Am Sonntag habe ich in Kelsterbach einen interessanten Brunnen entdeckt. Im Boden aus schwarzem Granit – dazu gleich noch mehr – ist das Kelsterbacher Wappen eingelassen.
‚Close to the ground‘ für Jutta
Der Eichenzweig steht, wie bei vielen Ortswappen der Region, für die frühere Zugehörigkeit des Ortes zum Wildbann Dreieich. Die Farben Schwarz und Silber gehen hier auf die Grafen von Isenburg, die früheren Ortsherren zurück. Siehe auch mein Beitrag vom Sonntag zur Wolfenburg.
Der Brunnen steht auf dem Marktplatz in unmittelbarer Nähe der recht schlichten evangelischen St. Martinskirche.
„Die Architektur der Kirche und auch die Fenster wiederholten sich in dem Brunnen, sagte Steinmetz Gunther Schmalz. Er trage das Kelsterbacher Wappen und das Motiv der Diana, einer von der einstigen Porzellan-Manufaktur gefertigten Figur, die Silhouette der einstigen Wolfenburg und erinnere auch an die einstigen Hasenhaarschneider in Kelsterbach. Der Boden bestehe aus schwarzem Granit aus Afrika und zeige das Wappen der Stadt. Die vier Seiten des Steins, aus dem das Wasser fließt, symbolisierten die Mäander des Mains.“ Quelle: FNP vom 22.06.2015
Hasenhaarschneider waren übrigens Handwerker, die Hasen- und Kaninchenfelle zur Rohstoffgewinnung für Filzhüte schoren und die Haare aufbereiteten. Habe ich vorher auch noch nie gehört. Diesen Beruf gab es nur im Raum Frankfurt und wurde wahrscheinlich mit den Hugenotten eingeführt.
Aus allen vier Seiten des hohen und schmalen Steins fließt das Wasser.
Relief mit Diana, Wolfenburg und Hasenhaarschneider (einschließlich des Hasen).
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Liebe Elke,
der Brunnen gefällt mir. Hier hat man die alte Geschichte in ein neues Gewand gesteckt, was aber durchaus passt. Die Kirche dahinter sieht auch sehr schön aus. Vom Baustil her, hätte ich sie allerdings etwas südlicher eingeordnet.
Toll schaut das Wappen auf dem Granitboden aus und die beiden Reliefbilder gefallen mir auch sehr.
Vielen Dank für Deinen schönen und interessanten Beitrag.
Liebe Grüße
Jutta
Das mit dem Baustil sehe ich genauso. Leider war ich nicht drin, habe auch nicht versucht, ob sie offen ist. Gestern in Kriftel dann in einer anderen Kirche schon. Die Bilder kommen noch irgendwann.
Ein sehr interessanter Brunnen, er erzählt Geschichte. Früher gab man sich sehr viel Mühe mit der Ausschmückung der Brunnen und die Steinmetze waren wahre Künstler. Diverse Hilfsmittel wie heute gab es noch nicht, ich stehe immer ganz erfürchtig vor solchen Bauwerken.
Liebe Grüße
Edith
Nun ist gerade dieser Brunnen aber ziemlich neu. Es geht also auch heute noch was.
Na ein Glück, wir haben hier auf dem Rathausplatz einen seltsamen Brunnen stehen, sehr modern. Hat aber den Nachteil, dass sein rotes Gestein jede Kalkablagerung sichtbar macht, das Ende vom Lied: Er ist ausser Betrieb und abbauen darf man ihn auch nicht, warum auch immer, man ärgert sich.
Liebe Grüße
Edith
Manches ist vielleicht gutgemeint, geht dann aber komplett daneben.
Kommentar *
Good morning 🥰.