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Dieser Tag war wirklich noch einmal ein Geschenk zum Herbstanfang. Nachdem es gestern doch recht schaurig war, konnte ich heute den ganzen Tag im Garten verbringen. Das hat Spaß gemacht, war weder zu warm noch zu kalt – perfekt! Ich fürchte nur, morgen werde ich mich nicht mehr rühren können 😉 Ganz überraschend habe ich am Teich sogar noch eine Blüte der Sumpfdotterblume entdeckt. Alles andere ist dort inzwischen verblüht. Es gibt noch ein paar vereinzelte Mimulusblüten. „Unverhofft kommt oft“ wäre also schon ein prima Zitat für Nova, aber ich habe noch nach etwas anderem gesucht. Dabei ist mir etwas Seltsames aufgefallen. Fast alle Aphorismen aus Deutschland, die sich mit dem Thema „Halt“ beschäftigen, sind irgendwie negativ. So nach dem Motto „Niemand wird dir Halt geben, wenn du nicht an dich selbst glaubst“ oder ähnliches. Die Chinesen sehen das offenbar anders:

Ihr kennt das Wesen mancher Pflanzen,
sich an anderen Pflanzen aufzuranken;
Erst durch solchen Halt wächst ihre eigene Kraft.

Ich finde, dass das eine freundlichere Betrachtungsweise ist. Wie ich nun darauf komme? Ich habe im Vorgarten eine sehr schöne Hortensie, die immer irgendwie kurz über dem Boden dahinkraucht. Das ist für die Blüten nicht wirklich gut. Als ich heute meinen Bambus beschnitten habe, kam mir der Gedanke, die stabilen Stängel als Stützen zu verwenden. Den Winter werde ich nutzen und mir überlegen, wie ich das noch besser hinbekommen kann. Die Pflanze ist noch nicht sehr alt. Vielleicht kann ich sie noch ‚erziehen‘. Im schlimmsten Fall müsste ich sie vermutlich stark zurückschneiden. Weil ich sowieso gerade wieder auf einem Lyrik-Trip bin, habe ich mir zur Hortensie ein Senryū ausgedacht. Ein Senryū ist dem bekannteren Haiku ähnlich, ist aber nicht (nur) auf die Natur bezogen.


Die Silbenanzahl, dessen bin ich mir bewusst, entspricht nicht dem klassischen 5-7-5 Schema. Aber weil ich nicht in japanischer Sprache schreibe, sehe ich das, wie viele andere inzwischen auch, locker. Für mich muss der Klang stimmen.

Blumenzwiebeln zum Verwildern, außerdem Tulpen und Narzissen, habe ich heute jede Menge gesetzt. Beete gesäubert, Kompost ausgebracht, das Vogelfutterhaus gesäubert und … und … und …  Ich bin tatsächlich rundherum mit mir zufrieden 🙂  Deshalb geht dieser Beitrag natürlich auch zu Loretta und Wolfgang und ihrer Linkparty Gartenglück.