Ein Wimmel -Top für gleich drei Projekte – kein Wunder bei diesem Finsterwetter. Heute – Sonntagvormittag – war ich mal spazieren. Es war nass, es war windig, aber wenigstens nicht kalt. Eigentlich wollte ich zum Main, aber da fing es gerade an zu regnen. Bin ich also erst einmal weitergefahren. In Hattersheim kam – oh Wunder! – kurz die Sonne raus. Also einen Parkplatz gesucht und losgelaufen. Fing gleich wieder an zu regnen, aber egal … Ich bin einen Weg parallel zu dem kleinen Wäldchen gelaufen, dass sich in Okriftel an der Wasserwerkschaussee entlangzieht. Und das hat sich als genialer Gedanke herausgestellt. Ich kam dort nämlich von hinten am historischen Wasserwerk an und konnte feststellen, dass ich nun gar nicht mehr allzu weit entfernt war von dem Punkt des Weilbacher Naturschutzgeländes, wo ich neulich umgekehrt bin. Bandwurmsatz – habt ihr sicher nicht verstanden. Aber egal. Jedenfalls wird das demnächst bei besserem Wetter mal eine neue Exkursion, bei der ich dann hoffentlich den Aussichtsturm mit dem Blick zum Silbersee erwischen werde (guckst du hier).
Aber nun mal eins nach dem anderen. Das Wäldchen entlang meines Weges ist sehr naturbelassen. Da habe ich dann auch ein Motiv entdeckt, das meine Phantasie angeregt hat. Damit liefere ich noch ein ZiB (Zitat im Bild) für Nova nach:
Also ich sehe da eine Seeschlange, die ihr Maul weit aufreißt. Und ihr? Das Zitat ist allerdings kein Zitat. Der Satz stammt von mir 😉
Das historische Wasserwerk kann immer nur zu bestimmten, leider seltenen Gelegenheiten besichtigt werden. Aber ich habe ein paar Fotos durch Zaun und Gestrüpp gemacht. Das gibt dann auch noch ein „T“ in die neue Woche. Auch für Nova.
Zugegeben, es ist nur eine Hintertür, aber Tür ist Tür. Das tolle Jugendstilensemble ist vor allem innen sehr sehenswert. Aber eben nur sehr selten zugänglich.
Das Wasserwerk wird zwar nicht mehr genutzt, ist aber voll funktionstüchtig. Die Stadt Frankfurt am Main ist mehr denn je auf „Fremdwasser“ angewiesen, was bei einigen Gemeinden immer mal wieder zu Unmut führt. Ich glaube, zuletzt war es der Vogelsbergkreis, der sich dazu geäußert hat. Das kann irgendwann einmal zu einem echten Problem werden, wenn unsere Sommer noch trockener werden.
Das waren also die Beiträge für Nova: und
Auf dem Weg zum Wasserwerk kam ich auch am „Farbrührer“-Denkmal vorbei. Es ist noch gar nicht so lange her, dass alle Welt unser Frankfurt-Höchst als Hoechst kannte. Der spätere Pharmakonzern wurde als „Theerfarbenfabrik Meister Lucius & Co.“ 1863 gegründet. Das erste bekannte Produkt war das Fuchsin, eine Art Magenta. Bald darauf wurden mit einem roten Farbstoff aus der Krapp-Wurzel Uniformhosen gefärbt. 1869 gelingt es den Farbwerken, das Alizarin-Rot großtechnisch zu synthetisieren. Im Volksmund gab das Krapp-Rot der Rotfabrik ihren Namen. Farbwerke Hoechst war für viele Jahre der offizielle Name, später abgelöst von der Hoechst AG. Daran also erinnert das Farbrührer-Denkmal im Rhein-Main Grüngürtel.
Irgendwie ja nicht gerade beeindruckend. Warum hat man nicht die rote Farbe herausgestellt? Möglicherweise deshalb, weil der ganz große Durchbruch mit der Herstellung des synthetischen Indigofarbstoffes gelang. Arbeitskleidung und Jeans, Matrosenanzüge und Waffenröcke färbte man mit Indigo, einem tiefblauen Farbstoff, der aus der indischen Indigopflanze oder aus dem Färberwaid gewonnen wurde. Da waren Qualität und Verfügbarkeit oft Glückssache.
Aber für Christas Projekt „Fokus auf Schwarz-Weiß“ dürfen wir ja ein bisschen spielen. Wie heißt es schon bei Pippi Langstrumpf:
„Widewidewitt und drei macht neune,
ich mach mir die Welt,
widewide wie sie mir gefällt“
Na bitte, geht doch. Aber was war mit dem Magenta? Ah nein, ich glaube, das beißt sich. Aber wie hätte wohl ein Foto von diesem Denkmal anno 1863 ausgesehen?
Und colorierte Schwarz-Weiß-Fotos gab es damals auch schon.
