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Gestern habe ich einen ungeplanten Spaziergang zum Kuhdamm gemacht – Ku„h“damm wohlgemerkt, mit „h“. Und ungeplant war eigentlich auch nicht der Spaziergang selbst, sondern der Weg, den ich eingeschlagen habe. An sich wollte ich trotz des miesen Wetters ans Sindlinger Mainufer, bin aber eine Straße zu früh abgebogen und auf der Okrifteler Straße gelandet. Das ist eine kleine – aber durchaus vielbefahrene –  Verbindungsstraße zwischen Frankfurt-Sindlingen und dem Hattersheimer Ortsteil Okriftel. Ich habe diese Straße auch schon hin und wieder benutzt und hätte nie gedacht, dass ich dort mal zu Fuß herumspazieren würde. Ist auch nicht schön, weil es keinen Fußweg gibt! Diesmal fiel mir gleich zu Beginn die „Glückswiese“ auf. War aber eher eine Matschwiese und in Bearbeitung. Fand ich aber immerhin interessant genug, um das Auto abzustellen und loszulaufen. Mir war so, als ob ich über dieses Projekt kürzlich etwas in der Zeitung gelesen hätte. Ich werde da im Sommer noch mal hinfahren und schauen, wie es dann dort aussieht.


Das Ganze hatte ein bisschen was von einem urigen Bauernhof, wie es früher einmal war. Soweit ich überhaupt etwas erkennen konnte, gibt es dort neben allerlei Federvieh auch Schafe, Schweine, Pferde und sogar Kühe. Wenn man den Kindern – und vielleicht auch den Erwachsenen – mit einem solchen Projekt zeigen kann, was hinter den abgepackten Schnitzeln im Supermarkt steckt, dass wir es mit lebendigen Wesen zu tun haben, finde ich das sehr schön.

Ein Foto habe ich für Novas „ZiB“ – Zitat im Bild ausgesucht.

Ich bin dann auf der Straße weitergelaufen, weil ich wusste, dass links irgendwann mal ein Weg abgeht, der das Straßenschild „Kuhdamm“ trägt. Ich fand das schon immer witzig, denke aber, dass das kein offizieller Straßenname ist. Der Weg hat sich dann auch als Sackgasse herausgestellt. Kühe gabs dort keine. Die ganze Gegend wirkte über alle Maßen trist, was ich aber aufs Wetter schiebe. Es gibt dort auch Streuobstwiesen und vor allem jede Menge kleiner Gärten, in denen vor allem Hühner gehalten werden. Ich habe mir das mal im Frühling vorgestellt, wenn alles grün ist und die Obstbäume blühen …

Vorbeigekommen bin ich auch an einem Grundstück, das dem Sindlinger Karnevalsverein gehört. Deshalb habe ich heute für Nova auch noch ein „Tor in die neue Woche“ anzubieten.

Mich hat überrascht, wie ländlich diese Gegend insgesamt wirkt. Damit hatte ich gar nicht gerechnet.

Da in Frankfurt und Umgebung zunehmend alles mit Wohnraum zugepflastert wird, frage ich mich allerdings, wann hier die Bagger anrollen werden. Im Moment scheint das auch noch ein bisschen eine Gegend für Aussteiger zu sein. Neben der Glückswiese gibt es auch noch andere kleine Grundstücke, die Ponyreiten und ähnliches anbieten.

Ganz unverhofft bin ich auch noch an einem alten Wegekreuz vorbeigekommen. Die gibt bei uns tatsächlich noch öfter, aber meist sind sie kaum zu finden. Sie werden weder gepflegt, noch wird auf sie hingewiesen. Obwohl ich selbst mit Kreuz und Kirche nichts am Hut habe, finde ich das sehr schade. Eine Ausnahme ist ein Wegekreuz im Schwanheimer Unterfeld am Höchster Weg. Es steht unter zwei großen Pappeln. Dort werden immer wieder Blumen abgelegt und es gibt – wenn ich mich recht erinnere – sogar eine Bank zum Sitzen.

Und weil Gelb einfach gute Laune macht, zum Schluss noch mal Winterjasmin:

Beide Projekte Nova