… ist der Mai gekommen. Jedes Jahr dasselbe Spiel, und wenn man dann noch im Urlaub war, scheint einem alles über den Kopf zu wachsen. Wir sind seit zwei Tagen zurück und ich müsste tausend Dinge in Angriff nehmen. Aber dummerweise musste ich auch Wäsche waschen und bügeln, einkaufen gehen und was sonst so nach dem Urlaub im Haushalt anfällt. Der Göttergatte hatte Geburtstag und im Wintergarten droht wieder die Invasion der Riesenameisen. Der Flieder ist verblüht. Nur ein im Schatten ganz verborgen stehendes Exemplar hat sich für ein Foto aufgespart. Auch die Blüte der herrlichen Strauchpfingstrosen habe ich verpasst – nun gut. Aber irgendwo wird doch noch Gartenglück für Lorettas und Wolfgangs Linkparty zu finden sein. Im Beitragsheader blüht jedenfalls die Deutzie – der Maiblumenstrauch.
Akeleien in einem herrlichen Blau haben wir noch und nöcher. Sie verbreiten sich ähnlich wie die gelben Schlüsselblumen in den letzten Jahren immer mehr. Fast wie Unkraut könnte man sagen. Aber ich mag sie, egal wo sie sich ansiedeln.
Auch der Borretsch taucht an den unmöglichsten Stellen auf. Nicht ganz so schlimm wie meine Zitronenmelisse. Aber ausrotten lässt er sich nicht. Muss er auch nicht. Die Insekten mögen ihn – ich auch. Borretsch wird auch als Gurkenkraut bezeichnet. Angeblich sollen die Blätter nach Gurke schmecken. Habe ich noch nie probiert. Muss ich mal nachholen. Blauhimmelstern, Herzfreude, Liebäuglein u.a.mehr sind weitere sehr hübsche Bezeichnungen.
In Andalusien trifft man ihn überall wild an. In diesem Jahr begann die Blüte gerade erst. Alles war später als sonst. Auch der Ginster übrigens. Aber hier habe ich noch ein Foto vom andalusischen Borretsch:
Zurück in den eigenen Garten. Unser Ginster blüht geradezu überbordend. Dieses strahlende Gelb sieht toll aus.
Hier kommt meine kleine Gartenazelee mit einem sich vorwitzig nach vorne drängenden Storchschnabel. Anders als unsere großen Rhododendren blüht sie üppig. Die Großen haben in diesem Jahr kaum Blütenknospen bis auf einen, der im feucht-kühlen Heckenschatten steht. Ich nehme fast an, den anderen war es im letzten Jahr zu warm und zu trocken.
Also doch ’ne Menge mehr Gartenglück, als ich dachte. Ich glaube, ich hole jetzt doch noch den Rasenmäher raus. Es ist zwar kühl, aber die Sonne scheint. Dann mache ich hier weiter.
So, die Hälfte heute, den Rest morgen (sofern es morgen nicht regnet). Es ist nochmal richtig schön warm und sonnig geworden. Wer hätte das gedacht?
Und das sind nun Borretschblätter! Ganz schön borstig. Aber schmecken sie nach Gurke? Nö – kein bisschen. Vielleicht ist es die falsche Sorte.
Der Göttergatte ist inzwischen dem Holzwurm und dem Ameisennest auf die Spur gekommen. Nun müssen wir nur noch herausfinden, wie wir die Schädlinge beseitigen. Hoffentlich ist es wirklich nur die eine Stelle im Gebälk des Wintergartens. Wir lieben Holz. Wir hätten ihn ja auch aus Aluminium nehmen können (den Wintergarten, nicht den Wurm). Der Holzwurm ist eigentlich kein Wurm, sondern ein Nagekäfer. Und das ist das Problem. Es sind seine Larven, die sich vom Holz ernähren. Und die von ihnen erzeugten Löcher und Hohlräume sowie der feine Holzstaub werden dann von den Ameisen gerne zum Nestbau benutzt. Ameisen haben wir leider massenhaft und eben auch die wirklich großen, bei denen es sich vermutlich um die Glänzendschwarze Holzameise handelt. Hach ja – mit der Natur leben, das hat schon was. Macht aber auch hin und wieder heftige Probleme.
