Das viel Unkraut macht mich ganz wuschig. Ich habe das Gefühl, es wächst mir alles über den Kopf. So viel war es noch nie! In unserer Wiese ist das ja in Ordnung. Da nenne ich es auch nicht Unkraut, sondern Wildkräuter. Aber in den Beeten und im Garagenhof nervt es dann doch.
Kleine künstlerische Verfremdung.
So sieht es an allen Ecken und Enden aus, wenn ich nicht ständig am Rupfen, Zupfen und Ausstechen bin. Und dann muss ich mich zwischendurch auch noch um Wanzen kümmern, die sich einfach auf meinem Schuh niederlassen. Da Schuhfarbe und Wanzenfarbe eh nicht zusammen passen, wird sie vorsichtig auf einen hellen Stein befördert.
Nördliche Fruchtwanze (Carpocoris fuscispinus)
Von der Farbe hätte ich spontan an eine Zimtwanze gedacht und damit völlig daneben gelegen. Die Grundfärbung der Nördlichen Fruchtwanze ist sehr variabel, von gelbgrau über gelbbraun, rötlich bis dunkler braun. Kopf, Halsschild und Schildchen sind dunkel gezeichnet, dabei sitzen an der Basis des Halsschilds fast immer vier kontrastreich abgesetzte schwarze Flecken. Die ganze Oberseite ist relativ dicht punktiert und schwach glänzend. Der Vorderrand des Halsschilds bis zu den Seitenecken ist scharfkantig und etwas aufgebogen. Die deutlich vorstehenden Ecken des Halsschildes sind leicht nach hinten gekrümmt und schwarz gefärbt. Und wenn man sich die Fühler genau ansieht, dann ist das innerste Glied hellbraun, alle anderen sind schwarz. – Die Flugzeit der Nördlichen Fruchtwanze dauert von Mai bis September, Imagines der neuen Generation treten ab Juli auf. Zu den Futterpflanzen zählen Doldenblütler, Korbblütler und Königskerzen.
Unsere Insekten werden allmählich müde. Ich kann es nachvollziehen, denn im Moment ist es echt wie Herbst. Ziemlich kühl, das Thermometer klettert kaum über 16°, morgens waren es gerade mal 10 Grad. Und die Sonne ist eher verschleiert. Einzelne Heide-Libellen sind noch unterwegs, aber auch eher am Ausruhen als aktiv.
Männchen der Großen Heidelibelle (Sympetrum striolatum)
Gut zu erkennen an den unterschiedlich gefärbten Beinen (schwarz-blau und gelb). Der Kopf zeigt eine schwarze Stirnzeichnung, die an den Augen endet, während sie sich bei der Gemeinen Heidelibelle an den Augen nach unten fortsetzt.
Auch diese Haus-Feldwespe (Polistes dominula) wird wohl den morgigen Tag nicht mehr erleben. Sie sag ziemlich abgekämpft aus. Die friedlichen Haus-Feldwespen (früher Gallische Wespe) waren in diesem Sommer fast die einzigen Wespen, die wir am Teich gesehen haben. An den Tisch kam überhaupt keine Wespe. Was für ein Unterschied zum vergangenen Jahr, als wir uns der aggressiven Deutschen Wespen kaum erwehren konnten.
In der Wiese finde ich jetzt immer mal wieder Pilze. Dieser knall-orangefarbene könnte der Kegelige Saftling (Hygrocybe conica) oder der Schwärzende Saftling (Hygrocybe nigrescens) sein. Er ist giftig und wird, wenn er alt wird, schwarz.
Das war’s mal wieder. Ich glaube, ich werde jetzt noch etwas lesen. Schön ist es heute draußen wirklich nicht.
Diesen Beitrag schicke ich noch zu Lorettas & Wolfgangs Linkparty „Gartenglück“.
Du hattest bei deiner Arbeit ganz nette Begleitung, liebe Elke. Und ja, es ist nervig, die Pflänzchen zwischen den Steinen zu entfernen. Und wenn es so nass ist wie in den letzten Tagen kommt auch noch Moos dazu.
Herzlich, do
Großartige Insektenbilder, Gratulation – hervorragend erwischt! Und was das Unkraut betrifft: gestern hatte ich das Vergnügen, es in der Garageneinfahrt zu entfernen 😉 Das ist eine Arbeit, die ich ja sooo seeehr liebe *Achtung Sarkasmus* 🙂
LG
Sandra!
