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Guten Morgen Mittag, ihr Lieben, und fröhliche Weihnachten. Ich genieße heute einen ganz und gar faulen ersten Weihnachtsfeiertag. Vor allem muss ich nicht kochen! Entgegen allen Gepflogenheiten hatten wir den großen Familien-Fest-und Fress-Tag bereits gestern. Einfach weil gestern nicht nur Heiligabend, sondern auch Sonntag war. Mein Mann hat mittags gekocht und am Abend nach der Bescherung – die wir an einem viel zu warmen Vierundzwanzigsten trotzdem vor dem Kamin verbracht haben – gab es noch ein gemeinsames Abendessen. Da ist man am nächsten Tad einfach pappsatt. Heute wird also gefaulenzt und gefastet (na ja, so halbwegs) und morgen bin dann ich mit Kochen dran. Die roten Amaryllis aus dem Beitragheadersind ein Traum. Einen Stängel hatte ich noch selbst gekauft, einen brachten unsere lieben Nachbarn gestern vorbei. Das ist natürlich wunderbar, weil meine Zweifarbige früher verblüht ist, als ich gehofft hatte.

Ich habe sogar mal wieder ein Montagsherz für Frau Waldspecht. Das ergab sich ganz von selbst beim Kuchen backen. Der Mohn-Nuss-Kuchen schmeckt super und natürlich haben sich alle auch über den Kuchen mit Herz gefreut. Steht zwar auf dem Kopf, ist aber eindeutig ein Herz. Und  ich sehe gerade, dass Anette einen großen Verlust zu beklagen hat. Ich möchte jetzt nicht sagen, dass das an Weihnachten doppelt schlimm ist – geht das überhaupt? – aber natürlich würde man sich dieses Fest unter einem besseren Stern wünschen. Liebe Anette, ich denke an dich. Mein aufrichtiges Beileid.

Wie komme ich jetzt zu Weihnachten zurück? Am besten über die Natur. Gerade eben habe ich wieder das Futterhaus aufgefüllt. Heute ist es draußen unangenehm, es weht ein garstig kalter Wind. Eigentlich wollte ich noch am Vormittag einen Spaziergang machen, aber dazu kann ich mich dann momentan doch nicht aufraffen. Gestern konnte ich an einem der Energieblöcke noch einen Buntspecht beobachten. Es war schon recht finster, die Fotos nicht seher gelungen, aber der rote Nackenfleck weißt den Burschen als männlichen Buntspecht (Dendrocopos major) aus.

Ich durfte mich gestern Abend über einige ausgesprochen nostalgisch anmutende Geschenke freuen. Neben dem neuen Unterliederbachheft „Geschichten aus Unterliederbach“ von Karl Leo Schneeweis und Heinz Alexander gab es eine wunderschöne Glasfeder mit einer Auswahl verschiedener Tinten und – Vegetarier bitte überlesen – ein traumhaftes Portemonnaie aus weichem Ziegenleder. (Dass ich mir selbst noch eine passende Tasche dazu geschenkt habe, wissen meine Männer noch nicht.)

Mit der Glasfeder will ich mich mal wieder der Kalligraphie widmen. Ich habe das früher schon einmal versucht, aber mir fehlte immer die rechte Zeit und Geduld dazu.
Um die Teile von Aunts & Uncles schleiche ich schon seit über einem Jahr herum. Die Sachen sind besonders, das Leder ein Traum, aber alles auch nicht gerade billig. Normalerweise bin ich auf die leichten Kiplingtaschen abonniert und Ledertaschen schrecken mich oft schon wegen ihres Gewichtes ab. Aber erst mal das Portemonnaie: Ganz niedlich die nostalgischen Kärtchen anstelle der üblichen „Max Mustermann“ Karten. Auch die Verpackung war richtig originell. Auf dem Deckel befindet sich ein Kaffeerand, als ob dort jemand aus Versehen seine Tasse abgestellt hätte. Der Vintagelook wird bis ins Detail durchgezogen. Wer mag kann ja mal dem Link folgen. Die Webseite ist auch schon richtig knuffig.

Mit dem neuen Unterliederbachheft – ist sogar schon ein kleines Buch – werde ich es mir jetzt gleich gemütlich machen. Das alte von 1977 ist schon ziemlich zerliebt, und ich hüte es wie meinen Augapfel. Diese historischen Fotos sind doch durch nichts zu ersetzen. Wobei man sagen muss, dass in den letzten Jahren, offenbar aus Nachlässen, immer mehr Bilder auftauchen. Auch alte Filme. Ich finde das toll.


Dann mal weiterhin schöne Feiertage. Lasst es euch gutgehn. Und drücken wir uns doch mal die Daumen, dass das Wetter wieder ein bisschen netter wird.