Das war’s für diesmal. Ich kann mir heute Abend gar nicht vorstellen, dass das Wetter ab morgen so richtig eklig werden soll. Im Moment (Freitag,18:15 Uhr) ist es wunderbar.
Ach! – ich habe ja noch was vergessen – grande Katastrophe! Ich musste heute eine kopflose Leiche entsorgen. Habt ihr schon mal erlebt, dass eine Rabenkrähe (oder doch ein Kolkrabe – bin nicht sicher) eine dicke Ringeltaube mordet? So heute im heimischen Gartenteich geschehen. Ich dachte, ich traue meinen Augen nicht. Nachdem ich das Rabentier verscheucht hatte, hatte ich noch die schlappe Hoffnung, die Taube könnte es überlebt haben. Der Teich war allerdings voller Federn, die Taube irgendwann weg. Später fand ich sie dann ohne Kopf im Rasen. Kein schöner Anblick. Aber wenigstens war sie richtig tot. Nichts schlimmer, als wenn man ein halbtotes Tier erst noch selbst erlösen muss. So ganz ohne Kopf war die Sache wenigstens eindeutig. Die Szene am Teich werde ich wohl nie vergessen. Aber vielleicht lässt sie sich irgendwann mal als böses Omen in einen Krimi einbauen 😉
Liebe Elke, leider finde ich im Garten manchmal auch einen toten Vogel, aber noch vollständig, oder manchmal finde ich nur noch Federn, aber ich habe noch nie beobachten müssen, wie ein Vogel gemordet wurde. Ich kann mir gut vorstellen, dass das nicht so ganz leicht aus dem Kopf verschwindet. Die Bilder aus Deinem Garten sind übrigens wunderschön, besonders das erste Bild ist beeindruckend. Ich mag solche Blütenmeere sehr. Eine Invasion von Riesenameisen ist natürlich nicht toll. Wir hatten mal im Badezimmer Ameisen, zum Glück konnte ich das Loch aber recht schnell schließen. (Gefunden habe ich es aber nicht, ich bin… hier weiterlesen »
So in der Art wird das wohl auch bei uns passieren, wenn wir den Eingang nicht wirklich finden. Aber ich glaube immer noch an den Holzwurm, in dessen Gänge sich die Ameisen einnisten. Dafür brauchen wir dann wohl doch einen Fachmann/-frau.
Liebe Elke,
Ich habe die schwarze Holzameise auch bei mir im Garten entdeckt. Sie sitzt in einem Totholzteil eines Baumes. Ich habe den Teil jetzt mehrfach mit Wasser ausgespült, denn ich hänge an dem Baum. Mal sehen, wie das weitergeht.
Borretsch habe ich auch ausgesät, habe ihn aber noch nicht probiert.
Liebe Grüße
Steffi
Liebe Elke, wunderschön bunt sieht es bei dir aus, aber alles sieht auch nach viel Arbeit aus. Wenn die Sonne scheint macht ja alles doppelt Spaß, aber wenn es regnet und noch dazu kalt ist, wie bei uns im Moment, dann ist man lieber drinnen und hofft, der Regen und der aufkommende Wind macht nichts kaputt. Urlaub ist immer schön, wenn nicht danach immer alles auf einmal gemacht werden müßte, waschen, Garten, Party, gell? Deine Mordgeschichte rührt einen schon, unsere Nachbarin konnte sowas auch schon mal beobachten und war danach richtig geschockt. Ich beobachtete heute einen Spatzenangriff auf eine Meise… hier weiterlesen »
Liebe Elke, euer Garten ist ja wirklich wunderschön! Borretsch haben wir meist in der Frankfurter Grünen Soße oder als Suppe gegessen. Ich mag es. Aber jetzt habe ich gelesen, dass man nur sehr einig davon essen soll, sonst ist er ungesund anscheinend. Wer weiß…
In puncto Holzwurm habe ich mal von einer wirksamen Mikrowellen-Behandlung gehört. Kenne mich aber nicht näher damit aus.
