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Auch – oder vielleicht gerade bei diesem schon langsam abartigen Wetter – ist es schön, einen Garten zu haben. Loretta und Wolfgang haben im Mai, also schon eine Weile vor ihrem heutigen Beitrag zur „Linkparty Gartenglück“ vom Neuen Zimmer berichtet. Wir haben zwar kein lauschiges „Gartenzimmer“, aber es gibt auch bei uns Plätzchen, an die man sich zurückziehen kann. Da wird einfach der Liegestuhl hingetragen und es sich meist im Schatten gemütlich gemacht. Gerade diese Schattenplätze sind momentan sehr begehrt. Einer befindet sich unter bzw. in der Nähe unseres Sauerkirschbaumes. Sich direkt darunterzusetzen, empfiehlt sich derzeit weniger 😉

Unser langer, recht schmaler Garten grenzt hier an das große Nachbarhaus mit der Brandmauer, vor dem die hohe Tanne steht. Am Zaun entlang wachsen diverse Sträucher, Bambus und die vielen Rhododendren. Zwischen Frühling und Herbst ist das hier alles gut zugewachsen und ein Platz, an dem man sich nicht ständig beobachtet fühlt. Mit dem Umbau des Hauses auf der Straßenseite gegenüber hat sich das leider wieder verändert. Noch wohnt in der neuen Etage mit den großen Fenstern niemand, aber das kommt.
Im Moment fällt mein Blick hier aber auf den blühenden Wald-Geißbart (Aruncus dioicus), der hier vor der alten Ligusterhecke wächst. (Er erinnert mich immer an unsere Hurtigrutenreise durch Norwegen. Oben in Nord-Norwegen, kurz vor der russisch-finnischen Grenze, habe ich ihn unglaublich üppig blühen sehen. Ich glaube, das war in Kirkenes.) Das recht schattige Beet knickt  dann im fast rechten Winkel ab und liegt plötzlich in der prallen Sonne. Hier wachsen meine Gräser, Sommerstauden und im Frühling blüht der Ginster.

Durch den großen Bambus am Fuß des Gartenteichs ist hier hinten ein Gartenteil entstanden, der von unserer Terrasse kaum noch einsehbar ist. Ich wollte das so, aber es hat auch einen Nachteil. Ich kann nicht mehr sehen, wenn vorn jemand kommt.  Allerdings ist das sowieso schwierig. Zumindest unser Eingangsbereich ist vom Garten aus nicht einsehbar. Warte ich also auf den Paketboten, dann hilft nur Ohren spitzen. Die Autos erkenne ich jetzt schon am Klang der Motoren und daran, wie die Türen auf- und zugemacht werden.

Im Vorgarten beginnt jetzt die Zeit der Hortensienblüte. Die erste ist die „Magical Four Seasons“, die ihre Farbe mehrfach wechselt und kurz vor dem Winter dann schließlich ein dunkles Rot zeigt. Kann man sich immer gar nicht vorstellen, wenn man am Anfang dieses helle, fast gelbe Grün sieht.

Ich wünsche euch ein schönes Wochenende. Wir erholen uns allmählich vom Unwetter am Donnerstag. Noch werden alle Fenster und Türen weit aufgesperrt, damit das Haus durchlüftet wird und vor allem die Kellerräume austrocknen. Und dann hoffen wir, dass wir sowas so schnell nicht wieder erleben müssen. Mein Mann hat schon einen Hochwasserschutz für die untere Kellertür bestellt. Nachdem die Pumpe ja offenbar nicht zuverlässig genug war, aber auch vermutlich das viele Wasser nicht wirklich hätte abtransportieren können, muss man sich was einfallen lassen. Aber im Großen und Ganzen sind wir noch gut weggekommen.


Schmetterlinge sieht man nach wie vor nur wenige. In erster Linie Kohlweißlinge. Den Kleinen Fuchs sah ich gestern am Wasser und manchmal fliegt ein Bläuling durch die Gegend. Auch Libellen gibt es wieder weniger als noch vor einigen Wochen.