Also mein Headerbild hat rein gar nichts mit dem zu tun, was jetzt kommt. Ich habe nur ein bisschen mit Altglas herumexperimentiert, bevor ich mich entschlossen habe, einfach nur die Nikon mit zwei Originalobjektiven mit auf Tour zu nehmen. Ich kann schon gar nicht mehr sagen, welches Altglas bei den Pelargonien zum Zuge gekommen ist. Vermutlich war es das Makro Revuenon 28mm.
Ich bin nach Kelsterbach gefahren. Und zwar diesmal nicht zum Staudenweiher. Da gibt es keine „T“s in die neue Woche für Nova. Ganz überraschend bin ich dann auf das Kelsterbacher Schloss gestoßen. Bitte was? Habe ich mich auch gefragt. Von der Straße sieht man zunächst mal einen Park mit Anhöhe und wundervollen alten Bäumen. Aber das Gebäude – nee! Was ist los mit uns Deutschen? Wir fahren in ganz Europa herum, um Schlösser an der Loire oder Villen in der Toscana zu bewundern, aber was wir selbst an Kulturgut haben, gammelt oft genug vor sich hin, sofern es nicht höchsten Ansprüchen entspricht.
Das sieht doch gar nicht so schlecht aus, könnte man meinen. Aber dann laufen wir doch mal zur Eingangsseite.
Nee – oder? Aber die Gaube mit den Schindeln gefällt mir gut. Dieses Muster habe ich in Kelsterbach mehrfach entdeckt. Schloss Kelsterbach war auch als Wolfenburg bekannt. Die Wolfenburg wurde zwischen 1564 und 1580 durch den Besitzer von Kelsterbach, Graf Wolfgang von Ysenburg-Ronneburg, im Stil der Renaissance erbaut. Die Ysenburger waren überall!
Es war einmal … Das Bild ist gemeinfrei (Unknown date-author lived 1607-1677)
Davon ist nicht mehr viel übrig.
Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Schloss 1639 ausgeraubt und schwer beschädigt. Nicht zuletzt wegen des großen finanziellen Aufwandes wurde auf die Wiederherstellung des Gebäudes verzichtet und es verfiel langsam. Ab 1789 befand sich im Keller der Ruine ein Teil der Kelsterbacher Porzellanmanufaktur. Schließlich erwarb 1809 der Weinhändler und spätere Bürgermeister Georg Schenk das Gelände und errichtete über dem ehemaligen Schlosskeller eine klassizistische Stadtvilla. Das, was wir hier sehen, hat also mit dem ehemaligen Schloss kaum noch etwas zu tun. Aber es sind noch einige Umfassungsmauern erhalten.
Hier kommt nochmal ein Haus mit den herrlichen Dachschindeln. Die Laterne stört mich maßlos, aber was will man machen? Auf umfangreiche Retusche hatte ich heute keine Lust.
Für das Geraderücken der oft perspektivisch gekippten Gebäude benutze ich jetzt meistens „Perspective Efex“ aus dem Nik-Filter Programm. Das funktioniert für mich besser als alles, was Lightroom und Photoshop anbieten. Wobei die es bei kleineren Verzerrungen auch ganz gut können.
Weiter ging es dann an den Main, nochmal zurück durchs „Dorf“ und wieder an den Main. An sich hat Kelsterbach eine traumhaft bepflanzte Uferpromenade, aber auch die ist derzeit komplett vertrocknet.
Hat jemand eine Ahnung, welche gelb blühenden Bäume im Moment ihre Blütenblätter abwerfen und damit ganze Straßen bedecken?
Für die 365-Tage-Fotochallenge, hosted by Bernhard . . .
. . . fällt die Wahl auf die zweite Stockente.
Oder doch die Stare von heute Morgen? Ich könnte zum Monatsende ja noch ein Bonusbild einstellen *lach*
Nun ist also auch der Juli komplett. Alle Bilder Januar bis heute findet ihr hier: https://mainzauber.de/galerien-365-taeglich-ein-bild/
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Am Main war ich auch am Sonntag, nämlich in Sommerhausen bei Würzburg, liebe Elke
LG Bernhard
Richtig – habe ich gesehen, lieber Bernhard.
Da stimme ich dir zu, wir fahren in fremde Länder um Schlösser zu besichten und lassen die eigenen Schlösser vergammeln, schade. Wie ja schon erwähnt, das alles kostet und oft sind die Besitzer nicht in der Lage das alles zu finanzieren. Favorit: Ich nehme auch das zweite Entenfoto, sie schaut so interessiert.
L.G.
Edith
Interessante Tür, so wie der Post und die Info darüber. Danke dir vielmals dafür und dass du damit dabei bist.
Schönen Wochenstart und liebe Grüsse
Nova
Gerne. Dir ebenfalls eine gute Woche, möglichst ohne weitere Brandherde auf Teneriffa.
ja ..leider verkommt vieles
z.T. weil es in Privatbesitz ist oder auch weil Erbstreitigkeiten vorhanden sind
das Haus wäre sicher schnell wieder Instand gesetzt
die Schieferornamente sehen toll aus
ja solche Blaseneschen gibt es hier auch
schön das Bild vom Main
und die Enten
liebe Grüße
Rosi
Ob schnell, das weiß ich nicht. Aber ich finde, dass sich die Städte und/oder Kommunen darum einfach kümmern müssten. In Sindlingen haben wir ja jetzt den Ärger mit der alten Villa Meister und dem herrlichen Park. Offenbar konnten sich die Erben über das Testament der alten Frau von Meister hinwegsetzen und haben verkauft. Plötzlich ist der Park nicht mehr zugänglich und keiner weiß wie es weitergehen soll.
Ich habe hier noch einmal ein Link gefunden: https://de.wikipedia.org/wiki/Blasenesche.
Oh danke. Ja, das kann gut hinkommen. Ich muss mal wieder ins Arboretum, denn ich kann mich erinnern, dass ich dort den Baum zumindest mit seinen Früchten schon gesehen habe. Ich weiß genau, wo er steht. Der müsste dann ja jetzt auch blühen.
Liebe Elke,
wegen Deinem Baum schau mal unter Blasenesche.
Habe ich persönliche allerdings auch noch nie gesehen..
Deine Aufnahmen sind sehr schön. Solche Herrenhhäuser oder Stadtvillen gibt es in Brandenburg etliche. Für die Sanierung ist oft nicht das Geld da. Meistens werden sie dann an Privatpersonen verkauft und nicht immer machen die dann etwas.
Das Schieferdach von der Gaststätte sieht toll aus und die Bilder von den Stockenten sind super.
Liebe Grüße
Jutta