Heute musste ich mich endlich einmal gegen das Hitzekoma auflehnen. Man kann ja nicht tagelang – und wenn’s ganz schlimm kommt, „wochenlang“ – im abgedunkelten Kämmerlein rumhängen. Also war erst mal ein bisschen Brainstorming gefragt. Wo gibt es bitteschön Schatten und dazu möglichst auch noch Wasser? Am Ende fiel mir nur der Staudenweiher in Kelsterbach-Süd ein. Das ist da, wo die ganzen Flieger runterkommen. Aber es ist trotzdem schön dort. Mein Auto habe ich am Eingang zum Südpark abgestellt und bin von dort aus losgelaufen. Erste Überraschung: Nichts los im Park, aber wunderbare Wasserspiele. Und kein Grillgestank in der Luft! Entweder war es noch zu früh am Tag, oder auch Kelsterbach hat wegen der Brandgefahr ein Grillverbot erlassen. Das würde auch die wenigen Menschen erklären.


An einem der kleinen Weiher ist mir auch die erste Libelle begegnet. Leider war der Hintergrund etwas unruhig. Aber es schien
das Revier des Großen Blaupfeils zu sein. Als ich nach zwei Stunden zurückkam, konnte ich ihn auf einem Ästchen sitzend fotografieren.


Auf dem Weg zum Staudenweiher ist mir dann noch ein Grünspecht vor die Füße gehüpft. Das fing ja richtig gut an. War bloß dumm, dass es dort ziemlich schattig war und ich gerade erst die ISO-Zahl runtergedreht hatte. Vielleicht sollte ich doch hin und wieder mit der Automatikeinstellung fotografieren.

So – angekommen. Das ist zwar noch nicht der eigentliche Staudenweiher, aber der wildromantische, kleine Weiher davor. Der wird jetzt erst einmal umrundet. Warum es dort einen Sprudel gibt, ist mir unklar. Ich dachte, das sei ein Anglerweiher- egal.
An diesem kleineren See gibt es meist viele Libellen. Einige konnte ich auch heute entdecken, aber so wirklich viele waren es nicht.

Feuerlibelle (Crocothemis erythraea) – leider nicht ganz scharf

Kaisermantel (Argynnis paphia) – die Bestimmung hat mir Lothar Malm abgenommen. Ich habe den Schmetterling vorhin auf seinem Instagram Account gesehen. Danke, lieber Lothar!

Jetzt schaut euch beim nächsten Foto diese Farben an! Mich hat dieser Anblick an die Plitvicer Seen erinnert. Am Großen Staudenweiher war grad gar nichts los, aber das war herrlich. Schatten, Wasser, ein paar Enten – Ruhe! Ja tatsächlich – Ruhe! Ich habe kaum Fluglärm vernommen. Vermutlich stand der Wind gerade günstig.

Eine Entenmama mit zwei Küken hat mich rund um den See verfolgt. Immer wenn sich eine kleine Bucht am Rand auftat, kamen die drei angeschwommen oder kletterten sogar aus dem Wasser. Vermutlich haben sie sich Futter erhofft. Aber das ist hier nicht erwünscht.

Das war’s für heute. Nun bin ich mal auf die Mondfinsternis heute Abend gespannt. Ein paar Mal zogen jetzt am Himmel schon Wolken auf, aber die Sonne hat sich immer wieder durchgesetzt. Gestern Abend hatten wir einen absolut klaren Himmel. Wenn es heute wieder so wird, sollte der Beobachtung nichts im Weg stehen.