Bei wirklich aasig kaltem Nordwind war ich heute im Frankfurter Botanischen Garten unterwegs. Parken musste ich zwar im Parkhaus des Palmengartens, aber als ich dort die Reisebusse stehen sah, wusste ich sofort – nix da, gleich ab in den Botanischen Garten. Es ist schon verblüffend, dass so wenige Menschen diese wunderbare Oase mit kostenlosem Eintritt nutzen. Ich hatte mich warm angezogen (Pulli, dünne Steppweste und Windjacke drüber) und das war gut so. Ich habe sogar Leute mit Pudelmützen und Handschuhen gesehen. Und hier kommen nun meine Fotos für Ghislanas Naturdonnerstag.
Dieser kleine Platz um eine alte Sequoia wurde neu angelegt und hat mich sofort an ein Foto aus den USA erinnert. Deshalb das Selfie – Nostalgie pur. Aber geht nicht weiter rein in den Zauberwald, sonst sieht das nächste Selfie vielleicht so aus:
Am bestens haben mir heute die vielen kleinen Feuchtgebiete gefallen – Bäche und Teiche. Überall blühen die Sumpfdotterblumen in leuchtendem Gelb – herrlich!
Auch der Botanische Garten hat seine Nilgans. Aber ein Gärtner hat mir erklärt, dass sie dort noch nie zur Plage geworden sind. Es gäbe immer nur ein Pärchen. Das ist interessant. Vielleicht ist es ja doch so, dass es die Plätze sind, an denen Menschen Lebensmittel liegen lassen oder die Vögel füttern, an denen sie sich so ausbreiten. Einige Frankfurter Parks und Schwimmbäder haben da echte Probleme.
Im Bereich des alpinen Gartens waren viele Wildbienen unterwegs. Irgendwo habe ich kürzlich vom Flug der Sandbienen gelesen. Von der Wärme hervorgelockt, schlüpfen sie häufig alle an einem Tag aus den im Vorjahr von den Müttern gebauten Erdnestern und bleiben in deren Nähe. Die Weibchen folgten einige Tage später. Ich glaube, dass etliche von ihnen aber Vögeln sofort als Nahrung dienen. Ich habe zwei Eichelhäher beobachtet, die mittendrin saßen und nach ihnen schnappten.
Auch ihm sieht man den Wind an. Hier sitzt er auf einem Baum und beobachtet das Gewimmel von oben. Vermutlich weil er sich von mir gestört fühlte.
Ist das frische Grün der Lärche nicht immer wieder wunderschön?
Fleißige Pollensammler unterwegs. Auch Schmetterlinge habe ich entdeckt vor allem den Aurorafalter. Der scheint in diesem Jahr häufig zu sein. Ich habe ihn auch schon im Garten entdeckt und mich gefreut. Denn bislang konnte ich ihn immer nur in der Schwanheimer Düne entdecken. Der Aurorafalter (Anthocharis cardamines) gehört zu den Weißlingen. Seine Raupen lieben das Wiesenschaumkraut. Nur das Männchen hat die auffallenden orangroten Ecken an den Flügeln. Wie alle Weißlinge bleibt er ungern irgendwo sitzen 😉
Auch hinter dem Rotkehlchen war ich lange her, bevor ich es schließlich erwischt habe. Ähhh – Botanischer Garten? Klingt allmählich mehr nach Vogelpark.
Deshalb zum Schluß noch eine Päonie, die ich überraschenderweise mehrfach mitten in einer Waldwiese fand. Es
handelt sich dabei um die Korallen-Pfingstrose (Paeonia mascula Miller, subsp. russoi ), auch Großblättrige Pfingstrose genannt,
Und das wars mal wieder für heute. Ich hoffe, euch hat mein Spaziergang gefallen. Die Jacke, die ich auf dem Selfie trage, ist großartig. Ich habe sie mir für den Urlaub gekauft, weil ich mich noch mit Grausen an die kalten Winde von Tarifa erinnere. Sowohl die Steppweste auch auch die Jacke sind relativ dünn, halten aber warm und sind vor allem winddicht. Mittlerweile ist es in Andalusien um Ostern rum ja manchmal kühler als in Deutschland. Man muss für und gegen alles gewappnet sein.
Ups – gleich schon wieder ein Webinar der Schule des Schreibens. Was für ein Stress! Und Fußball ist heute auch noch …
Nachtrag am 12.4.19: Heute noch gelernt > Es gibt Märzenbecher und Märzenbecher 😉 bzw. Frühlingsknotenblumen und Sommerknotenblumen.
