Seite wählen

Heute ist Weltbienentag. Und obwohl ich das Thema Wildbienen gerade erst hatte, wollte ich heute noch einmal Bienen und Hummeln fotografieren. Aber das Wetter hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht. Es war zwar schön warm und am Nachmittag schien auch wieder die Sonne, aber es wehte ein mehr als heftiger Wind. Vielleicht hätte ich im Kronthal mehr Glück gehabt als in Weilbach am Haus des Dichters, aber als ich nach den ersten 250 m von zu Hause aus schon den ersten Stau erwischte, habe ich gedreht und die andere Richtung eingeschlagen. Im Prinzip eine gute Idee, denn in Weilbach war fast nichts los, aber eben Wind ohne Ende, vor allem oben auf dem Hügel.


Die stilisierte Schreibfeder drehte sich wie das sprichwörtliche Fähnchen im Wind. Das hatte ich auch noch nicht gesehen. Die meisten meiner Fotos weisen heute einen erklecklichen Anteil an Bewegungsunschärfe auf. Mal gucken, was ich mit Topaz Photo AI machen kann. Ich bin es einfach nicht gewohnt, bei Landschaftsfotos Verschlussgeschwindigkeiten von weniger als 1/500 Sekunde einzustellen.


Goldregen
(Laburnum) sieht man auch nicht mehr sooft. Er wurde 2012 zur Giftpflanze des Jahres gewählt. Für Kinder kann bereits eine recht kleine Dosis der schotenförmigen Samenstände tödlich sein. Das dürfte wohl der Grund sein, warum er fast nur noch in alten Gärten zu finden ist. Früher hat man das den Kindern beigebracht und gut war’s. Heute kennen sich viele Eltern mit Pflanzen erst gar nicht mehr aus. Geschweige denn, dass sie den Kindern die Natur nahebringen (Ausnahmen bestätigen die Regel). Das war jetzt sicher politisch komplett unkorrekt.

Oben am Haus des Dichters angekommen, habe ich den Rundweg eingeschlagen. Ich war zunächst etwas enttäuscht, weil in den Wiesen kaum etwas blühte. Nur vereinzelt war Wiesensalbei zu sehen und  – ich vermute  – Habichtskraut. Das hat sich dann aber auf der Westseite des Hügels schlagartig verändert. Plötzlich stand ich in einem blauen Meer von Gräsern und Wiesensalbei. Ich muss da unbedingt nochmal hin, wenn weniger Wind weht. Das muss dann summen und brummen ohne Ende. Heute hat mich der Wind fast von den Füßen geholt und den Insekten war das wohl auch zu viel des Guten.

Ein paar Schmetterlinge habe ich fliegen sehen, aber nur einer ließ sich fotografieren – das Männchen des Hauhechel-Bläulings. Von der Farbe her muss er sich vor dem Wiesensalbei nicht verstecken.

Insgesamt war es ein schöner Spaziergang, fotografisch gesehen aber eher ein bisschen unbefriedigend. Deshalb habe ich mich heute auch nicht allzu lang in Weilbach aufgehalten. Bei weniger Wind und tollem Wetter könnte ich dort Stunden verbringen.

Aber ein Weltbienentag ganz ohne Biene geht natürlich nicht. Im eigenen Garten am Zierlauch bin ich dann doch noch fündig geworden.

Eine weitere Überraschung gab es noch an meinem allmählich verblühenden Muttertagsstrauß . . . aber das zeige ich dann morgen 😉 Ich wünsche euch noch einen schönen Abend. Es wird schon wieder kalt da draußen.