Leute, allmählich macht mir das Wetter Angst. Diese Hitze hört irgendwie so gar nicht auf und das so früh im Jahr. Heute Morgen habe ich mal wieder “Rasen” gemäht, also eher den hochschießenden Wiesen-Pippau. Zurück bleibt braunes Moos, das nun immer stärker vertrocknet. Unseren flachen Teich muss ich jeden Abend auffüllen und den Garten komplett wässern. Und wir haben Schnecken ohne Ende. Die haben mir nun auch prompt meine neue Kardinalslobelie ziemlich runtergefressen. Auf der Suche nach Schneckenkorn stieß ich zu meiner Überraschung auf eine vollständige Packung Meisenknödel mit Insekten. Da der Futterring noch im Schneeball hing, habe ich ihn aufgefüllt. Und die Dinger sind der Renner. Diese Knödel sind ganz fein und mit den Insekten gutes Sommerfutter. Es dauerte auch gar nicht lang und schon hingen die ersten Meisen und Spatzen in Scharen daran.
Und was runterfällt, wird vom Boden aufgepickt.
Hinten im Garten, wo ich am Nachmittag meinen Liegestuhl aufgestellt hatte, ist nach wie vor Rotschwanz-Revier. Hier sind die Jungen dabei, sich ihr Futter nun selbst zu suchen, während die Alten noch ein waches Auge auf sie haben.
Seit gestern blüht der Lavendel im Rosenbeet und zieht die ersten Schmetterlinge an. Bislang aber nach wie vor nur Kohlweißlinge.
Auch die Sauerkirschen bekommen allmählich Farbe, aber es sind in diesem Jahr wirklich wenige. Schlimm ist das nicht, wir haben noch etliche Gläser Marmelade und auch tiefgekühlte Früchte vom letzten Jahr im Keller.
Zum Schluß noch eine Buchempfehlung: Ausgelesen habe ich den neuen Thriller von Fiona Limar “Mordflüsterer”. Er hat von mir vier von fünf Sternen bekommen. Grundsätzlich mag ich die Thriller von Fiona Limar, denn man merkt den Büchern an, dass die Autorin als Psychologin weiß, worüber sie schreibt. Immer wieder bleibt für mich aber das Erzählerische ein bisschen auf der Strecke, weil so mancher Dialog im Vorlesungsstil, will heißen sehr belehrend erfolgt. Einerseits finde ich es höchst interessant derartig fundierte Informationen zu bekommen, andererseits würde ich aber lieber in die Geschichte eintauchen können. Durch das viele Erklären entwickelt sich die Geschichte selbst eher langsam, während das Ende dann auf eine Weise vermittelt wird, die mich etwas unbefriedigt zurückgelassen hat. Während meines Belletristikkurses an der Schule des Schreibens gab es einen Satz, der mich selbst oft genug genervt hat, aber er ist dann doch das A und O beim Schreiben: “Show, don’t tell.” Das heißt nichts anderes, als schreibe so, dass du nicht erklärst, sondern dem Leser Personen und Situationen bildlich vor Augen führst. Dieses “Show” hat mir ein bisschen gefehlt. Aber dennoch ein sehr lesenwertes Buch, das einem manchen Schauer über den Rücken rieseln lässt, wenn man sich klarmacht, was Hypnose und andere Techniken der Beeinflussung alles bewirken können.
