Wow – wir haben heute tatsächlich wieder das reinste Sommerwetter. Seit dem Mittag in der Sonne gut 26°C und die Luftfeuchtigkeit liegt inzwischen knapp unter 60%. Mich hat es in den Hofheimer Wald gezogen. Und als ich so vor dem kleinen Tiergehege mit den Wildschweinen stand, hörte ich sie plötzlich: Kraniche! Glücklicherweise tat sich zwischen den Bäumen ein Stück Himmel auf und ich konnte sie ganz kurz sehen.
Tagesfoto Nr. 290 für die 365-Tage-Challenge, hosted by Bernhard
Canon EOS R7 mit 150 mm Brennweite – ISO 100 – f/9.0 – 1/400 Sekunde
In den letzten Jahren hatte ich mit Kranichen wenig Glück. Oft sind sie gar nicht über unser Haus geflogen wie früher, sondern haben offenbar immer öfter eine Route über den Taunus genommen.
Im Wald war’s herrlich – Pilze ohne Ende. Nur dumm, dass ich mich nicht auskenne. Aber ich habe viele Fotos gemacht. Und bin deshalb auf meinem archäologischen Rundweg nur sehr langsam vorwärts gekommen.
Hier oben gab es mal eine ausgedehnte keltische Siedlung und es wird dort seit Jahren gegraben und geforscht. Seit der Jungsteinzeit (5000 bis 3500 vor Chr.) nutzten Menschen den Kapellenberg als Siedlung, Begräbnisstätte und Beobachtungsposten. Auch die Römer haben dort einen Wachtturm gebaut. Im 17. Jahrhundert wurde dort eine erste Kapelle errichtet, der Vorläufer der heutigen Bergkapelle.
Das „Königsteiner Kreuz“ – auf dem Plan die Nr.4 – ist eine Art Pestkreuz. 1666 gelobten die Hofheimer Bürger, jährlich eine Wallfahrt durchzuführen, wenn ihre Gemeinde von der Pest verschont wird. Das Kreuz wurde 1792 errichtet und am alten Königsteiner Weg aufgestellt. Das Kreuz ist Treffpunkt von Wallfahrern, die aus Königstein kommend, von dort zur Bergkapelle pilgern. Für die Strecke Königstein – Hofheim dürfte man zu Fuß gut zwei bis zweieinhalb Stunden laufen. Und heutzutage muss man dabei auch ganz Kelkheim durchqueren. Erst dann kommt man in den Wald.
Als ich ankam, stand eine Frau am Kreuz, betend und in Gedanken versunken. Ich habe mich ganz still verhalten und erst fotografiert, als sie mit ihrem Gebet zu Ende war. Mich hat das sehr berührt. Ihrem Äußeren nach konnte sie Polin oder Ukrainerin gewesen sein.
Am Anfang des Rundgangs gibt es ein kleines Wildtiergehege mit Damhirschen und Wildschweinen. Es stand vor ein paar Jahren mal kurz vor dem Abriss und hat dann aber dank einer Bürgerinitiative „Förderkreis Wildpark-Retter“ überlebt und ist inzwischen auch wieder recht ansehnlich, wenn auch ziemlich dunkel – eben Wald. Ich habe deshalb auch gar nicht erst das 100-400 mm Tele draufgeschraubt, da es doch einigermaßen lichtschwach ist. Das 18-150 mm war auch völlig ausreichend.
Die waren eindeutig satt. Es gibt aber auch dermaßen viele Eicheln in diesem Herbst, das ist unglaublich.
So – die anderen Fotos muss ich erst in Ruhe durchgucken. Habt ihr auch so schönes Wetter? Leider soll das heute ja eher eine einmalige Angelegenheit gewesen sein.
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Großer Rundumschlag, liebe Elke
von den Kranichen bis zum Schwein … 🙂
LG Bernhard
Gell – alles dabei.
Liebe Elke ,
Die R7 macht sich wirklich gut in deinen Händen
Es war doch eine gute Entscheidung ? oder fehlt dir irgendetwas im Vergleich zu deine alte Kam…
Liebe Grüße czoczo
Mal abgesehen von dem noch schlechten Objektivangebot absolut nicht. Die R7 begeistert mich. Low Light ist etwas problematisch, deshalb wären bezahlbare, lichtstärkere Objektive schon schön. Warten wir mal ab, was noch so kommt.
Das war ein schöner Rundgang, liebe Elke. Ich mag solche geschichtsträchtige Stätten. Auch solche Kleindenkmale, die früher Menschen errichteten, um ein Gelöbnis abzugeben.
Wenn man dann noch Menschen begegnet, so wie die betende Frau, ist man – wie du schon schreibst – besonders berührt.
So gings mir vor Jahren im Kloster Denkendorf:
https://www.schlossspross.de/2011/09/16/der-mann-mit-der-mundharmonika/
Liebe Grüße
Traudi
Danke. Deinem Link werde ich auf jeden Fall noch folgen.
