraggeber – das Briefing – sind nämlich höchst unterschiedlich. Manche dieser Briefings sind derartig lang und kompliziert beschrieben, dass man sich fragt, warum der Auftraggeber seinen Text nicht gleich selbst schreibt. Briefings für deren Lesen (und Begreifen) ich mehr als fünf Minuten brauche, sind für mich inzwischen tabu. Das hat nichts mit der anschließenden Recherche zu tun. Die kostet nämlich wirklich Zeit. Deshalb nehme ich auch nur Themen an, die mich interessieren. Nun bin ich jemand, den seit jeher eine Leidenschaft für das Anhäufen von Wissen auszeichnet. Es gibt also kaum ein Thema, das mich nicht interessiert. Ich habe inzwischen über die verrücktesten Sachen recherchiert und geschrieben und immer was dabei gelernt. Das treibt mich an. Ich habe inzwischen auch ein bisschen was verdient – Zahlen nenne ich keine – aber leben könnte man davon nicht. Trotzdem, es ist auch nicht so schlecht, wie manche behaupten. Denn es fallen für mich neben dem Recherchieren und Schreiben überhaupt keine weiteren Arbeiten an. Nach den ersten verdienten 10 Euro hätte ich schon auf Auszahlung klicken können, und das Geld wäre am nächsten Tag auf meinem Konto gewesen. Manch einer braucht das vielleicht tatsächlich zum Leben. Und zehn Euro pro Tag sind immer drin.

Die vielen Freelancer unter den Textern im Internet, die das hohe Lied auf ihre Freiheit singen und eine Plattform wie Content.de schlecht machen – sich als SEO-Sklaven bezeichnen – verschweigen dem Leser dabei eins: Du musst als freier Texter eine Menge Zeit und vermutlich auch Nerven investieren, um Kunden zu akquirieren, mit ihnen zu verhandeln und zu schreiben. Du brauchst ebenfalls Zeit für die Recherche, du musst hinterher Rechnungen schreiben und die Buchhaltung überwachen. Eventuell musst du Mahnungen schreiben, dein Geld eintreiben lassen oder gehst im schlimmsten Fall leer aus. Das alles kannst du vergessen, wenn du für eine Plattform wie Content.de schreibst. Wenn ich allerdings jünger wäre und es mir zum Ziel gesetzt hätte, vom Schreiben leben zu wollen, dann würde ich es mir sicher überlegen, ob ich nicht tatsächlich alles das, was ich gerade beschrieben habe, auf mich nehmen würde. Nur ist das heute für mich keine Frage mehr. Deshalb finde ich, dass Content.de für jeden, der sich einfach nur etwas dazuverdienen will, sei es als Rentner oder Hausfrau und Mutter, der sich die Zeit, in der er arbeitet, frei einteilen will und vor allem Spaß am Schreiben hat, eine gute Alternative ist. Okay, diesen Bandwurmsatz würde ich normalerweise für einen Kunden irgendwie nochmal zerpflücken *lol*. Aber ich denke, ihr versteht, was ich sagen will.

Das soll für heute reichen. Vermutlich werde ich hin und wieder noch etwas dazu schreiben. Vielleicht habt ihr auch Fragen, dann fragt. Ich hatte im alten Autorenblog noch weitere Texte zum Thema, Texte die z.B. erklärt haben, was es mit SEO auf sich hat oder mit dem Begriff „Unique Content“. Das werde ich sicher nochmal aufgreifen. Jetzt muss ich aber noch meine aktuelle Einsendeaufgabe aus dem Studienheft BB09 der Schule des Schreibens losschicken. In diesem Heft ging es um Phantastische Geschichten, Fantasy oder Sci-Fi. Bis dato wusste ich nicht, dass es einen Unterschied gibt zwischen Fantasy und phantastischen Geschichten. Vielleicht wisst ihr es schon. Oder ich erkläre es irgendwann einmal.

 

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