Ich habe eine ganze Weile gar keine Rezensionen mehr geschrieben, weil mir einige Leute meine Kritiken sehr übelgenommen haben. Das hat mich sehr verunsichert und ich habe mich gefragt, ob ich durch die Schule des Schreibens tatsächlich unangemessen überkritisch geworden bin. Ich kann das nicht ganz ausschließen, denn viele Bücher, die ich wieder zur Seite lege, weil mir weder Schreibstil noch Inhalt gefallen, bekommen ja von anderen Lesern reichlich gute Bewertungen. Insofern sind für mich Bewertungen speziell bei Amazon so eine Sache. Ich selbst hatte mir gestern Abend noch einen Thriller auf den Kindle geladen, der von den Lesern sehr gemischte Kritiken bekommen hat. Ich kenne die Autorin von Facebook und wollte mir selbst ein Bild machen. Ich nenne hier keinen Namen, denn ich fand das Buch tatsächlich grottenschlecht und habe es schnell zu Seite gelegt. Ich kann in diesem Fall sehr genau sagen, was mir nicht gefällt und bin mir sicher, dass ich damit nicht falsch liege. Aber wie man sieht, über Geschmack lässt sich nun mal nicht streiten. Macht es nun überhaupt Sinn, bei Amazon Bücher zu bewerten, oder sollte man es wirklich lassen? Wenn man nicht zu viel verraten will, kann man ja auch leider gar nicht unbedingt auf die Stellen eingehen, die man besonders gut oder besonders schlecht findet. Wie steht ihr dazu? Ich habe in den letzten vier Wochen nun zwei 4-Sterne und eine 2-Sterne Rezension abgegeben und warte nun selbst darauf, dass ich hoffentlich bald mal wieder ein Buch finde, dass bei mir Begeisterungsstürme hervorruft. Franca Steffens Mystery-Thriller “Paradise Landing” war ganz knapp davor.
Ich würde keine Rezensionen bei Amazon veröffentlichen, denn ich möchte diese Firma nicht unterstützen. Guck doch mal bei Lovelybooks.de. Das ist eine nette Gemeinschaft von Leseratten (Lovelybooks wurde von Holzbrinck initiiert). Wenn es nicht öffentlich sein soll, sondern nur für dich als Buchchronik , gibt es schöne Apps, zu. B. Bücherwurm.
Hallo Britta, da ich bei Amazon selbst veröffentliche, habe ich kaum Grund, mich von denen zu distanzieren.
na.. da gab es für die Piepmätze einen Extraschmaus .. auch noch mit Fleischeinlage 😉
wunderschöne Bilder
ich vermisse die Vögel so bei uns ..ausser einer Amsel und Tauben sind keine mehr da
und die Krähen krakelen auf den Dächern 😉
ab und zu zeigen sich ein paar Spatzen
mit Kritiken ist das immer so eine Sache
natürlich spielt da der persönliche Geschmack eine Rolle
aber wenn ein Buch “handwerklich” schlecht gemacht ist hat das damit wenig zu tun
wenn es langatmig und langweilig ist werden wohl die meisten Leser es genau so sehen..
wenn an solche Bewertungen schreibnt sollte man schon ehrlich sein
auch wenns der Autor nicht gerne liest ..
ich hol mir manchmal bei uns im Globus ein Buch..dann lese ich den Klappentext und bissel drinnen quer
und wenn es mich anspricht nehm ich es mit
meist les ich es dann auch in einem Rutsch aus 😉
Bewertungen schau ich eher selten an..
liebe Grüße
Rosi
Liebe Elke,
die Meisenknödel, wir bestellen im Ganzjahresknödel, sind auch bei uns der absolute Renner und ich komme mit dem Nachlegen gar nicht nach.
Wunderschön deine Aufnahmen von den Gefiederten hier. 🙂
Gerade in der Brutzeit benötigen auch die Altvögel viel Energie und sie sind dankbar für die Futterspende.
Doch, Elke, bei uns gibt es viele Waschbären und gerade auch in diesem Gebiet, ich könnte die viele Stories der Anwohner dort erzählen.
Liebe Abendgrüße und danke noch für den Tipp mit dem Krimi
Christa
Na na na, liebe Elke
Du verwöhnst Deine gefiederten Gäste ja ganz schön. Kein Wunder, dass sie sich gerne und oft bei dir einfinden.
Die feinen Fotos sind ein Dankeschön, gell.
Was die Rezensionen angeht, über Geschmack lässt sich nicht streiten. Jeder hat so ein Genre, seinen liebgewonnenen Schreibstil, seine Vorlieben. Wer keine Kritik verträgt, darf “sich” nicht veröffentlichen. So ist das nun mal. Letztendlich zählt nur der eigene Eindruck. Wie viele Bücher werden heute gekauft und nicht gelesen? Ich vermute, es werden viel zu viele Bücher gekauft und NICHT gelesen.
Die Verlage beginnen sowieso jetzt ernsthaft zu schwimmen. Es gibt zu viele Neuerscheinungen. Kein Mensch kann auch nur annähernd alle lesen und der Erwerb verteilt sich heute ja auch auf mehrere Schienen.
