Nach dem letzten Hörbuch habe ich eine Weile gesucht, wofür ich mein neuestes Audible-Guthaben einsetzen sollte. Ich habe sogar einen Download nach zehn Minuten wieder an Audible zurück gegeben. Ich finde Hörbücher immer wieder kritisch, weil es mir nicht nur auf den Inhalt, sondern genauso auf die Qualität des Sprechers ankommt. Fündig geworden bin ich bei „Der Reiz des Bösen“ von Stefanie Ross. Gelesen wird das Buch von Frederic Böhle, den ich bisher nicht kannte. Aber die Beurteilungen waren nicht nur sehr gut, sondern von den Beschreibungen auch so, dass ich dachte: Das könnte es doch sein. Und ich habe mich nicht geirrt.
Inhaltsangabe kurz: Kommissar Marcus Lauer weiß: Der Reiz des Bösen ist für Serientäter wie eine Droge. Als eine Reihe von Verbrechen verübt werden, die nicht zwingend zum Tod der Opfer führen, aber ihr Leben zerstören, steht er vor seinem kniffligsten Fall. Erst als er sich mit einer durchtriebenen Lokalreporterin, einer brillanten Analytikerin und einem stadtbekannten Obdachlosen zu einem ungewöhnlichen Ermittlerteam zusammentut, kann er eine Verbindung zwischen den Fällen herstellen. Doch der Täter hat seinen Racheplan nicht so akribisch vorbereitet, um sich jetzt davon abhalten zu lassen.
Na ja, dieser Klappentext ist wenig aussagekräftig und eigentlich auch nicht richtig. Den Anstoß zu den Ermittlungen gibt die Lokalreporterin und der Kommissar lässt sich eine ganze Weile bitten, bis er den Fall als solchen erkennt und übernimmt. Das inoffizielle Ermittler-Team entsteht erst nach und nach und geht dabei nicht unbedingt polizeikonforme Wege. Die Typen sind allesamt großartig.
Das Buch ist sehr spannend, obwohl man irgendwann weiß, wer hinter den Morden steckt, aber das macht überhaupt nichts. Es ist die Raffinesse der Morde – übrigens wird hier nicht mit Ekel und Horrorschilderungen aufgetrumpft – und dann natürlich das Team. Dachte ich in der ersten Viertelstunde noch „oh je, wieder mal ein Kommissar mit persönlichen Problemen“, so stellt sich Marcus Lauer als wandlungsfähig und zutiefst menschlich dar – ein Protagonist, der mir sofort sympathisch war. Wobei es den klassischen Protagonisten fast nicht gibt, denn alle Charaktere sind wichtig und hervorragend ausgearbeitet. Ich konnte das Hörbuch kaum ausschalten und habe den Krimi mehrfach bis weit nach Mitternacht geradezu verschlungen. Mir hat auch der Sprecher wirklich gut gefallen. Frederic Böhle kommt ab sofort auf meine Liste der hörenswerten Sprecher.
Wenn man die komplette Story auf Wahrhaftigkeit analysiert, kann man an einigen Stellen sicherlich die Stirn runzeln und Kritik üben. Aber das würde ich hier nicht tun wollen. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut unterhalten gefühlt und kann den Krimi nur wärmstens weiterempfehlen. Fünf von fünf Sternen gibt es von mir allemal.
Das Buch gibt es auch für den Kindle und als Taschenbuch, erschienen im Piper Taschenbuchverlag: ISBN 978-3-492-31769-6 12 Euro
Zuvor habe ich von Stefanie Ross „Mord am Meer“ – SoKo Küste gelesen. Auch ganz nett, kommt aber an „Der Reiz des Bösen“ nicht heran.
Guten Morgen liebe Elke,
nach Deiner Beschreibung klingt das Buch richtig gut. Auch schön das Du schreibst das der Ermittler nicht nur mit seinen persönlichen Problemen beschäftigt ist – das ist manchmal ziemlich nervenaufreibend wenn dann der Fall irgendwie in den Hintergrund rückt.
Ich habe mir das Buch auf jeden Fall gemerkt,
liebe Grüße
Kirsi
Die Charaktere haben mir wirklich gut gefallen. Beim Hörbuch war der Sprecher auch noch super, das macht auch nochmal viel aus.
Guten Morgen liebe Elke,
du hast mich neugierig gemacht und ich werde mir das Buch heute bestellen falls es nicht vorrätig ist, danke, der Inhalt verspricht eine spannende Zeit mit Lesen zu verbringen…
Sende dir liebe Grüße und wünsche dir einen schönen Tag trotz Regen, Lissi
Noch ein kleines PS: Werde mir heute von dir „Mord in der Schwanheimer Düne“ bestellen
und freue mich schon jetzt damit anzufangen zu lesen….
Kennst du noch gar nicht? Dann viel Spaß.
Liebe Elke,
danke für die Buchvorstellung. Ich werde mir mal den Titel notieren und es mir dann eventuell als Buch besorgen.
Danke auch für den Hinweis. So etwas passiert, wenn du vergisst, deinen Post unter dem entsprechenden Label einzusortieren.
Liebe Grüße
Jutta
Die Feuerlibelle ist so einprägsam und ich habe damals ja geschrieben, dass ich in diesem Jahr noch keine gesehen habe, dass mir das irgendwie im Gedächtnis geblieben ist.