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Kennt ihr ihn noch, den Ohrwurm von Wolfgang Ambros: „Zwickts mi“? An ihn fühlte ich mich sofort erinnert, als ich kürzlich an meiner Petersilie einen echten Ohrwurm (Dermaptera) entdeckte, der bei uns auch Ohrenkneifer heißt. (Wobei „Zwickts mi“ meiner Meinung nach nicht unbedingt das beste Lied von Ambros war.) 
Von der Antike bis in die frühe Neuzeit hinein wurden die Tiere pulverisiert als Medizin gegen Ohrkrankheiten und Taubheit verabreicht“  heißt es bei Wikipedia. Auch andere Sprachen kennen daher ganz ähnliche Bezeichnungen für dieses Insekt: Earwig im Englischen und Perce-oreille im Französischen. Der Ohrwurm gehört zu den Fluginsekten, was ich nun nicht vermutet hätte. Die meisten haben ihre Flügel und die dazugehörige Muskulatur soweit zurückgebildet, dass sie nicht mehr fliegen können.

Ohrwurm (Ohrenkneifer)Der Hinterleib endet in einem Paar zu Zangen umgebildeter Hinterleibsfäden, den Cerci, die bei männlichen Tieren stark gebogen, bei weiblichen eher gerade sind. Diese Umbildung hat ihnen auch den umgangssprachlichen Namen „Ohrenkneifer“ verpasst . Trotz der irgendwie weiblichen Formen, scheint das also ein männliches Exemplar zu sein. Obwohl die Zangen zur Verteidigung und zur Jagd benutzt werden, sind Ohrwürmer für den Menschen völlig ungefährlich. Ohrwürmer lieben Feuchtigkeit. Ich erinnere mich die alten Wasserleitungen im Garten meiner Eltern, die über Entlüftungsrohre verfügten. Dort stand immer ein bisschen Wasser drin und man fand dort massenhaft Ohrwürmer.

Das war mein Beitrag zum Naturdonnerstag „DND“, den Ghislana betreut. Heute (es ist erst Mittwoch), haben wir Aprilwetter vom Feinsten. Es gab schon Regen, Schnee, Sonne, Sturm und das Außenthermometer kriegt bald die Krise. Das weiß überhaupt nicht, wohin es mit den Temperaturen klettern soll. Je nach Wetter zeigt es mal 2°C und mal 6°C an. Im Garten habe ich am Futterhaus auch mal wieder ein Rotkehlchen entdeckt. Das sehe ich selten. Auf dem Boden ist es ohne Schnee auch bestens getarnt, wenn es einem nicht gerade die rote Brust zeigt.

Rotkehlchen
Und dann habe ich doch tatsächlich meine erste Tannenmeise (Periparus ater) entdeckt. Ich war mir nicht sicher, was ich da sah, das Bild ist auch nicht das allerschärfste, aber der weiße Fleck im Nackengefieder verrät sie. Da muss ich in Zukunft mal besser drauf achten, dass ich sie nicht mit den Kohlmeisen verwechsle. Sie sind aber auch etwas kleiner als die Kohlmeisen.
Tannenmeise
Von allen Meisenarten stellt bei uns im Garten die Blaumeise (Cyanistes caeruleus) die stärkste Fraktion. Mehr Vögel einer Art finde ich nur bei den Spatzen.
Blaumeise

Als es gerade dunkel wurde, so kurz vor 17 Uhr, kam plötzlich ein Schwarm der langvermissten Schwanzmeisen an!  Zum Fotografieren hat das Licht nicht mehr gereicht. Nun hoffe ich, dass sie sich in den nächsten Tagen bei besserem Licht noch mal blicken lassen. Aber nun soll es ja erst mal wieder heftigen Sturm geben. Ich hasse das und habe schon wieder migräneähnliche Kopfschmerzen. Ich werde mich mal etwas flachlegen.