Nachdem ich gestern bei Heidi die tollen Bilder von der Griesheimer Düne gesehen hatte, musste ich heute endlich mal wieder unsere Schwanheimer Düne besuchen. Leider war der Himmel anfangs eher grau. Da fliegen keine Schmetterlinge. Aber mich hat das meterhohe, blühende Gras beeindruckt, das im Moment weite Flächen bedeckt – das reinste Präriefeeling. Wobei ich noch nie eine Prärie gesehen habe. Ich dachte einfach an Schilderungen bei Karl May 😉
Überall konnte man Zikaden hören und an der „Ochsenzunge“ (nächstes Foto) hatte zumindest eine Schaumzikade ihren Kuckucksspeichel hinterlassen.
Unübersehbar pink blüht die Kartäusernelke oder Steinnelke (Dianthus carthusianorum) und mitten im Pink hat sie noch blaue Staubgefäße. Sie gehört zu den geschützten Pflanzen, wie die meisten der hier auf sandigem Magerrasen blühenden Pflanzen.
Teile des Bodens waren unter den Bäumen mit weißen, feinen Doldenblüten bedeckt. Ich habe keine Ahnung, worum es sich dabei handelt. Aber es sah schön aus.
Das erste auffällige Insekt, das mir begegnete war eine Schwebfliege, die keinen deutschen Namen besitzt: Hemipenthes morio – ziemlich klein, aber durch die schwarz-weißen Flügel doch ins Auge fallend. Wobei der weiß erscheinende Teil fast durchsichtig ist.
Eher unangenehm sah das nächste Tierchen aus. Es könnte eine Barbarossafliege (Eutolmus rufibarbis) gewesen sein. Es saß auf dem Bohlenweg und ich war nicht traurig, dass es sich schnell aus dem Weg machte. Sie gehört zu den Raubfliegen und ist auch typisch für trockene, sandige Gebiete. Mehr weiß ich darüber nicht.
Als ich den Bohlenweg erreicht hatte, kam dann auch die Sonne durch und es wurde richtig schön warm.
An dieser Stelle stehe ich besonders gerne und zwar zu jeder Jahreszeit. Die Schönheit dieser Aussicht kommt auf einem Foto gar nicht so richtig zur Geltung. Das Auge kann die einzelnen Gräser, Flechten und Moose viel besser unterscheiden. Hier konnte ich dann auch, wenn auch aus größerer Entfernung, einen Blaupfeil beobachten. Ich denke zumindest, dass es sich um den Großen Blaupfeil (Orthetrum cancellatum) handelt. Ich kann ihn immer nur schwer von der Plattbauchlibelle unterscheiden.
Und so schön sah es dann plötzlich am Himmel aus:
Und am Ende erwischte ich dann doch noch einen Schmetterling. Das dürfte ein Waldbrettspiel (Pararge aegeria) sein.
Jetzt steht das Wochenende schon wieder vor der Tür, und das Wetter soll richtig gut werden. Mit Ausflügen ist es dann wieder so eine Sache, vor allem, wenn man fotografieren will. Denn an den beliebtesten Orten – auch in freier Natur – ist es gnadenlos voll. Nicht nur, dass die Tiere sich verkriechen, nein seit heute gilt erhöhte Vorsicht, sollte man Personen auf dem Foto haben. Heute ist der gruselige 25.5.2018. Seid ihr überhaupt noch online 😉
Zum Schluß bitte ich noch um eine Pflanzenbestimmung: Was ist das? Die Pflanze hat Stacheln, kleine weiße Blüten, wächst am Zaun wie eine wilde Heckenrose, hat aber völlig andere Blätter. Ich bin ratlos.
Danke an Jutta: Es handelt sich um eine
Liebe Elke, eine schöne Runde hast du gemacht und eine Menge gefunden oder ist dir in die Linse gesprungen. Eine kleine Hilfestellung zum Plattbauchmännchen, wie sein Name sagt: Platter, gedrungener Bauch, dein Männchen ist eindeutig schlanker, also Blaupfeil. Ausserdem hat der Plattbauch fast kein schwarzes Hinterteil. Um die Verwirrung komplett zu machen, der Spitzenfleckmann ist auch blau. Dein üppiges weißblühendes Kraut im Wald, da würde ich Jutta zustimmen,Giersch. So eine tolle Schwebfliege habe ich bislang noch nicht gefunden, Gratulation, die Viecher sind immer so schnell, das Foto ist spitze. Bei uns war es so heiß, ich wollte nur mal schauen… hier weiterlesen »
Liebe Elke, herzlichen Wochenendgruß.
Du hattest einen wunderschönen Spaziergang gemacht. Der Blick in die Dünenlandschaft, wo auch Du gerne innehältst, gefällt mir auch sehr gut. Ich staune, was Du immer für Kleinsttierchen erblickst.
Tschüssi Brigitte
…das ist aber wirklich schön da, liebe Elke,
und ich bin begeistert, welche Tierchen du da mit der Kamera einfangen konntest,
liebe Grüße Birgitt
Liebe Elke, was für herrliche Sachen hast Du bei Deinem Spaziergang eingesammelt. Solche Landschaften sind meistens eine Fundgrube an Insekten und Pflanzen. Dein weißblühendes Kraut könnte eventuell Giersch sein. Wenn das Kraut aber eher so feingliedrige Blätter hatte, könnte es auch Wiesenkerbel sein. Der blüht bei uns jetzt in Hülle und Fülle und zwar auch unter den Bäumen. Bei uns ist durch die Trockenheit doch einiges ins Stocken geraten und man findet eigentlich nicht so viel auf den Wiesen. Ein Plattbauchlibelle habe ich hier das erste Mal gesichtet. Allerdings ein Weibchen und die sind eindeutig auszumachen. Beim Männchen – da… hier weiterlesen »
Du hast recht, Jutta. Es gibt tatsächlich eine Schlitzblättrige Brombeere (Rubus lacinatus).
Die kenne ich aber auch nicht, liebe Elke. In unserem alten Garten hatte ich eine stachellose und habe sie an den Blättern und Blüten erkannt. Die hat dann auch diese fiesen Wildtriebe gehabt, die an Stängeln und Blättern mit diesen ekligen kleinen Stacheln überseht war. Irgendwann nahm das überhand und da habe ich sie dann rausgeschmissen.
Ich wünsche Dir ein schönes Wochenende.
Liebe Grüße
Jutta