… nein, nicht ohne doppelten Boden. Aber ohne Strom und ohne Internet. Was für ein Tag!
Fing ja schon mal gut an. Wenigstens konnte ich mir noch nach dem Duschen die Haare fönen, dann war der Strom weg. Kein Tee, kein Toast, von Kaffee zum Frühstück ganz zu schweigen. Wasser gab’s und Knäckebrot. Na, es gibt Schlimmeres. Man glaubt nicht, wozu man alles Strom braucht! Und wenn der dann nicht mehr aus der Steckdose kommt, fühlt man sich schnell ganz schön aufgeschmissen. Noch nicht mal Bügeln zum Aufwärmen geht. Aber dann habe ich vom Handy über sämtliche Kameras das Beste aus dem Tag gemacht.
Spaziergang unten am Main – auf Schwanheimer Seite – war angesagt. Auf der Höchster Seite hatte es ja bei SüWag geknallt. Und wo die Feuerwehr beim Umspannwerk rumwuselte, war sicher sowieso alles abgesperrt. Das Wetter war eher trostlos, aber egal. Zu Hause war es ohne Heizung auch nicht gemütlich. Viel Farbe gibt es inzwischen nicht mehr. Vereinzelt blüht noch ein bisschen gelber Senf und einige Büsche sind noch bunt beblättert oder tragen späte Früchte.
Verlinkt mit Jutta K.s Naturdonnerstag – DND
Und dann am Main … sah ich diesen Burschen hier:
Und ich hätte mich am liebsten mal wieder wohin gebissen, dass ich kein Tele dabei hatte. Ich war mit einem 50mm Objektiv auf der Sony A7II unterwegs. Aber dann fiel mir noch rechtzeitig ein, dass ich die kleine Lumix TZ 202 in der Tasche hatte. Und mit ihr ist mir dann auch diese Aufnahme gelungen. Nur diese eine wirklich gute (na – halbwegs wirklich gute), dann flog er fort. Immerhin.
Und so sieht er von hinten aus. Das ist eine ziemlich heftige Ausschnittvergrößerung des allerersten Fotos, da war ich noch nicht nah genug rangekommen. Was hätte ich für mein großes Tele an der Alpha 6100 gegeben. Aber wer schleppt denn sowas bei diesem Wetter mit sich herum? Aber egal – besser als oben beim ersten Fotos habe ich einen Eisvogel noch nie fotografieren können.
Wieder zu Hause, immer noch kein Strom. Kurz gesagt, es dauerte bis etwa 16 Uhr und betraf flächendeckend alle westlichen Frankfurter Stadtteile. Irgendwann bin ich nach Hatterheim gefahren und habe uns beim Globus-Markt Tortellini mit Käsesoße geholt – wenigstens mal was Warmes für den Magen. Später habe ich mir mit Stövchen und Teelicht eine Tasse Wasser warm gemacht – für heiß hat’s nicht gereicht und einen Ingwertee getrunken. Ich denke, wir werden uns mal wieder einen modernen Campingkocher zulegen 😉 Zwischendurch habe ich auf meinem Badezimmer-Radio – das einzige im Haus mit Akku – Nachrichten gehört. Überlegt mal: Kein Radio, kein Telefon, kein Internet – bei einem echten Super-Gau könnte man sich fast nur ins Auto setzen, um zu erfahren, was Sache ist. Sofern die Radiosender dann noch senden würden. Das ist wirklich eine gruselige Vorstellung.
Langsam wird’s wieder wärmer im Haus und ich denke, die Tiefkühlsachen haben es auch überlebt. Fleisch hatten wir glücklicherweise nicht eingefroren.
Ich habe noch einen kleinen Klettermaxen für euch:
Hallo Elke. In solchen Situationen merkt man erst richtig, wie man von der Technik abhängig ist. Wasser, Strom – das sind die wichtigsten Dinge, die wir brauchen. Ohne Strom ja auch keine Heizung. Und Öfen haben heut noch die wenigsten. Einen Campingkocher haben wir zur allergrößten Not. Und im Garten können wir die Feuerschale anwerfen, um einen Topf Wasser zu erwärmen. Vorausgesetzt es ist Holz da 🙂
Herrlich dein Klettermaxe!
Liebe Grüße von Kerstin.
Wir hätten immerhin auch noch auf unseren offenen Kamin zurückgreifen können. Holz wäre genug da.
Liebe Elke, oha! In solchen Momenten merkt man mal, wie gut es uns eigentlich geht. Bei uns ist die Versorgung mit Strom und Wasser (fast) immer gesichert. Anderswo ist das ganz und gar nicht so. Aber, ja, wie du schon schriebst, man glaubt gar nicht, wofür man alles Strom braucht. Insofern haben wir uns schon ganz schön abhängig gemacht.
Wir hatten neulich mal ein paar Tage keinen Herd. Das hat mir schon gereicht 😉
Liebe Grüße
Silke
Ja. wie automatisch habe ich zum Beispiel auch mein Handy ans Ladegerät gehängt, bis mir klar wurde, dass das auch nicht funktionieren würde.
