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Es ist noch Mittwoch, während ich das hier tippe, es ist seit Wochenbeginn nachmittags immer um die 30°C, ich habe den fürchterlichsten Heuschnupfen aller Zeiten und in der Nachbarschaft ist jemand unentwegt mit dem Presslufthammer unterwegs. *Es macht so richtig Spaß, sich auf Balkon, Terrasse oder im Garten aufzuhalten* – Sarkasmodus wieder aus. Isch krisch die Krise könnte auch heißen „Ich sehe rot“ – deshalb gibt es für dieses Projekt weiter unten auch noch was.

Für den Naturdonnerstag bei Ghislana habe ich euch zunächst mal ein interessantes Insekt mitgebracht, das ich vorhin in meiner Küche entdeckt habe. Muss gleich mal googeln, was es sein könnte. Ich vermute, das Tier gehört zu den Schnaken. Von den Fühlern her würde ich sie als Kammschnake bezeichnen. Aber die sieht doch etwas anders aus, auffälliger mit viel Gelb.
>>> Edit 10.5.18: Es ist das Männchen einer Holzschnake (Tanyptera atrata), auch als Schwarze Kammschnake bekannt. Das Weibchen hat einen spitz zulaufenden, schwarzen Hinterleib mit Legebohrer und feinere, nicht gekämmte Fühler. Es unterscheidet sich optisch stark vom männlichen Insekt.

Edith – wo steckst du? Kennst du dieses Insekt? Bei nächsten Bild sieht man ganz gut den keulenartig verdickten Hinterleib und die Flügelzeichnung. Die Bilder sind leider nicht so gut. Ich hatte zwar die G6 mit dem Makroobjektiv, musste aber auf einen Hocker steigen, um überhaupt nah genug ranzukommen. Außerdem war es einigermaßen finster, weil ich gegen die Sonne den Rollladen runtergelassen hatte. Interessant finde ich auch die beiden symmetrisch angeordneten weißen Anhängsel im Brustbereich. Ah – danke liebe Edith: Die “gestielten Kugeln” sind  “Schwingkölbchen” oder Halteren, mit denen der Flug gesteuert wird. Es handelt sich um umgewandelte Hinterflügel.

Im Beitragsheader seht ihr eine unserer Elstern in der Vogeltränke baden. Natürlich baden sie viel lieber im Teich. Aber solange sich jemand auf der Terrasse aufhält, trauen sie sich nicht. Genauso wenig die großen Rabenkrähen. Sie sind alle ängstlicher oder vorsichtiger als die kleinen Vögel.

Nun noch ein paar Tierbilder aus Andalusien. Ich hatte ja schon geschrieben, dass ich in diesem Jahr nur wenige Tiere vor die Kamera bekommen habe. Wegen der Kälte gab es kaum Insekten, und wo keine Insekten, da auch keine Vögel. Für die Eidechsen schien dasselbe zu gelten.

Das Möwenpärchen war bei seinen Aktivitäten kein bisschen diskret. Ganz im Gegenteil, der „Möwerich“ machte mit einem Mordsgeschrei auf sich aufmerksam.

Ähnliches galt für das Männchen dieses Paares. Ich denke, es sind Mäusebussarde, die mir allerdings recht klein vorkamen. Sie waren auch sehr weit weg. Ohne ihr Geschrei hätte ich sie nie entdeckt.

Dem nächsten Vogel bin ich lange durch die Düne gefolgt, ohne ihm wirklich nahe zu kommen. Ich denke, es handelt sich um einen Rotkopfwürger (Lanius senator), nach seiner Jagdtechnik auch als Dornenvogel bezeichnet.

In derselben Düne habe ich auch am letzten Tag noch eine kleine Eidechse entdeckt. Ich dachte, es sei der Algerische Sandläufer, ist es aber nicht. Es handelt sich vermutlich um eine Mauereidechse, die sich in die Düne verirrt hat 😉

Und zum Schluß noch etwas botanisches: Die immer sehr auffällige Ginster-Sommerwurz (Orobanche rapum-genistae) . . . .
Ginster-SommerwurzSommerwurzen sind Holoparasiten, sie können keine Photosynthese betreiben, sie sind daher vollständig auf die Ernährung durch ihre Wirte angewiesen. Wo sie Pflanzen im Ackerbau befallen, gelten sie als schwierig zu bekämpfende Schädlinge

. . . und einen richtigen Farbknaller, den ihr alle kennt:
Anne von Wortperlen hat irgendwann Juttas „Ich sehe Rot“ übernommen. Zu ihr schicke ich den Mohn mit einem ganz lieben Gruß.

Wortperlen

Jahreszeitenbriefe