Verstehe ich voll und ganz 😉.
oh.. die Wanze gefällt mir auch 😉
ich habe das „Unkraut“ vor dem Gartentor
da muss ich auch demnächst mal ran
mein Vater hatte so ein Rohr mit Flamme
aber das möchte ich nicht .. es verbrennt ja auch die Tiere
also rupfen und kratzen 😉
liebe Grüße
Rosi
Nee, das machen wir auch nicht.
Liebe Elke,
erst jetzt komme ich dazu bei dir vorbei zu schauen, wieder hast du eine Menge Buntes im Programm, toll sieht alles aus.Gras und Unkräuter in der Garageneinfahrt, damit habe ich kein Problem, wenn es zu groß wird mit dem Rasenmäher drüber. Einigen Insekten gefällt das Kräuterangebot in den Ritzen.
Liebe Grüße
Edith
Keine Sorge, wir haben noch reichlich andere Ritzen überall, wo sich das wilde Grünzeug austobt. Wenn es sich aussamt, sieht man dann dort oft die Spatzen, die sich dort satt futtern.
Ja, dieses elende Grünzeug zwischen den Steinen vor meiner Garage nervt ganz gewaltig. Durch den Regen schießt es schnell in die Höhe und es kommt noch mehr dazu.
Und dazu kommen noch meine Kreuzschmerzen, die nicht zulassen dass ich mich bücke.
Na toll!
Viele Grüße
Traudi
Dann lass es wachsen, bevor es mit den Rückenschmerzen noch schlimmer wird. Es gibt Schlimmeres als Unkraut in den Ritzen. Und Jutta hat nicht unrecht: Jedes Kräutchen zwischen Steinplatten hilft, die Überhitzung des Bodens zu mindern. Wir müssen umdenken.
Liebe Elke,
das Unkraut im Garten überfällt mich zur Zeit auch arg und irgendwie stimmt es mich traurig, da ich zur Zeit aus gesundheitlichen Gründen mich mit ihm nicht beschäftigen kann. Nun hoffe ich, dass ich ihm bald zu Leibe gehen kann. Auch die Insekten spüren
das Kommen des Herbstes und viele müssen sich für immer verabschieden…
Der Sommer war auch in diesem Jahr bei mir „wespenarm“, was auf der einen Seite
auch sehr angenehm war, was aber war die Ursache? Darüber habe ich schon nachdenken müssen.
Sende dir herzliche Grüße in deinen Tag, Karin Lissi
Ich habe gelesen, dass es das nasse Frühjahr war, das der Wespenbrut den Garaus gemacht hat. Dir wünsche ich gute Besserung. Bei mir kommt gerade schon wieder die nächste Erkältung auf, kaum dass der Herbst vor der Tür steht. Es hilft nichts, wenn wir nicht können, wie wir gerne möchten, müssen wir eben fünfe gerade sein lassen.
Das ist wohl wahr liebe Elke, ich hoffe, dass du der aufkommende Erkältung
einen schnellen Garaus machen kannst….
Danke für die Aufklärung wegen der Wespen!
Unkraut ist auf meinem Balkon ja eher weniger das Problem, wobei ich mich tatsächlich frage, wie eine Brennessel in mein Hochbeet geraten ist.
Die Wanze ist ja hübsch. Die habe ich noch nicht gesehen, andere schon.
Wir können uns hier über das Wetter gerade kaum beklagen. Gestern war es sonnig und einigermaßen warm. Von mir aus könnten es ein paar Grad mehr ein, aber man wird ja bescheiden in diesem Sommer.
Na, die Samen schaffen es überall hin, sei es durch einen Vogel oder schlicht und einfach durch den Wind.
Liebe Elke,
also das Unkraut aus den Ritzen entfernen, gehört für mich schon fast zu den Todsünden, seitdem ich weiß, dass es das Aufheißen der Steine minimiert. Außerdem würde ich mir heute sowieso nicht mehr die Arbeit machen.
Die Nördliche Fruchtwanze hatte ich auch schon auf dem Balkon und die Haus-Feldwespe ist ja die, die hier nistet.
Du wolltest doch noch Bilder vom Nest der Holzbiene zeigen – oder war das doch nichts? Hätte mich auf jeden Fall mal interessiert.
Liebe Grüße
Jutta
Ich bin mit dem Unkraut auch sehr tolerant, aber wenn es dann langsam so sehr in die Höhe schießt, dass es schon bald einem kleinen Wald gleicht, dann ist es doch zu viel des Guten. – Das mit dem Nest ist ja erstmal nur eine Vermutung. Ich sehe aber sowohl eine Holzbiene als auch – das finde ich interessant – eine Hornisse im Flieder herumfliegen. Ich muss warten, bis da Ruhe herrscht. Alles andere wäre mir etwas zu gefährlich. Und stören will ich die Insekten ja auch nicht.