Clytra …was? Mal im Ernst – Ameisensackkäfer klingt ja auch ein bisschen seltsam. Das ist aber der deutsche Name von Clytra laeviuscula. Den kleinen Blattkäfer habe ich heute auf der Korkenzieherhasel entdeckt und von weitem zunächst für einen Marienkäfer gehalten. Er ist aber von der Form her doch anders, eher walzenförmig. Bei näherer Betrachtung sieht man das dann sofort. Er ist einen knappen Zentimeter lang. Das Foto ist eine Makroaufnahme mit Zwischenring (Brennweite 65 mm mit Zwischenring 10mm am Sony Tele 18-135 und der Sony 6100 – falls das jemanden interessiert. ISO 100, Blende 5.6, 1/200 sek.) Es war ziemlich windig, eine kürzere Belichtungszeit wäre auch nicht ganz verkehrt gewesen.
Der Bursche ist gerade dabei, ein ordentliches Loch in ein Blatt zu fressen. Die roten Flügeldecken haben in der Mitte oder hinten zwei große schwarze Flecken, vorn seitlich noch mal zwei kleinere. Der Halsschild ist glänzend schwarz. Der Ameisen-Sackkäfer verdankt seinen eigenartigen Namen einem mindestens ebenso eigenartigen Fortpflanzungverhalten: Nach der Paarung legt das Weibchen ein Ei in der Nähe eines Ameisennestes ab, ergreift es mit dem hinteren Beinpaar und gibt mehrere, schnell erhärtende Kottröpfchen auf das Ei ab. Dieser Vorgang wird solange fortgesetzt, bis das Ei von einem Schuppenkleid umgeben ist und etwa wie ein Mini-Kiefernzapfen aussieht. Die Ameisen tragen das vermeintliche Nestmaterial in ihr Nest. Die jungen Larven fertigen sich sofort nach dem Schlüpfen eine sackähnliche Hülle aus der Eischale und aus Kot an, in der sie leben und die sie fortlaufend vergrößern. Sie ernähren sich von Eiern und Larven der Ameisen.
Ich gehe eigentlich davon aus, dass ‚clytra‘ griechisch ist, habe das Wort aber nur im ! Walisischen ! gefunden, wo es Kühnheit bedeutet.
↔
Mini-Blaumeisen (links) sind anfangs von Mini-Kohlmeisen (rechts) auf die Ferne gar nicht so leicht zu unterscheiden. Aber der Kopf verrät es bei näherer Betrachtung dann doch, auch wenn das Blau der Blaumeise noch nicht ausgebildet ist. Jungvögel der Blaumeisen sind bis in den Herbst ihres ersten Kalenderjahres an der blassen Färbung im Kopfbereich zu erkennen, da der Wechsel des Kopfgefieders erst am Ende der Jugendmauser einsetzt, die von Mitte Juli bis Ende Oktober des Schlupfjahres stattfindet.
Verlinkt mit: Loretta und Wolfgang – Gartenwonne
Ich wünsche euch weiterhin schöne Pfingsten. Bei uns ist es heute etwas kühler und auch etwas bedeckt, aber durchaus angenehm. Ich bin ja eh nicht so für’s ganz heiße Wetter. Pfingstrosen blühen bei uns leider keine mehr, aber dafür neben den Rosen schon die ersten kleinen, knallgelben Taglilien.
na ..das ist aber ein „Schlingel“ der Käfer 😉
aber schön sieht er aus
ich weiß nicht ob ich ihn schon einmal gesehen habe..
die kleinen Meisen sind soo süß
liebe Grüße
Rosi
Liebe Elke,
manchmal muss man sich wirklich über die Namen wundern. Ein sehr schöner farbenfroher Käfer, den ich aber in diesem Jahr auch noch nicht gesehen habe.
Die kleinen Blaumeisen sind wieder allerliebst. Viel Spaß weiterhin beim Beobachten!
Liebe Grüße
Jutta
Vielen Dank.
Liebe Elke,
ein wirklich interessanter Beitrag über einen Käfer, von dem ich noch nie gehört habe. Auch gesehen habe ich ihn noch nicht. Kann allerdings ja gut möglich sein, dass ich ihn mit einem Marienkäfer verwechselt habe. Jedenfalls sehr spannend!
Liebe Grüße zum Pfingstmontag
herzlichst moni
Ich denke auch, dass man ihn normalerweise einfach nicht weiter beachtet, weil er eben auf die Ferne dem 🐞 so ähnlich sieht.
Liebe Elke,
lustig bei dir vom Ameisensackkäfer zu lesen, denn ich habe ihn gestern auch in meinem Garten gefunden. Du hast ihn spannend beschrieben, habe was dazu gelernt soviel wußte ich nicht von ihm. Dann ist er eigentlich ein „fauler Sack“ überlässt den Ameisen die weitere Entwicklung, ähnlich dem Ameisen-Bläuling.
Dir noch einen schönen Pfingstmontag
liebe Grüße
Edith
Und dazu noch ein Parasit.