Bei uns ist der Himmel, nachdem sich der Morgennebel verzogen hat, wieder blau. Wir werden und demnächst wieder auf den Weg machen, den See zu umrunden. Deine Exkursion bis zurück zu den Kelten ist spannend. Ich hoffe, später mehr davon zu lesen und zu sehen.
Hach und die Kraniche, ob sie auch mal wieder über uns hinweg fliegen werden?
Herzlich, do
Das freut mich für euch. Hier seit heute Nacht wieder nass und grau. Es war ja auch vorhergesagt.
Gesehen habe ich die Kraniche auch schon, aber leider immer so, dass Fotografieren unmöglich war. Hier gibt es einige Rastplätze, wo sie sich sammeln, bevor es in den Süden geht.
? Hast du sie nicht auch fotografiert? Oder verwechsle ich das jetzt?
Das Wetter hat mich heute zeitweise umgehauen. So warm mit einem Schlag, da kam ich ins Schwanken 😒
Kraniche sah ich schon oft, jedoch viel zu hoch um ein passables Foto zu machen, bei den Wildgänsen ebenso.
Entspannte Wildschweine und ein stolzer Hirsch, das nenne ich mal eine gute Fotoausbeute. Wohin uns diese Fotoaktion überall führt, ist schon unglaublich, so viel war ich noch nie unterwegs 😂
LG Mathilda
Stimmt, das geht mir ebenso. Vor allem habe ich gerade noch jede Menge Zeit, solange der Göttergatte noch in Spanien weilt.
Heute Vormittag war es bei uns genau passend für die Gartenarbeit, da kam frau schon leicht ins Schwitzen. Zum Nachmittag hat es sich dann zugezogen und leicht genieselt.
Ja, die Kraniche können wir auch jedes Jahr beobachten, wenn sie über unserm Haus hinweg fliegen. Der Hausherr meldet beim NABU immer die Züge. Bislang habe ich aber noch keinen gehört bzw. gesehen.
Lieben Gruß von Marita, die das schlummernde Wildschwein schon niedlich findet.
Tja, eigentlich wartet auf mich ja auch Gartenarbeit, aber solange der Göttergatte noch in Urlaub ist, genieße ich meine Freiheit. In ein paar Tagen muss ich mich wieder um Mittagessen machen und so einen Kram kümmern.
Liebe Elke,
oh ja, wir hatten heute auch traumhaftes Wetter und waren am späten Nachmittag wieder mit den Fahrrädern unterwegs.
Ich möchte auch gerne einmal so einen Flug der Kraniche beobachten. Bin immer ganz neidisch, wenn ich derartiges lese ;-). Sehr schöne Fotos – und die Geschichte mit der Frau berührt mich auch. – Ein stattlicher Hirsch, und die Wildschweine sind zum Schmunzeln.
Liebe Grüße
Ingrid
Ich hoffe, dass ich noch mehr Kraniche zu sehen bekomme. Es geht gerade erst los, aber ich weiß eben nicht, ob sie unser Haus überfliegen werden.
Liebe Elke, bei uns waren es 23 Grad. Hat aber auch gereicht. Am Vormittag war ich unterwegs und am Nachmittag war wieder Balkonzeit.
Diese Woche werde ich sicher keine Zeit mehr habe, nach Pilzen Ausschaue halten, aber in der nächsten Woche geht es dann wieder etwas ruhiger zu.
Kraniche habe ich noch nicht gesehen, aber Wildgänse. Der Hirsch hat ja ein stattliches Geweih und bei Familie Wildschwein geht es sehr geruhsam zu.
Liebe Grüße
Jutta
Die Damwildgeweihe finde ich immer ziemlich beeindruckend, weil es anders als beim Rothirsch Schaufelgesteine sind. Also so ähnlich wie beim Elch. – Wildgänse überfliegen uns eher nicht. Die haben wohl eine andere Route als Kraniche. Muss ich direkt mal nachlesen.
Ja, auch wir hatten traumhaftes und ebenfalls 26°, da ist man gerne draussen. Wir waren natürlich mit dem Rad unterwegs. Eine Rundreise, am Ende waren es dann 28 km, war aber sehr schön. Kraniche sehe und höre ich hier fast nie, die nehmen sicher eine andere Route, nicht über den Kaiserstuhl. In eurer Ecke war ja große Geschichte, wie du berichtest und die vielen Kreuze deuten darauf hin, man vertraute seinem Hergott tief und innig. Die Wildschweine sind ja sowas von entspannt, dein Kameraklicken hat sie garnicht gestört.
Liebe Grüße
Edith
Nein, überhaupt nicht. Anfangs war ich ein bisschen enttäuscht, dass nur die beiden Alten dort lagen und schliefen. Die Kleinen waren weit hinten im Gehege. Aber kaum war ich ein paar Schritte weiter gegangen, kamen sie plötzlich angewuselt. Aber dann waren sie auch schon wieder so nah am Zaun, dass man auch wieder nicht mehr fotografieren konnte. Ich dachte schon, die graben sich unter dem Zaun durch, so haben die gebuddelt. Aber dann habe ich gesehen, dass es auf der Innenseite offenbar einen ganz niedrigen zusätzlichen Elektrozaun gibt. Hätte mich auch gewundert.