So ist am Ende jeder ein wenig unzufrieden….. keine gute Entwicklung, gell.
Sorry, so viel – viel zu viel – geschrieben. Ich könnte noch lange so weitermachen, beschränke mich aber jetzt auf den üblichen und von Herzen kommenden
lieben Gruß
moni
(…die immer noch bei jedem Kommentar Name-Email-Website ausfüllen muss!!! 🙁 )
Lieb von dir, dass du trotzdem kommentierst – danke. Ich kann’s nicht ändern. Andere haben das Problem offenbar nicht.
…schön, dass sie sich bei dir noch satt fressen können, liebe Elke,
unsere Futterstellen sind auch noch sehr beliebt…momentan geht es eigentlich mit der Trockenheit im Garten, Teich und Fässer sind noch ausreichend gefüllt…schöne Bilder hast du wieder hier,
liebe GRüße Birgitt
Liebe Elke,
ja, da stimme ich dir zu, das Wetter fängt gewaltig an zu stressen, besonders wenn man Herzprobleme hat. Noch kann unser Garten die Hitze aushalten weil er zwischendurch kräftige Güsse abbekommen hat und die sind immer noch nachhaltig. Die Vögel machen keinen Unterschied zwischen Winter und Sommer, Knödel sind immer willkommen wenn sie nicht ranzig geworden sind.
Ein kurzes Wort zu deiner Schreibarbeit, ich bewundere schon deinen Einsatz was Kritiken usw. anbelangt, wie du schon selber bemerkt hast, alles ist Geschmackssache, bei aller gutgemeinten und ehrlichen Kritik wird es immer jemand geben dem das nicht gefällt, damit muß wohl eine Kritikerin leben.
Dir einen schönen Tag und ganz liebe Grüße
von Edith
Liebe Elke, das ist ja herrlich. Da hast Du mit den Meisenknödeln einen richtigen Volltreffer gelandet. Im Winter füttere ich im Garten nicht, weil ich dann ja jedesmal rüberlaufen müsste und das macht man dann eher doch nicht. Aber jetzt bin ich ja jeden Tag im Garten, da könnte ich es auch mal versuchen. Ich freue mich wirklich über jeden Piepmatz, der bei mir vorbeischaut. Aber auch da vermisse ich in diesem Jahr so einige.
Auf Kritiken bei Amazon habe ich eigentlich noch nie geachtet, weil ich mir da noch nie Bücher bestellt habe – zumindest keine Belletristik. Ich denke aber, dass das sicher ein Problem ist, weil die meisten doch bei ihrer Kritik von ihrem ganz persönlichen Geschmack ausgehen. Wobei das nicht nur bei Büchern der Fall ist. Ich lasse mich von Kritik – positiver oder negativer – nur in sofern beeinflussen, dass ich mir das Buch vielleicht einmal anschaue. Nur bei Büchern über politische Themen kann es passieren, dass ich da auch welche lese, die ganz besonders in der Kritik stehen.
Bei Belletristik entscheide ich eigentlich immer nach dem, was auf der Rückseite steht.
Dann müsste man auch noch die Frage klären, was bringt Dir solch eine negative Kritik. Ich unterstelle Dir natürlich nicht, dass Du den Schreiberling damit ärgern oder in die Pfanne hauen willst, aber ist es letztendlich nicht egal, wie Du das Buch findest. Denn als gutgemeinte Hilfe wird es ja nicht angesehen, wie Du an den Reaktionen gemerkt hast. Die Menschen sind meistens nicht so, dass sie mit solcher Kritik umgehen können. Wenn wir ganz ehrlich sind, geht es uns doch nicht anders. Hinzu kommt meiner Meinung nach dann aber auch noch, dass diese Kritik öffentlich ist.
Die Gefahr besteht immer darin, wenn man selbst sehr hohe Ansprüche an sein eigenes Tun hat – das hatte ich mein Leben lang mit allem, was ich gemacht habe – neigt man oft dazu, dieses auch bei anderen zu erwarten und sogar zu verlangen.
Auf jeden Fall hast Du da ein sehr interessantes Thema angesprochen, über das sich sicherlich noch eine Menge schreiben ließe.
Liebe Grüße
Jutta