Wer mich lange genug kennt, weiß auch, was ein Bullet Journal ist (kurz „BuJo“). Und sicher auch andere unter euch, die das unabhängig von meinen früheren posts wissen. Jedenfalls habe ich schon oft darüber geschrieben. Weil ich es gestern erwähnt habe, möchte ich heute ein bisschen was darüber schreiben. Ein Bullet Journal ist eine Mischung aus Tagebuch und Kalender. Der Begriff geht auf Ryder Caroll zurück, der das System quasi erfunden hat, um Menschen zu helfen, tägliche Routinen zu entwickeln und Klarheit in vage Vorhaben zu bringen. Das System ist im Ursprung sehr minimalistisch angelegt, wurde aber sehr schnell auf unterschiedlichste Weisen verändert. Viele Leute haben einfach Spaß daran gewonnen, sich in ihren BuJos kreativ auszutoben. Wer tiefer in das System von Ryder Caroll einsteigen will, dem sei das Buch „Die Bullet-Journal-Methode“ (*-Affiliate) aus seiner Feder empfohlen. Im Headerbild seht ihr eine (unvollständige) Sammlung meiner BuJos seit etwa 2014. Es waren etliche Irrwege dabei. Angefangen hat es mit einem ganz billigen Ringbuch von Ikea, das ich mir damals schön eingebunden und innen mit allem ausstaffiert habe, was ich für sinnvoll hielt. Es ist das Teil, das ihr oben mit der Jahreszahl 2014 versehen erkennen könnt. Das war im Grunde noch alles andere als ein BuJo, eher ein Sammelsurium an Ideen. In dieser Zeit habe ich mich auch für Zentangle interessiert, was sich in einem weiteren Buch niedergeschlagen hat. Zentangle? Macht das heute noch wer? Mir hat es eine Weile ausgesprochen Spaß gemacht.
Die größte Entscheidung war für mich immer wieder, will ich ein gebundenes Buch benutzen oder ein Ringbuch. Eine Weile habe ich den Ringbüchern den Vorzug gegeben und habe mich natürlich gleich für die teuersten von Filofax entschieden. Man gönnt sich ja sonst nichts 😉 Heute benutze ich nur noch gebundene Notizbücher, vorzugsweise die von Leuchtturm. Aber auch die Ringbücher haben einen Vorteil: Man kann halt Seiten einfach mal austauschen und andere hinzufügen. Auch durchsichtige Taschen für Kleinkram usw. Aber man braucht gerade bei den Filofaxen spezielles Papier oder besondere Locher, um sich das benötigte Papierformat selbst zu lochen. Immerhin habe ich noch ein Ringbuch (eins aus England, billiger als Filofax und hübscher, wenn auch nicht aus echtem Leder), das noch immer mein ständiger Begleiter ist. Es ist das bunte, Schwarzgrundige auf dem nächsten Bild. Darin bewahre ich Adressen und Briefmarken und alles mögliche auf. Ich mag es nicht missen. Mit einem Bullet Journal hat das aber eher nichts mehr zu tun.
Mittlerweile habe ich mich für die Notizbücher der Marke Leuchtturm entschieden. Sie sind auch nicht gerade billig, aber sehr gut, vor allem seit das Papier noch ein bisschen dicker geworden ist. Es gibt inzwischen eine Zusammenarbeit zwischen der Firma, die den Leuchtturm1917 (die Jahreszahl gehört zum Markennamen, ist kein Tippfehler) herstellt, und Ryder Caroll. Obwohl die normalen A5 Bücher schon sehr gut zu nutzen waren, ist die Special Edition jetzt ziemlich perfekt auf die Anforderungen an ein Bullet Journal abgestimmt. Da mein aktuelles BuJo schon über anderthalb Jahre geht und ziemlich voll ist, habe ich mir jetzt mal ein neues bestellt, das Ryder-Caroll Original. Mehr zum Thema, wenn ich wieder richtig losgelegt habe. Ich glaube, dass sich Bloggen – das was man nach Außen zeigen will – und das Bullet Journaling – das mehr private – wunderbar kombinieren lässt. Wobei viele auch über das tägliche Journaling bloggen und über all die Dinge, die sie damit erreichen wollen. Meine erste Inspiration war Kara aka Boho Berry, eine Amerikanerin, die leider seit Ende 2019 nicht mehr online ist. Ihr Youtube Kanal existiert aber noch. Niemand weiß so recht, was passiert ist. Ihre Webseite ist nicht mehr erreichbar.