Dies hier sind Sommerknotenblumen (Leucojum aestivum), auch Spätblühende Knotenblumen. Sie wachsen in feuchteren Gebieten als die Frühlingsknotenblumen, beispielsweise auf feuchten Wiesen. Als Märzenbecher wird das niedrigere Leucojum vernum, die Frühlingsknotenblume bezeichnet.
Ein Aurorafalter flatterte in den letzten Tagen durch unseren Garten, Foto? Keine Chance ;-). Wenn ich deine Bilder so sehe, könnte man auch mal alle Botanischen Gärten in deutschen Städten bereisen, solche Kleinode… Lieben Gruß Ghislana
Ja, diese Aurora-Falter, gesehen habe ich sie schon oft, aber da sie nie lange sitzen bleiben, ist das Fotografieren eines solchen, fast unmöglich!
Wenn ich ein Vöglein wäre, dann würde ich mir vielleicht auch so einen schönen botanischen Garten als Wohnort aussuchen? So wie das Rotkehlchen, der Eichelhäher und die Nilgans, ja, ganz bestimmt sogar, wenn es möglich wäre! Nach allem was ich sehe, glaube ich, der Tisch wäre dort reichlich gedeckt?
LG Heidi
Liebe Elke, jetzt bin ich auch noch hier zu dir gekommen. Die liebe Zeit war mal wieder knapp in den letzten Tagen zum Bloggen. Gegenüber meinem letzten Besuch hat sich Botanische Garten natürlich enorm weiter entwickelt von der Natur her, aber auch bei uns waren schon Scharen von Sandbienen unterwegs. Ich wollte sie schon längst mal gezeigt haben auf meinem Blog, dann kam alles wieder anders. Fein, dass du auch einen Aurorafalter entdecken konntest. Manchmal sehe ich sie bei uns in den Bornwiesen. Allzu häufig bekommt man die ja nicht vor die Linse. Vogelpark, das ist der richtige Ausdruck, wenn… hier weiterlesen »
Ich wollte die Sandbienen ja eigentlich fotografieren. Aber das war so ein Gewusel, völlig unmöglich. Manchmal denke ich, da sollte man am besten ein kurzes Video drehen.
Liebe Elke,
ich sage wieder einmal von Herzen DANKE fürs Mitnehmen durch den herrlichen Palmengarten. Erstaunlich, wie viel Vögel Du entdecken konntest. Ich liebe ja auch diese vielen verschiedenen Grüntöne im Frühjahr!
Lieben Gruß
moni
Falls du mal zu Besuch kommst: Das ist nicht im Palmengarten (der kostet Eintritt), das ist der Botanische Garten gegenüber.
Liebe Elke, mutig bist du, aber man sollte bei jedem Wetter raus gehen oder fahren. Ich mag Botanische Gärten es wäre an der Zeit auch einmal wieder in den Freiburger Garten zu gehen. Alles sieht schon so grün aus, wenn die Zeit dafür reif ist, dann hält auch das etwas kühlere Wetter die Natur nicht zurück. Viel hast du gesehen, den Tieren geht es wie uns Menschen, es wird Zeit man muß raus. Da hast du aber ein geduldiges Rotkehlchen getroffen, herzig. Mammutbäume gibt es bei uns auch, man hatte sie vor Jahren zu dicht gepflanzt, dann mußte man sie… hier weiterlesen »
Es ist einfach nur blöd, wenn der eigene Spieler wegen eines Fouls die Mannschaft von Beginn an so schwächt. Das hätte nicht sein müssen.
Was für ein wundervoller Beitrag für den Natur-Donnerstag !
♥lichst Jutta
Danke.
Jetzt habe ich grosse Lust auch wieder einmal in den Botanischen Garten zu gehen, wenn ich die schönen Bilder sehe. Wir haben ja das grosse Glück, dass ein Rotkehlchen bei uns wohnt. Beim ersten Bild habe ich sofort an die Mammut Bäume in Kalifornien gedacht.
L G Pia
Ja, wir haben im Garten auch Rotkehlchen. Ich beobachte sie gerne.
Ach, sind das herrliche Bilder, liebe Elke. Da war ja richtig was los und konnstest reiche Beute machen. Ich bin begeistert.
Den Aurorafalter habe ich immer noch nicht erwischen können, obwohl ich auch schon gesehen habe. Bei uns ist es auch lausig kalt geworden und als ich heute unterwegs war, habe ich mir fast den A … abgefroren. Mütze brauche ich nicht, aber Handschuhe wären nicht schlecht gewesen.
Ich hoffe, dass es bald wieder wärmer wird. Bei kaltem und bedecktem Wetter ist ja auch nichts unterwegs.
Liebe Grüße
Jutta
Heute Morgen Frost!!! Uhh, es ist kalt, aber sonnig.