Heute war mir nach Wald und Wasser. Diese Kombination ist in diesem trockenen Sommer in Frankfurt nicht leicht zu finden. Und auch mein Spaziergang durch das Woogtal bzw. den Wald in Königstein ist nur ein Kompromiss. Immerhin – ich habe beides gefunden. Im Woogtal entsteht unser Liederbach aus der Vereinigung von Rombach und Reichenbach. Dort wird er auch einfach als Woogbach bezeichnet.
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Viel Wasser führen die Bächlein nicht. Hier sieht es durch die Langzeitbelichtung nach mehr aus, als es wirklich ist. Auch das von mir immer wieder fotografierte Mühlrad habe ich ehrlich gesagt noch nie in Aktion gesehen. Welche Funktion dieses Wasserrad mal hatte, habe ich nicht herausfinden können. Eine Mühle gab es dort wohl kaum. Oder es muss schon sehr lang her ein. Es gibt zumindest den Ölmühlweg in der Nähe. Vielleicht weiß Anke mehr darüber.
Am großen Weiher waren noch viele Libellen unterwegs und ich bildete mir ein, einen auffliegenden Eisvogel zu sehen. Aber vielleicht war es wirklich nur Einbildung. Diese Vögel brauchen ja eigentlich fließende Gewässer. Aber ich habe auch früher schon welche an den kleinen Weihern der Schwanheimer Düne entdeckt.
Ich bin dem Spazierweg durch die Parkanlage bis zum Stadtrand von Königstein gefolgt, wo ich dann in einen Waldpfad eingebogen bin. Unterwegs begegneten mir noch zwei Damen asiatischer Herkunft, die ihre Eindrücke mit Farbe und Pinsel festhielten.
Im Park gibt es ein Monument aus Grünschiefer und Gneis, den „Freiheitsfelsen“. Ähnliche Steinformationen kann man im Taunus immer wieder finden. Auf meinem anschließenden Waldspaziergang gab es jedenfalls noch viel größere Felsformationen. Mich beeindruckte vor allem der keineswegs tote Baumstamm, aus dem schon wieder neues Leben sproß. Den Freiheitsfelsen schmückte 1930 nach dem Abzug der alliierten Truppen (Besetzung lt. Versailler Vertrag nach dem 1. Weltkrieg) die Inschrift „Wir sind frei“. Wenn man sich durchliest, welche Bedeutung damals dieser Abzug hatte (hier nachzulesen), und wie sehr gefeiert wurde, kann man vielleicht selbst heute noch verstehen, wieso der Stachel des verlorenen Krieges die Deutschen so sehr stach, dass sie willig den Einflüsterungen der Nazis in den nächsten Krieg folgten.
Der Waldpfad führte mich zu einer Aussichtsplattform – zumindest sollte es eine sein – die dringend mal freigeschnitten werden müsste. Tritt man vor bis an Geländer, ist es mit der Aussicht aus und vorbei.
Den nächsten Felsen im Wald fand ich toll. Da musste ich sogar schnell mal wieder mit dem Handy ein Selfie machen 😉 Die übrigen Bilder sind mit der Alpha 6100 und dem 18-135mm Telezoomobjektiv gemacht. Für solche Spaziergänge ist das ein perfektes „Immer-drauf-Objektiv“.
Das war’s dann auch schon fast. Ich habe mir dann einen etwas schnelleren Abstieg durch den Wald gesucht als vorgesehen. Aber ganz außen rum, war mir zu weit. Ich glaube, ich sollte mir mal einen Wanderstock zulegen. Denn solche Abstiege sind manchmal ganz schön kritisch. Es ist immer die Gefahr auszurutschen, vor allem wenn Andere diese Schleichwege auch schon öfter genutzt haben. Die werden dann teilweise ziemlich glatt. Und so allein unterwegs ist das dann schon blöd. Aber alles ging gut. Vom Parkplatz aus bin ich noch mal kurz am Liederbach entlang und vor zu den Wiesen gelaufen. Dort tun sich ganz andere Motive auf. Das ist einen weiteren Spaziergang wert.
Na das ist ja ein Ding, da warst Du also im Woogtal. Das Mühlrad hat sich schon gedreht, aber leider wurde es durch das starke Unwetter und den vielen Starkregen Mitte August wieder beschädigt – also der Zufluss.
Und der Weiher macht zur Zeit auch keine gute Figur, die Arbeiten sind noch lange nicht abgeschlossern, sehr traurig ist das.
Aber die Gegend dort ist herrlich, nicht wahr ?
Liebe Grüße
von Anke
Noch eine kleine Ergänzung:
Das Mühlrad im Winter: https://ankesgartenparadies.blogspot.com/2019/02/konigsteiner-winterimpressionen.html
Oh, vielen Dank. Ich komm gucken.
Absolut. Ich bin nicht sehr häufig dort, aber immer mal wieder.