Liebe Elke, das ist für mich ein hochinteressantes Thema 🙂 Schön, dass du deine Journals hier vorstellst. Tagebücher und alle Arten von handschriftlichen Aufzeichnungen und Sammlungen haben mich seit jeher fasziniert. Ich schaue mir diesbezüglich auch viel auf Pinterest oder Insta an. Selbst schreibe ich mittlerweile- fast regelmäßig Gedankentagebuch … einfach die Gedanken fließen lassen, tut gut, und außerdem natürlich die täglichen Begebenheiten und Eindrücke. Leider sind einige Jahre in meinem Leben nicht tagebuchmäßig abgedeckt, das finde ich im Nachhinein schade. Letztes Jahr hab ich mich mal am Art Journaling versucht, also relativ einfach bzw. nach Gefühl ..auch mit Aufklebern,… hier weiterlesen »
Liebe Elke, jetzt muss ich mich doch noch einmal melden. Mir geht es eigentlich so wie Anne. Ich bekomme Lust, auch wieder einmal in dieser Richtung etwas zu machen. Und, ich habe beschlossen es einfach mit der Hand zu versuchen. Ich habe gestern den ganzen Abend gesessen und mir mit der Hand irgendwelche Notizen gemacht. Jetzt habe ich mal bei Leuchtturm geschaut. Meintest Du jetzt die Edition Nr. 2 – was anderes finde ich da nämlich jetzt nicht. Ich finde es nur blöd, dass das nur in Schwarz und Rosa angeboten wird. Direkt eine Spezial-Edition habe ich da nicht entdecken… hier weiterlesen »
Die Edition Nr. 2 gibt es im Moment tatsächlich nur in diesen beiden Farben. Das fand ich auch schade, habe mir aber das Schwarz bestellt, weil ich Schwarz auch noch nie hatte. Das mit dem stärkeren Papier gibt es auch in Salbei (hier bei Amazon), das ist halt leider nicht die Spezialedition, die für einen Anfänger sicher gar nicht schlecht ist. Aber auch nicht sonderlich preiswert. Bisher habe ich ausschließlich die Bücher mit dem 80g-Papier benutzt und war damit eigentlich auch nicht unzufrieden. Es gibt natürlich noch andere Hersteller. Wenn du dich da umschaust, achte nur darauf, dass sie Seitenzahlen… hier weiterlesen »
Hallo liebe Elke!
Interessant dein heutiger Artikel und auch die Info zu Boho Berry.
Ich habe die Tagebücher von „Stationary Island uni, aber je mehr ich deine bunten betrachte, um so mehr habe ich Lust auf neue Tagebücher. Meines ist ein wenig verweist und dank dir wird es wieder hervorgeholt! 😉
Ach ja…Zentangle mache ich hin und wieder noch, aber nicht mehr so intensiv wie zu Anfang
Ich habe einfach zu viele Hobbys, zu viele Ideen und zu wenig Tage :-))
Dir einen guten Start in den August!
Liebe Grüße
Anne
Geht mir ähnlich, aber auf Zentangle habe ich direkt wieder Lust bekommen. Kann sein, dass Kara gesundheitliche Probleme hat. Irgendwo habe ich gelesen, dass sie den Apalachen-Trail laufen wollte und abbrechen müsste. Aber schon seltsam, dass keiner was weiß. Das sieht ihr so gar nicht ähnlich.
Liebe Elke,
deine begeisterte Beschreibung deiner Bujos hat in mir etwas bewegt, ich sollte auch damit anfangen. Du glaubst garnicht, was man im Alter alles vergisst, da wäre das doch eine feine Sache. Schon das Nachlesen in älteren Blogs bei mir, immerhin bin ich seit 2007 dabei, macht mir große Freude. Ich werde berichten wenn es zum Tragen gekommen ist. Mit der Hand schreiben geht schon noch, aber das Schriftbild ist weniger schön, die Hauptsache ist, ich kann es lesen.
Liebe Montagsgrüße
Edith
So ist es. Mir haben die Tagebücher/Journale auch schon beim Krimischreiben geholfen, wenn ich wissen wollte, wie z.B. das Wetter im Februar 2018 (oder so) war. Aber es macht einfach Spaß, immer mal wieder darin zu blättern, zumal ich schon ewig keine klassischen Fotoalben mehr führe. Andere Tagebücher aus meinen extrem depressiven Zeiten habe ich irgendwann entsorgt, um damit endgültig abzuschließen. Auch eine Methode, einen Schlussstrich zu ziehen.
Mutig bist du voran gegangen, manchmal ist es notwendig etwas zu entsorgen.
Lieber Gruß
Edith
Wenn ich mich nicht täusche, hast du im Herbst 2016 über das Bujo vorgestellt. Jedenfalls habe ich im November 16 die ersten Versuche gemacht und 2017 dann ein Bujo im A5-Ringbuchformat zu schreiben begonnen. Und tatsächlich schreibe ich noch immer täglich mindestens das Wetterprotokoll in die Wochenübersicht. Aber auch Gedanken finden noch immer darin Platz, oder besondere Ereignisse werden dokumentiert. Du siehst, du hast mich nachhaltig angeschubst 🙂
Herzlich, do
Das finde ich toll! Und danke, dass du es erwähnst.
Liebe Elke,
freue mich schon darauf, wenn Du wieder etwas darüber schreibst. Ich habe immer etwas aus Deinen Posts für mich übernehmen können. Man bekommt einfach auch wieder einmal ein paar Denkanstöße. Das Einzige, was ich nun wirklich nicht mehr machen kann, ist mit der Hand schreiben. Das bekomme ich einfach nicht mehr hin.
Liebe Grüße
Jutta
Oh, ist das jetzt nur mangelnde Übung? Ich habe ja auch eine Sauklaue. Oder rheumatische Veränderungen? Mir machen die Finger auch zu schaffen, verändern sich auch optisch. Aber bisher komme ich noch gut klar, obwohl einige Gelenke Probleme machen.
Nein, wahrscheinlich ist es eine nervliche Sache. Wobei es nur bei bestimmten Handlungen auftritt. So kann ich in der rechten Hand keine volle Tasse mehr hochheben oder etwas eingießen. Dann fängt die Hand an zu zittern. An manchen Tagen geht es, an manchen Tagen ist es ganz schlimm. Mitunter ist es dann so, dass ich die rechte Hand mit der linken festhalten muss. Trinken tue ich nur noch links. Bei anderen Tätigkeiten merke ich überhaupt nichts. Ich habe das ja jetzt schon lange, aber ich konnte immer problemlos Handarbeiten machen oder ja auch die Karten basteln. Beim Fotografieren merke ich… hier weiterlesen »
Das ist nicht schön. Aber wenigstens geht Fotografieren noch😉💕😉.