Das ist ja schlimm mit der Taube. Bei uns macht sich auch gerade ein Rabe im Garten breit, und die anderen Vögel kommen immer weniger….
Also, ich wünsche euch ein schönes Wochenende und viel Freude im Garten!
Amely
Danke, Amely. Da gibt es verschiedene Herangehensweisen. Das mit der Mikrowelle kann halt nur ein Fachmann machen und ist auch teuer. Aber wenn wir nicht selbst klarkommen, brauchen wir eh einen Spezialisten.
Oh, die arme Taube. hab vor vier Wochen einen Hasen entdeckt, über dessen Hinterbeine ein Auto gefahren ist. Das Tier gar mir so leid. Leider waren die Verletzungen so stark, dass ihm die Tierklinik nicht mehr retten konnte 😢 Du hast einen tollen Blog, tolle Bilder.
Dankeschön.
Das klingt ja wirklich gruselig, liebe Elke …nein, sowas hatte ich noch nicht – aber dass Krähen oder Raben ganz schön aggressiv sein können, ist mir auch schon aufgefallen. Manchmal sieht man am Himmel mehrere Krähen auf einen großen Raubvogel losgehen und ihn scheuchen.. mit Erfolg. Wirklich unangenehm war letzten Herbst die Elster im Motorraum unseres Autos …. wie auch immer sie da rein geraten ist – wir haben es nicht bemerkt, erst am Geruch. Unser kleiner Wild-Garten scheint in der einen Woche um das Doppelte gewachsen zu sein. Allerdings ist es viel zu nass, um z. B. zu mähen… hier weiterlesen »
Vielen Dank. Oh, eine verschmorte Elster – nein, den Geruch mag ich mir auch nicht vorstellen. Bei uns gehen auch oft mehrere Krähen auf die Bussarde los.
Der Duft von dem blühenden Ginster kann ich mir gut vorstellen. Ja da gebe ich dir recht, Ameisen braucht kein Mensch im Haus. Jetzt blüht so viel im Garten auch bei uns, aber die Frostnächte bereiten mir schon ein wenig Sorgen.
L G Pia
Ich hoffe, es wird nicht gar so schlimm. Durch den Urlaub habe ich aber noch nichts Frostempfindliches ausgepflanzt.
Liebe Elke,
ich habe ja keine Arbeit mit Deinem wunderschönen Garten und deshalb bewundere ich ihn einfach nur und erfreue mich immer wieder aufs Neue, was bei Dir so alles blüht und gedeiht.
Das mit der Taube hätte nicht sein müssen! Holzwurm und Riesenameisen braucht man auch nicht unbedingt im Privatgarten, gell. Da gibt es wirklich viel zu tun, das reicht für Euch Beide!
Trotzdem, ich denke, auch bei Dir überwiegt die Freude am eigenen Grundstück, gell.
Schönen Samstag und lieben Gruß
moni
Im Garten wären Holzwurm und Riesenameisen ja noch zu verschmerzen. Aber leider sitzen sie im Gebälk des Wintergartens, der ein unverzichtbarer Teil unseres Hauses ist. Das ist fatal.
Oupps Borretsch ist ein leckeres Kraut haben wir schon mal im Wildkräuterkurs verarbeitet und typisch für die Frankfurter Grüne Soße.
Ich hole ihn vom Feld und verarbeite ihn gerne im Quark und als Deko auf dem Brot sehen die Blüten schön aus. Die sind auch essbar.
Lieben Gruß Eva
Das ist richtig. Die Blüten benutze ich auch als essbare Deko.
