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Heute bin ich mal – für meine Verhältnisse – früh unterwegs gewesen. In weiser Voraussicht, denn schon bevor es Mittag wurde, knallte die Sonne bereits wieder heftig vom Himmel. Ich wollte in Weilbach nach den neuen Tümpel gucken, die zum Ausgang des Winters dort angelegt wurden. Eigentlich habe ich erwartet, sie völlig trocken vorzufinden, wie das in Weilbach oft bei heißem Wetter üblich ist. Aber alle Teiche und Tümpel hatten Wasser. Die neuen warten nun allerdings noch darauf von Fauna und Flora besiedelt  zu werden. Im großen Weiher und im Kleineren (mit der Brücke drüber) tobte heute das wilde Libellenleben. Die schönsten – die großen, blau-türkisfarbenen Königslibellen – waren aber ständig in der Luft, keine Chance, sie zu fotografieren. Ab und an mal ausruhen mussten sich hingegen offensichtlich Blaupfeil und Vierflecklibelle. Auch von den kleinen blauen Azurjungfern waren viele unterwegs und eine rote, die ich erst noch bestimmen muss. Könnte eine Feuerlibelle gewesen sein.
Alles grün soweit das Auge reicht – überraschend und vielversprechend. Könnte man als Tor zur Kiesgrube sehen … aber ich habe weiter unten noch etwas anderes für Nova 😉
Am großen Teich dann neben vielen Azurjungfern gleich mehrere Vierflecklibellen (Libellula quadrimaculata) entdeckt, die sich hin und wieder auch mal setzten.

Und hurra!, ich kann euch das Bild sogar zeigen. Denn momentan scheint bei meiner Technik irgendwie alles kaputt zu gehen. War es vorgestern die Speicherkarte, so konnte ich heute meine RAW-Dateien weder in Lightroom noch – versuchsweise – in Photoshop bearbeiten. In der Bibliothek wurden die Bilder dargestellt, beim Entwickeln-Modul auf einmal nur noch schräge, bunte Streifen. Hat das zufällig noch wer nach dem aktuellen Windows-Update erlebt? Ich glaube nämlich, dass es damit zusammenhängt. Erst als ich einem Hinweis folgte und und bei Lightroom unter „Leistungen“ ein Häkchen bei „Grafikprozessor benutzen“ entfernte, ging es wieder. Vielleicht hilft der Hinweis ja jemandem. Es wird alles immer komplizierter.

Schmetterlinge habe ich kaum gesehen, aber außer blühenden Gräsern gab es auch kaum Blüten. Das hier ist ein Bläuling, aber ich konnte nur die Flügelunterseiten fotografieren. Scheint mir aber ein weiblicher Falter zu sein, die haben meistens viel Braun und sind schwer zu unterscheiden. Von den gelben Halbmonden her könnte es ein Steinkleebläuling sein. Auf Klee sitzt es zumindest 😉

Dieser Blaupfeil – und in Folge noch weitere – ließ sich direkt vor meinen Füßen auf der Brücke am kleineren Weiher nieder. Hier stand ich richtig lang in der Hoffnung, auch mal eine Große Königslibelle zu erwischen. Aber es wollte nicht gelingen. Libellenlarven bzw. die Häute in diversen Stadien der Entwicklung hingen überall an den Wasserpflanzen.


Die beiden neuen Tümpel brauchen noch ein bisschen. Aber es sieht doch schon ganz vielversprechend aus. Ein weiteres Tor zu neuem Leben und somit auch mein „T“ in die neue Woche für Nova. (Ja, ja – das ist schon ziemlich hingebogen. Ich geb’s ja zu.)

Beim nächsten Foto haben wir es vermutlich mit einem Hufeisen-Azurjungfernpärchen zu tun. Ist etwas schwierig n der Bestimmung, wenn man die oberen Rückenplatte nicht genau erkennen kann. Das grüne Weibchen passt jedenfalls auch dazu.

Und dann zum Schluss die große Überraschung: eine Feuerlibelle (Crocothemis erythraea), leider auf unruhigem Untergrund. Feuerlibellen habe ich bisher nur in der Weilbacher Kiesgrube zu Gesicht bekommen.

So, und mit einem lauten QUAAAK wünsche ich euch noch einen schönen Abend. Kommt gut in die neue Woche, ist ja wieder – zumindest in Hessen – eine kurze Arbeitswoche. Bislang noch kein Gewitter in Sicht, aber es ist fürchterlich schwül.