Wenn ich mir so einen Stromausfall bei uns vorstelle, könnte ich nicht mal aus der Garage fahren mit elektrischem Antrieb:-) Und sowas in der Zeit wenn es heisst, bleibt zu Hause! Ja da wird man Nachdenklich und ich denke da schätzt man es umso mehr, wenn man einfach wieder den Schalter drücken kann. wenn ich deine schönen Fotos anschaue, hast du aber das beste aus dem Tag gemacht. Der Eisvogel hat sich sicher für dich extra auf den Ast gesetzt.
L G Pia
Der hat diesen Tag auf jeden Fall rausgerissen.Das absolute Highlight für mich.
Ohne Strom . . . da sieht man mal wieder, wie man als moderner Mensch doch davon abhängig ist 😉
Aber zumindest du hast dies stromfreien Stunden gut genutzt!
Ich bin begeistert vom Eisvogel, er ist so wunderschön.
Und dann dieser süße Akrobat im braunen Fell, so was niedliches.
Danke für dies schönen Bilder.
Und dass du immer an den Natur-Donnerstag denkst 🙁
♥lichst Jutta
Tu ich doch gern.
Liebe Elke,
ärgerlich sowas, aber mich hätte ein Eisvogelfoto total entschädigt. Da bin ich auch noch immer hinterher, ein Foto irgendwann mal zu bekommen. Da merkt man wie abhängig wir von der Technik sind. Ich hätte vielleicht zwei Backsteine genommen, ein Herdgitter drüber gelegt und ganz frech ein Feuerchen gemacht, etwas „Warmes braucht der Mensch doch“ Du hast die Zeit aber gut überbrückt. Bei der Nachricht im Fernsehen habe ich sofort an dich gedach, hoffentlich ist alles o.k.
Liebe Grüße
Edith.
Ja danke, alles bestens. Ich bin sicher, wenn das noch länger angedauert hätte, dann hätten wir uns auch was einfallen lassen. Am Abend vor allem mal wieder den offenen Kamin angezündet. Stimmt, darin hätten wir auch ein Feuerchen machen können. Aber das ist dann doch etwas aufwendig. Wenn es nun morgen wirklich kalt wird, werden wir aber bestimt mal wieder davor sitzen.
Ei, der Klettermax zeigt was er kann! Ich hab im Autoradio gehört dass Frankfurt ohne Strom sein soll? Klasse, ganz toll, finde ich die Fotos von dem Eisvogel, wie hübsch er ist und sein Federkleid zeigt tolle Farben. Etwas irritiert mich aber, ich sehe nur ein kurzes Vogelschwänzchen, das sieht seltsam aus im Verhältnis zur Kopfgröße? Trotzdem ein wunderhübscher und auch seltener Vogel, ich bin froh darüber, dass es ihn noch gibt!
LG Heidi
Das ist normal. Der Eisvogel ist auffallend kurzschwänzig.
das sieht hier alles ganz toll aus.
Hab einen schönen Tag, Klaus
Danke gleichfalls.
Ha, wie gut ich das kenne, da braucht es keine großen Vorstellungen bei mir^^ Noch vor über zehn Jahren war es schon fast „normal“ wenn der Strom mal weg war. Heute kommt es selten vor, und da muss ich sagen wie froh ich bin dass ich per Gas koche. Da kann ich mir dann den Kaffee auch so aufbrühen bzw. überhaupt kochen. Dazu positiv wenn die Gemeinde dann mit Lautsprecherwagen durchfährt und erklärt was passiert ist. Hast du denn mittlerweile erfahren woran es gelegen hat? Schön dass du aber positiv belohnt wurdest beim Spaziergang. Schon allein ihn so zu sehen… hier weiterlesen »
Ja klar, während eines Schaltvorgangs im Umspannwerk der Süwag unten in Höchst gab es einen Kurzschluss (?), Explosion (?) — und dann brannte es. Neun Verletzte und Totalausfall der Stromversorgung in den westlichen Stadtteilen. Die Süwag ist der Energieversorger bei uns.
Oh weia…das ist der Stromausfall aber noch das kleinere Übel wenn ich von Verletzten lese ;-(
Liebe Elke,
na, das war ja dann heute auch was. Stromausfall hatten wir ja hier auch schon, aber nicht den ganzen Tag. Da merkt man, ganz ohne geht eben auch nicht. Wobei wir haben ja wenigsten noch Fernwärme.
Einiges Schöne hast Du ja noch entdecken können, aber es wird immer weniger. Der Eisvogel ist ja irre. Da kann ich Deinen Ärger verstehen, aber ich habe ihn hier noch nicht mal gesehen, obwohl es ihn auch geben soll.
Ich war heute auch unterwegs, aber auch bei uns ist es recht trübe. Am Nachmittag hat es geregnet.
Liebe Grüße
Jutta
Ich bin mal auf morgen gespannt. Da soll es noch mal schön werden.