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Heute hat mich das Wetter zunächst mal ausgetrickst. Ich war früh zum Einkaufen unterwegs und wollte dann gleich mit der Kamera losziehen. Aber plötzlich wurde der Himmel finster und erste dicke Regentropfen fielen. Nach einer Stunde klarte es dann wieder auf. Also bin ich doch noch los und habe mich über den bedeckten Himmel sogar gefreut. Der funktionierte quasi als Softbox für ein Licht, das um die Mittagszeit zum Fotografieren sonst eher ungünstig ist. Zuerst haben mich die blühenden Wiesen begeistert …

… dann die Schachbrettfalter (Melanargia galathea) : Der Schachbrettfalter war übrigens 2019 Schmetterling des Jahres


Das Schachbrett gehört zu den Augenfaltern. Diese sogenannten ‚Augen‘ sieht man bei ihm auf der Rückseite am deutlichsten.

Ich war überrascht, wie vielen Schmetterlingen ich wieder begegnet bin. Ich habe den Eindruck, die haben sich alle erst in den letzten paar Tagen entpuppt.
Hier wieder ein C-Falter (Nymphalis c-album)  . . .

. . . und aus der gleichen ‚Farbfamilie‘ ein kleinerer Schwarzkolbiger Braun-Dickkopffalter (Thymelicus lineola) hier täuscht die Makroaufnahme Größe vor. Der Falter ist etwa so groß (oder klein) wie ein Bläuling. Etwa halb so groß wie der C-Falter obendrüber.

Dann kam die unangenehme, aber schon nicht mehr ganz unerwartete Entdeckung >>> Mein geheimer Garten ist nun wieder eingezäunt. Da komme ich nicht mehr hinein. Ob diese Stellen mit Weihern aus Sicherheitsgründen eingezäunt werden? Aber in Weilbach macht man das doch auch nicht. Na, immerhin hat mich dieses Stück Natur vor ein paar Jahren zu meinem ersten Krimi (Mord in der Schwanheimer Düne) inspiriert. Das kann mir keiner mehr nehmen.

Jetzt mal etwas Botanik: Wilde Malven (Malva sylvestris) in ihrer männlichen Blühphase auf dem ersten Bild und der weiblichen auf dem zweiten. Diese Pflanze hat eine sehr interessante Bestäubungsökologie. Könnt ihr hier nachlesen: Wikipedia


Als nächstes eine Blume, die meinen Vornamen in sich trägt 🙂 – Die Heide-Nelke (Dianthus deltoides)

Und dann – da ist er wieder, der Schillerfalter – unglaublich! Labt sich an – na ja, vermutlich breitgetretener Hundekacke. Die Geschmäcker sind halt verschieden. Ich habe das bei Schmetterlingen schon oft beobachtet. Auch dass sie auf Aas sitzen. Das tun nicht nur die Schmeißfliegen. Sie nehmen hier vermutlich Mineralien und Feuchtigkeit auf.

Und endlich mal ein Bläuling! Bläulinge gibt es wie Sand am Meer. Dieser hier gab mir bei der Bestimmung erst einmal Rätsel auf. Aber es kann sich nur um den Faulbaumbläuling (Celastrina argiolus) handeln. Erst der Vergleich von Ober- und Unterseite zu anderen Bläulingen half mir auf die Sprünge. Auf der Flügeloberseite ist es der dunkle Rand, auf den Unterseiten die extrem feinen Pünktchen. Obwohl er nach dem Faulbaum benannt ist, sind die Raupen dieser Schmetterlingsart keineswegs auf diese Pflanzen als Futter spezialisiert. Sie fressen beispielsweise an den Blättern von Brombeeren, Johannisbeeren, Apfelbäumen und einer Reihe weiterer Pflanzen. Brombeeren gibt es in der Schwanheimer Düne reichlich.

(Werbung durch Namensnennung) Meine Fotobegeisterung wird so schnell nicht aufhören. Inzwischen habe ich mich mit der Sony Alpha 6100 so richtig angefreundet und bin total begeistert. Folgerichtig kam mir heute noch ein weiteres Teleobjektiv ins Haus. Das 55 – 210 mm schließt an das kleine Kit-Objektiv an. Es ist kaum größer als das 18 – 135 mm, und kleiner und vor allem viel leichter (und preiswerter) als das 70 – 350 mm, das ich mal getestet hatte. Ich kann mir vorstellen, dass das in Zukunft für Naturaufnahmen mein Lieblingszoom wird. 55 – 210 mm bedeutet umgerechnet auf Vollformat oder analoge Kleinbildkamera 80 – 310 mm. Dadurch dass es mittlerweile so viele Kameras mit unterschiedlich großen Sensoren gibt, muss man sich diese Umrechnerei einfach antun, wenn man den Bildwinkel der Brennweite richtig beurteilen will. Auf meiner Bridge mit dem 1-Zoll-Sensor steht beispielsweise 8,8 – 220 mm drauf. Klingt dann natürlich toll, wenn mit 24 – 600 mm (Kleinbildäquivalent) geworben wird. – Die nächsten Fotos also vermutlich mit dem neuen Objektiv.