Liebe Elke, so ist das im Tierreich, fressen und gefressen werden. Katzen holen Vögel, aber das auch nur, wenn der Vogel krank ist und Löwen erlegen Gazellen. Die Menschen essen Fleisch und dafür müssen die Tiere leiden und wenn man die Berichte liest, wie es manchmal dort zugeht, dann bin ich froh, dass ich kein Tier esse. So in deinem Garten blüht es sehr schön und den Ginster habe ich jetzt auch bienenfreundlich im Balkonkasten. Er blüht aber noch nicht und wenn dann rot. Es regnet, ja wir brauchen den Regen, aber doch bitte nachts. :-)) Unseren Orchideenlehrgang haben wir… hier weiterlesen »
Wir hatten den nächtlichen Regen. Es hat aufgehört, aber die Temperatur ist im Keller. Hätte ich gestern Abend noch nicht gedacht. Aber das mit „fressen nur kranke Vögel“ stimmt definitiv nicht. Unsere Jeanie war eine große Jägerin. Da musste ich immer sehr aufpassen.
In Gedanken bin ich jetzt wieder mit durch
diesen wunderschönen, blühenden Garten gewandert. Einfach herrlich. Ich sehe aber auch die Arbeit, die dahintersteckt. Vielleicht gibt es am Wochenende meine regenbedingte Pause.
Liebe Grüße 🙂
Sieht ganz danach aus 🙁
Hallo liebe Elke, ja die Natur hat in den letzten Tagen ganz schön ausgeschlagen … herrlich blüht es bei Dir. Auch wenn der Garten viel Arbeit macht, aber man freut sich wenn man sieht wie alles wächst und blüht. Weniger schön ist es, wenn man mit ansehen muss, wie grausam es oft in der Tierwelt zugeht. Schön war der Anblick einer Kopflosen Taube bestimmt nicht, hoffentlich musste sie nicht leiden. Ich musste mal mit ansehen wie eine Wanderratte sich einen Frosch geschnappt hat… ich hätte die Ratte erschlagen wenn ich sie gekriegt hätte. Ich hab sie dann ein paar Tage… hier weiterlesen »
Uuu, auch nicht schön. Mit Ratten hatten wir es bislang glücklicherweise noch nicht zu tun. Das wäre sicher anders, wenn wir direkt an Main oder der Nidda wohnten. Eventuell würde der Liederbach schon reichen.
Liebe Elke, bei Dir blüht es ja herrlich maienhaft.
Da zeigt sich Deine Fleißarbeit vom Aussäen und Pflanzen.
Also von wegen, dir wird schon nicht der Kopf abgerissen, dem kann man bei Auseinandersetzungen zwischen Rabe und Taube auch nicht mehr glauben. Soviel Aggressivität hätte ich nicht erwartet. Bei uns Krähen in den Pappeln, die schlagen mit den Flügeln und kreischen, krächsen sicher wegen Revierkämpfe bzw. Nestbau. Auf dem Bürgersteig sind dann viele dunkelrote Flecken und auch Federn.
Herzliche Grüße, tschüssi Brigitte.
Ja, ich habe nicht schlecht gestaunt. So eine Ringeltaube ist ja auch ein großer Vogel, aber halt friedfertig und ziemlich unbeweglich.
Liebe Elke, bei Dir blüht das wirklich herrlich und sieht wunderschön aus. Übrigens der Borretsch will bei mir überhaupt nicht und auch mit dem Winterling habe ich kein wirkliches Glück. Mein Foto entstand bei einem Spaziergang. Man findet sie hier überall. Vielleicht zupfe ich im Garten zuviel Unkraut, dass er sich deshalb nicht richtig vermehrt. Aber vieles andere ist auch nicht mehr so wie es mal war. Der Boden ist einfach zu schlecht geworden und ich habe auch nicht mehr die Kraft, alles immer wieder neu zu machen. So erfreue ich mich eben an dem, was noch da ist. Von… hier weiterlesen »
Heile Natur, nee, da gehören fressen und gefressen werden ja immer dazu. Aber wir Menschen sind ja noch schlimmer.