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Die letzten Tage waren vom Wetter her irgendwie unangenehm und sind mir mal wieder kräftig auf den Kreislauf geschlagen. Ich habe deshalb auch mehr zu Hause rumgehangen als mich im Freien bewegt. Teilweise war es brütend schwül, dann wieder richtig stürmisch. Irgendwie hatte man das Gefühl, es müsse jeden Moment ein Gewitter losbrechen. War aber nicht. Heute ist es angenehm. Es hat abgekühlt und der Wind hat nachgelassen. Gartenarbeit war angesagt. Und ich konnte sogar endlich mal wieder Schmetterlinge fotografieren. Die Ausbeute ist allerdings nach wie vor mager.

Auf  einer Phloxblüte hat sich ein Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus) niedergelassen. Das heißt – niedergelassen stimmt nicht ganz. Er hat die Blüte ganz genüßlich einmal komplett umrundet, um den Nektar komplett aufzunehmen.

Zwei Kohlweißlinge ließen sich etwas später in einem anderen Beet nieder. Leider hatte ich eine zu große Blende eingestellt, was gar nicht nötig gewesen wäre. Deshalb war die Schärfentiefe etwas gering und die Schmetterlinge sind nicht  so richtig scharf geworden. Das war vermutlich der Nach-dem-Essen-Müdigkeit geschuldet 😉


Die einzige Pflanze, die sich unter unserer Tanne im sauren Boden und mit wenig Wasser und Licht so richtig wohlfühlt, ist die Kermesbeere (Phytolacca acinosa). Im Moment nehmen ihre Kolben fantastische Färbungen an. Die attraktive Pflanze ist weit weniger giftig, als die Färbung vermuten lässt. Es heißt, sie sei „potenziell“ giftig. Aus altchinesischen Berichten geht hervor, dass die Pflanze in China bereits zwischen 1000 und 500 v. Chr. bekannt war und als Arznei- und Nahrungspflanze genutzt wurde. Junge Blätter werden als Gemüse verwendet. Die Wurzel (Radix Phytolaccae) wurde als Ersatz für die Schwarze Tollkirsche (Atropa belladonna) zu Rauschzwecken genutzt, durchaus auch als Zusatz bei der Zubereitung von Sake. In der traditionellen chinesischen Medizin wird die Indische Kermesbeere zur Behandlung von Tumoren, Ödemen und bei bronchialen Beschwerden eingesetzt, in Tibet bei schmerzenden Verletzungen. Mir ist Phytolacca vor allem aus der Homöopathie bekannt. Und  im Garten schätze ich sie als sehr robuste Pflanze, die mit unwirtlichen Bedingungen zurechtkommt und dabei noch gut aussieht.