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Wenn jemand Ende November mit Sonnenbrille Fenster putzt, hat diejenige entweder einen an der Waffel oder … Tja, heute Morgen war es nass und finster, aber sowas von. Deshalb bin ich wohl auf die Idee gekommen, ich könnte vielleicht doch schon den Schwibbogen ans Küchenfenster stellen und den großen Ficus im Wintergarten mit Lämpchen schmücken. Der Ficus ist ja schon seit Jahren unser Weihnachtsbaumersatz. Dann aber fiel mir siedendheiß ein, dass das große Fenster hinter dem Ficus das einzige war, das ich noch nicht geputzt hatte. Weil ich innen immer erst das Bäumchen wegschleppen muss und auch außen schlecht dran komme. Und der Ficus verdeckt ja schließlich den ganzen Dreck *gg*. Also alles zum Putzen zusammengeholt und dann durchbrach plötzlich die Sonne die Finsternis, aber derart grell  und sie schien ausgerechnet auf das bewusste Fenster. Nun weiß jede gute Hausfrau, dass man Fenster tunlichst nicht putzt, wenn die Sonne draufscheint. Aber mir war das in diesem Moment egal. Und weil die Augen nach kurzer Zeit tränten, habe ich tatsächlich meine Sonnenbrille aufgesetzt. Ha – das Fenster ist sauber. Und als ich fertig war, war’s auch wieder finster 🙁

Der erste eigene Spruch, der mir für Novas „Zitat im Bild“ heute einfiel, war dann auch: „Es ist zwar draußen nicht April, doch macht das Wetter, was es will.“ Aber dafür fehlte mir das passende Foto. Das habe ich jetzt gemacht, denn die Sonne versucht es immer mal wieder. Es ist aber nur der sattsam bekannte Blick in unseren Garten. „Sattsam“ – auch so ein komisches und ziemlich altertümliches Wort.

Vorhin war dann aber doch zunächst Ficus schmücken angesagt. Und das heißt Lämpchen entwirren – alle Jahre wieder. Geht aber mit den kleinen LEDs sehr viel besser als früher. Als „neue Tyrannei“ hat es sich  mir also nicht gezeigt.

„Vielleicht ist das Licht eine neue Tyrannei.
Wer weiß, was es an neuen Dingen zeigen wird.“
Konstantinos Kavafis

Konstantínos Pétrou Kaváfis (* 29. April 1863 in Alexandria; † 29. April 1933) gilt als einer der bedeutendsten griechischen Lyriker der Neuzeit. Wenn man sieht, wann er gelebt hat, kann man sich schon vorstellen, welche Überlegungen hinter seinen Gedanken über das Licht stecken mochten. Die Dunkelheit hat so manches Übel gnädig zugedeckt. Gnädig natürlich nur für die, die nicht im Übel leben mussten. Und auch heute kann man Licht tatsächlich als Tyrannei empfinden, sprechen wir doch vor allem in der westlichen Welt schon lange von Lichtverschmutzung. Aber ich muss zugeben, ich bin froh, dass wir das Licht haben. Wenn ich an den Stromausfall vor einiger Zeit zurückdenke, war das wirklich nicht lustig. Richtig, ich wollte mir zu Weihnachten eine ordentliche Taschenlampe wünschen. Für Notfälle und auch durchaus zum Ausleuchten bei Fotografieren zu gebrauchen.


Die Lämpchen habe ich mit dem Pentacon 3.5 30mm (aka Meyer Görlitz Lydith), adaptiert an der Sony A7III fotografiert. Das Gartenblick-Foto mit dem selben Objektiv, adaptiert an der Nikon Zfc. Die Lichter offenblendig, also f/3.5 oder f/4; das Gartenblickfoto mit Blende f/8.

Und so sieht es aktuell auf dem Großen Feldberg im Taunus aus – Offizielle Feldberg Webcam, www.taunus.info

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