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Heute Vormittag war ich auf Ingrids Blog – Ingrid, die Pfälzerin, die ein Ärgernis in einen schönen Spaziergang verwandelt hat. Und mich mit ihrem Blogbeitrag animiert hat, endlich den Höchster Friedhof an der Kurmainzer Straße zu besuchen, was ich schon länger vorhatte. Deshalb gibt es mein Zitat im Bild für Nova mit folgendem Aphorismus meinerseits:

Der Friedhof an der Kurmainzer Straße ist der ältere unserer beiden Höchster Friedhöfe. Es gibt dort sehr schöne alte Begräbnisstätten, die der neuere vermissen lässt. Aber er wird auch immer noch als Friedhof genutzt. Ich bin dort immer mal wieder unterwegs, zumal er direkt an den Höchster Stadtpark grenzt. Heute habe ich direkt vor meiner alten Schule geparkt, in einer sehr engen Sackgasse. Und – wie es der Zufall so will – wie Ingrid war ich zugeparkt, als ich wegfahren wollte. Allerdings von zwei Rettungswagen, die den Anfang der Straße komplett blockierten. Es war sehr abenteuerlich, irgendwann an einem von ihnen doch vorbeizukommen, weil der Fahrer sich ziemlich dödelig anstellte. Aber irgendwie hat es dann doch geklappt.

Das Grabmal oben ist eins von zwei sehr großen, halbrunden Anlagen. Heute habe ich mir die Inschriften zum ersten Mal so richtig angesehen und bin auf diese Tafel gestoßen:

Während der Ehemann der Frieda German fast siebzigjährig 1925 in Frankfurt starb, ereilte sie der Tod mit neunundvierzig Jahren bereits 1913 in Assiut in Oberägypten. Welches Schicksal mag sich dahinter wohl verbergen? Da kann man viel spekulieren. Trotz des recht imposanten Grabmals war Dr.phil. Ludwig German nicht bedeutend genug, als dass man im Internet mehr über ihn finden würde – schade. Es scheint sich auch niemand mehr um das Grab zu kümmern. Ganz anders das gegenüberliegende Pendant, das äußerst gepflegt ist.

Interessant sind die Namen. Hier wurden die Mitglieder einer Familie König beerdigt, unter anderem eine Frieda König. Und König war auch der Mädchenname von Frieda German. Auch interessant, dass der Nachname mal König und dann auch wieder Koenig geschrieben wurde. Wir hatten das in unserer Familie auch. Mein Mädchenname Höhl wurde zeitweise auch Hoehl geschrieben. Das galt wohl mal als vornehmer. Auch Johann Wolfgang v. Goethe war wohl eigentlich ein Herr Göthe. Der Name Karl König oder wie hier Carl König kommt in Frankfurt häufig vor. Bei uns um die Ecke gibt es den Karl-König-Weg, benannt nach Dr. Karl König (1836–1885), dem ersten Technischen Direktor der Farbwerke Hoechst. So – genug davon 😉

Hier kommt noch mein Tagesbild Nr. 295 der 365-Tage-Challenge, hosted by Bernhard: Ein Teppich aus Gold

Ginkgo Biloba

Dieses Baumes Blatt, der von Osten
Meinem Garten anvertraut,
Gibt geheimen Sinn zu kosten,
Wie’s den Wissenden erbaut.

Ist es ein lebendig Wesen,
Das sich in sich selbst getrennt?
Sind es zwei, die sich erlesen,
Dass man sie als eines kennt?

Solche Fragen zu erwidern
Fand ich wohl den rechten Sinn.
Fühlst du nicht an meinen Liedern,
Dass ich eins und doppelt bin ?

Johann Wolfgang von Goethe 1815
(1749 – 1832)

Dieses Gedicht hat Johann Wolfgang von Goethe für seine späte Liebe Marianne von Willemer geschrieben. Das Ginkgoblatt wird darin als Sinnbild für Liebe und Freundschaft beschrieben.

Alle Fotos habe ich heute mit der Nikon Zfc und dem Viltrox AF 23/1.4 Z gemacht. Das lichtstarke Viltroxobjektiv hat mir gerade auf dem Friedhof gute Dienste geleistet.

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