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Zumindest, wenn man dem ‚Geo-Erlebnis-Pfad‘ bei Ober-Josbach folgt und nach etlichen Kilometer gut ausgebautem Weg dem Trampelpfad nicht traut. Oben seht ihr diesen Trampelpfad, der zur Felsformation ‚Hohler Stein‘ führt. Nie und nimmer habe ich geglaubt, dass mein Weg dort weitergeht. Diesen Irrtum habe ich mit mindestens einer weiteren Stunde über die Taunushöhen bezahlt. Letzten Endes nicht so schlimm, aber das war nicht eingeplant und unter der Woche ist man dort wirklich fast allein auf weiter Flur. Und es wurde warm und immer wärmer, und wie üblich war ich ohne Wasser unterwegs. Ob ich das jemals lerne? Auf jeden Fall war es ein Erlebnis 🙁

An sich fing das alles nett an, wenn man mal von dem Blitzer an der Ecke zur Dr. Jakob-Wittmann-Straße absieht. Ich wette, den haben die extra für die blöden Touristen dorthin gestellt, die nur die Straße suchen und nicht auf den Tacho starren, um die 30kmh nicht zu überschreiten. Na, sei’s drum. Alle paar Jahre mal kann ich das verkraften. Aber  es ärgert mich. Man kann natürlich auch sagen, alles mangelnde Vorbereitung, und irgendwie stimmt das auch. Das mit dem Hohlen Stein zumindest hätte ich mir vorher anlesen können.

Anfangs folgt eine Informationstafel auf die andere. Wer das alles lesen will, ist damit sicher mehrere Stunden beschäftigt. Interessant ist das schon, aber mehr als Tafel und Text bekommt man nicht. Unter einem Erlebnispfad hatte ich mir etwas anderes vorgestellt. Sachen, die man mit allen Sinne erfahren kann. Aber ich hatte das Glück, einem Reh zu begegnen.
Das Tier stand total ruhig und das minutenlang. Ich bekam fast Zweifel, ob es echt war. War es aber tatsächlich. Als ich mich irgendwann ein paar Schritte auf es zubewegt habe, ist es schließlich doch geflüchtet. Das war eigentlich auch schon mein Highlight, wenn man davon absieht, dass so eine Taunuswanderung grundsätzlich herrlich ist. Das Reh war übrigens Wildtier des Jahres 2019.

Dieses Grün ist doch ein Traum. Aber so sah es nicht überall aus. Je höher man kam, umso mehr trockene und / oder tote Fichten fielen ins Auge bzw. waren schon gefällt worden. Auf weiteren Informationstafel konnte man etwas über Taunusgestein erfahren und sogar über alte Bombentrichter im Wald. Ich habe mal den typischen Taunusquarzit fotografiert. Aber die verschiedenen Gesteinsbrocken wirkten ein bisschen lieblos hingeworfen. Dass so etwas besser geht zeigen der Opel-Zoo in Kronberg und das Arboretum bei Eschborn / Schwalbach.
Quarz ist der Ausgangsstoff für Glas. Auf Glasmacher des Hochmittelalters deuten noch Ortsnamen wie Glashütten im Hochtaunus hin. Die Reste der Waldglashütte Emsbachschlucht finden sich auf dem engen Talgrund des Emsbaches (1 km Steilabstieg vom Wanderparkplatz Rotes Kreuz am Feldbergkastell). Muss ich mir mal merken. Klingt interessant.

Schmetterlinge flatterten ziemlich viele durch die Gegend wie hier der C-Falter (Nymphalis c-album). Es waren hauptsächlich Waldbrettspiele, C-Falter, einige Kohlweißlinge und Tagpfauenaugen.

Und nun kommen die weniger erfreulichen Tatsachen – abgestorbener Wald.

Aber schaut mal: Sind die Sternchen nicht hübsch, die hier durch die Gegend fliegen?

Das soll für heute reichen. Ich muss mal meine Füße hochlegen. Durch die Hitze sind sie etwas angeschwollen und die Zehen tun auch etwas weh vom bergabgehen. Wer hochsteigt, muss halt irgendwann auch wieder runter.

Teil 2 hier!

Diesen Beitrag verlinke ich mit Juttas Naturdonnerstag.