Da hast du eine schöne Runde gedreht. So grün und Wasser dazu – das hatten wir letztes Wochenende auch. Wir waren im Spreewald (habe vorhin gerade einen neuen Post eingestellt).
Ein Wasserrad ohne erkenntliche Funktion, ohne Mühle – merkwürdig. Nur zum Wasser schöpfen vielleicht fürs Vieh?
Komm gut ins nasse und kalte Wochenende liebe Elke.
Also Bäche gibt es ja genug. Vielleicht vor Urzeiten doch eine Mühle. – Ja, es ist echt kalt und nass. Nicht schön, auch wenn der Regen ja dringend notwendig ist. Auch dir ein schönes Wochenende, liebe Kerstin.
Ist ja lustig, Fotografin fotografiert Maler 🙂
Wenn ich mir das Bild mit dem Mühlrad genauer ansehe, kann es gar nicht funktionieren, denn es ist keine Wasserzufluss vorhanden.
LG Bernhard
Doch, Bernhard, den sieht man hier nur nicht. Also theoretisch ist er da, wenn das Bächlein denn Wasser hätte.
Wasser ist halt bei vielen ein grosser Anziehungspunkt und mit Wald zusammen noch schöner. Es gibt doch ganz leichte zusammen schiebende Carbonstöcke, die habe ich auf allen Wanderungen dabei. Ist auch Gelenkschonender gerade wenn es abwärts geht. Wie gut, dass es nicht nass war.
L G Pia
Ich habe mich gestern im Internet noch ein bisschen schlau gemacht. Ich denke, ich werde mir solche Teleskopstöcke aus Carbon zulegen.
Ein schöner Spaziergang durch dieses Tal, o ja ich liebe es auch Wald und Wasser gerade wenn es so warm ist. Interessant und spannend zugleich deine Führung mit den schönen Fotos und Erklärungen. Die zwei Damen machen es richtig in der Natur malen direkt am Objekt. Das Selfi hast du gut hinbekommen mit diesen Felsen.
Die Blümchen sind so schön auf der Wiese.
Dankeschön für das zeigen und ich habe mich gefreut diese Gegend kennen zu lernen.
Schön, dass ich dir etwas zurückgeben kann. Mir gefallen deine Fotos vom Meer immer so gut.
Dieser Park kommt mir sehr verwildert vor?
Die Aussicht wäre sehr schön, wenn sie denn frei wäre!
Mühlrad und Felsen beflügeln die Fantasie, da stimme ich der lieben Kirsi bei!
LG Heidi
Der Park selbst ist nicht verwildert. Naturnah wäre der bessere Ausdruck dafür. Und die Waldpfade, die zur Burg Königstein hinauf führen, die werden in der Tat nicht ständig beschnitten. Es gibt da gepflegte Spazierwege, aber eben auch wilde Pfade. Ich suche mir vermutlich immer die wilden aus 😉.
Hallo Elke,
das Foto mit dem Mühlrad ist einfach superklasse, das gefällt mir von allen (die auch schön sind) am allerbesten. Es wirkt so verwunschen, der Zeit entrückt einfach klasse. Musste gleich an alte Märchen und Geschichten denken!
Ja das mit den Selfies ist bei mir auch so eine Sache … meine Mädchen versuchen zu helfen, aber nein es ist wie bei Jutta einfach fürchterlich. Du hingegen schaust wirklich natürlich und gut aus, ich denke ich versuche so natürlich auszusehen wie es nur gut und ja dann wirkt das Selfie mehr als eigenartig!
Lieben Gruß
Kirsi
Das gelingt mir aber auch höchst selten, liebe Kirsi.
Echt Elke, dein Selfie ist toll, meine misslingen auch immer. Deine Wald-Wasserrunde war ja sehr abwechslungsreich, beim augenblicklichen Temperaturen kann man es wieder wagen raus zu gehen. Ich war gestern mit dem Rad unterwegs, auch eine größere Runde stand auf dem Programm.
Liebe Grüße
Edith
Mein Mann ist gerade mit Rad hoch in den Taunus. Da staune ich ja immer. Aber der Mann ist fit wie ein Turnschuh und schleppt auch so gar kein Gramm Fett mit sich herum. Alles nur Knochen und Muskeln obendrüber. Und außerdem traut er sich alles zu. Ich bin da leider ganz anders gestrickt.
Liebe Elke,
das muss ja wirklich eine sehr schöne Ecke sein. Ich liebe ja auch diese Mischung Wald und Wasser, wobei bei Euch dann noch die Berge dazukommen, von denen man dann die allerschönsten Aussichten genießen kann.
Ich staune immer wieder, wie Du das mit den Selfies hinbekommst. Hier sieht Du auch wieder richtig toll aus. Bei mir artet das immer zu einer absoluten Katastrophe aus.
Liebe Grüße
Jutta
Ach liebe Jutta, bei mir doch auch meistens. Und auf meine blöden Schlupflider darf ich gar nicht erst gucken.