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Meine Güte, jetzt ist der Hochsommer aber mit Macht hereingebrochen. Im Garten ließ es sich trotzdem ganz gut aushalten (also im Schatten und mit Hörbuch). Ich habe versucht meinen Großen Zeh am rechten Fuß zu schonen. Der tut nämlich von gestern noch weh und ich schiebe Panik bei dem Gedanken, dass sich der Nagel verabschieden könnte. Schließlich hat es über ein Jahr gedauert, bis der abgerissene Nagel aus 2018 (?) wieder nachgewachsen war. Mein Mann humpelt nach seinem Leitersturz auch noch. Wir geben schon ein schönes Pärchen ab. Na ja, bei mir geht es, solange ich vorn offene Sandalen trage. Gibt es eigentlich Schuhe, in denen man beim bergab Wandern nicht nach vorn rutscht? Aber ich habe eh seltsame Füße *seufz*.

Auch diesen Beitrag verlinke ich mit Juttas Naturdonnerstag.

Teil 1 gab es gestern hier.

Von der gestrigen Wanderung noch ein paar Eindrücke. Im Taunus blüht ganz viel Fingerhut. Aber die Hochsaison dafür ist schon vorbei. So hübsch wie er auch aussieht –  der Rote Fingerhut (Digitalis purpurea) ist eine Giftpflanze. Bereits der Verzehr von zwei Blättern kann zu einer tödlichen Vergiftung führen. Der Rote Fingerhut wurde 2007 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. 

Ein Hinweisschild wie dieses auf die „Wild-Ruhe-Zone“ habe ich zum ersten Mal gesehen. Zumindest im Wald. In der Weilbacher Kiesgrube gibt es solche Hinweise auf Ruhezonen für Amphibien. Ist vermutlich nötig, in einer Zeit, in der die Menschen die Wälder mit ihren Mountainbikes unsicher machen und überall herumtrampeln. Der reine Hinweis auf ein Naturschutzgebiet hilft da längst nicht mehr.

Wobei ich das durchaus kritisch sehe. Wenn der Mensch plötzlich überall ausgesperrt wird, wo er Erholung sucht, ist das meiner Meinung nach auch nicht sinnvoll. Andererseits ist es mit der Vernunft nicht weit her. Das sieht man gerade jetzt wärend der Corona-Pandemie überdeutlich. Aber auch den Naturschützern fehlt manchmal das richtige Augenmaß.

Hier war ich schon ziemlich oben auf dem Nickel (513 Meter) und auf dem folgenden Weg, auf dem ich mich auch verlaufen habe, wurde der Kahlschlag immer schlimmer. Unserem Wald geht es wirklich nicht gut.

Das Motiv des von der Sonne ausgeleuchteten Buchenzweiges – ich denke, es ist Buche – vor dem völlig ausgehöhlten Baumstamm hat mir ausgesprochen gut gefallen.

Hier war ich auf dem ‚Holzweg‘, aber noch nicht auf dem sprichwörtlichen im übertragenen Sinne, auf dem ich mich verlaufen habe. Jedenfalls ging es hier ewig an aufgetürmten Baumstämmen entlang. Ich habe auch ein kurzes Video gedreht, aber noch nicht bearbeitet. Es gefällt mir auch nicht wirklich. Allmählich verstehe ich den Sinn und Zweck eines Gimbals, der (oder das) die Laufbewegungen ausgleicht. Die Bildstabilisierung der Kamera bzw. des Objektivs reicht da nicht aus.


Und da haben wir auch noch einmal den „Hohlen Stein“!  Man kann es sich heute schlecht vorstellen, aber früher wurde auch im Taunus Bergbau betrieben. Auch wenn man dem Hohlen Stein unterstellt, ein mystischer Ort zu sein, so sind seine alten Gänge und Stollen eher auf Eisenerzgewinnung zurückzuführen. Ich finde es schon spannend, welche Gewerke teilweise bis ins 20. Jahrhundert hier noch zu finden waren.

Achtung Ameisenhügel! Es gab gleich zwei davon. So ein Ameisenhügel ist ein höchst komplexes Gebilde. Wenn ihr mal googelt, werdet ihr auch Grafiken finden, die zeigen, wie es im Inneren aussieht. Eier, Larven, Puppen und natürlich die Königin haben ihren Platz. Es gibt eine Vorratskammer und sogar einen Friedhof.

Dieser hübsche kleine Ort war vermutlich  Lenzhahn (zu Idstein gehörend). Jedenfalls war mir hier ziemlich klar, dass ich völlig falsch war. Nur dachte ich nicht, dass der Rückweg runter nach Ober-Josbach so weit sein würde. Sonst hätte ich vermutlich versucht, mir im Ort ein Taxi zu bestellen. Aber das wäre ja nicht wirklich sportlich gewesen.


Immerhin konnte ich so den Blick auf den Großen Feldberg/Ts. mal von ‚hinten‘ auch noch mitnehmen. Und den Fernmeldeturm auf dem Atzelberg. Den kannte ich auch noch nicht. Oder doch? Doch! Und zwar gab es dort früher einen Aussichtsturm, der aber etliche Male abgebrannt ist. Auf dem Zweiten von Dreien muss ich mal oben gewesen sein.

So – das war’s nun endgültig. Ich hoffe, euch hat der kleine Taunusrundgang ein bisschen Spaß gemacht.