So – das war es mal wieder. Kommt alle gut in und durch die neue Woche. Den Januar haben wir ja nun auch bald geschafft. Bevor wir uns auf den Frühling freuen dürfen, müssen wir auch noch durch den Februar … – nur Mut, das klappt schon!
Da hast du eine ganze Menge Interessantes in deinen Beitrag gepackt, liebe Elke. Ich freue mich immer, Neues zu erfahren.
Herzlich, do
das freut mich. Vielen Dank.
Hallo Elke. Also dieser alte moosbewachsene Stamm regt wirklich zum Fantasieren an. Solch Natur mag ich besonders. Könnte auch ein Krokodil sein, das gerade mit viel Grün auf dem Kopf auftaucht. Jedenfalls schön, dass du das Gebilde entdeckt hast.
Viele Grüße von Kerstin, bei der heut nach langer Zeit mal wieder die Sonne hervor kam.
Und nun schon wieder Schnee, habe ich gerade gelesen. Hoffentlich wird’s nicht zu heftig.
Liebe Elke,
der Regen hat mich am Sonntag auch erwischt, als ich mit dem Fahrrad unterwegs war, aber da musste ich dann durch. Einen Hang zu viel zu langen Sätzen habe ich auch, darauf hat mich jedenfalls meine Frau hingewiesen.
Jugendstil mag ich sehr, schade, dass es von Innen keine Fotos gibt.
Richtig gut gefällt mir das historische Denkmal, noch dazu in der entsprechenden Aufnahmen. Toll gemacht.
Ich wünsche Dir einen tollen Start in die Woche.
Viele liebe Grüße
Wolfgang
Danke, Wolfgang. Ein paar Bilder von innen habe ich irgendwo. Aber das ist so lange her. Und viele waren es auch nicht. Vielleicht erwische ich irgendwann mal wieder einen Termin, an dem es eine Führung gibt.
Liebe Elke, wie du vorhin gerade bei mir schriebst, macht das Wetter wirklich Kapriolen. Gestern konnten wir vormittags halbwegs trocken auch noch einen Spaziergang machen, dann setzte Regen ein und na ja, heute ist es nasskalt und Schneegriesel fällt mal vom Himmel. Oh ja, die Seeschlange mit ihrem offenen Maul ist deutlich zu erkennen und dein Zitat passt bestens dazu. 🙂 Bei weiteren trockenen Sommer könnte das Trinkwasserproblem eventuell schon mal für Frankfurt zum Problem werden, aber es wird bestimmt eine Lösung geben. Jetzt habe ich noch etwas Neues entdecken können hier bei dir, was ich noch gar nicht gesehen… hier weiterlesen »
Hoechst, mit „oe“ 😉
Also wirklich, ich finde, das hast du gut hinbekommen,
sozusagen „drei auf einen Streich “
Besonders gut gefallen mir die Bearbeitungen des Denkmals.
Was gleich zur Überleitung führt, die für mein neues Projekt einzuladen.
Siehe hier :DigitaArt-Dienstag…
Ich glaube, das würde dir auch liegen !
Das Tor finde ich übrigens auch toll, ich liebe solche Fassaden mit ausgefallenen Eingängen.
Deine Worte der Phantasie gelten durchaus als Zitat !
Das Foto dazu regt sie an, die Phantasie 🙂
Jetzt wünsche ich dir noch einen feinen Montag und schicke
Liebe Grüße
Jutta
Danke, ich werde mir dein Projekt mal ansehen.
Liebe Elke,
was für ein abwechslungsreicher Beitrag. Eine wirklich gelungene Mischung.
Das ZiB ist super und ich kann nur zustimmen. Bei der begrünten Astgabel bekommt die Fantasie richtig Schwung, gell. Das „Denkmal“ hätte ich als solches nicht wirklich erkannt. Deine Farbspiele sind echt gelungen. Besonders gefällt mir die Idee mit dem authentischen Sepia-Foto!
Dir auch eine angenehme letzte Januar-Woche,
herzlichst moni
Mir gefallen die Vintageversionen auch am besten. Irgendwie hat das mit dem Rotfärben oben schlecht geklappt. Aber das Rot ist beim Foto immer ein Problem.
Hallo Elke,
das Wasserwerk gefällt mir sehr gut, früher hatte man noch mit „Stil“ gebaut und einmalige kleine Kunstwerke geschaffen. Heute ist vieles nüchtern, schnell und steril, schade. Deine Schlange sieht nicht allzu gefährlich aus, der kann man getrost im Wald begegnen. Wenn du nicht erwähnt hättest, dass das ein Farbrührerdenkmal ist, darauf wären wohl die wenigsten Leute gekommen, man hätte es auch für eine Windmessstelle gehalten, gut, dass du aufgeklärt hast. Durch deine Spaziergänge am Rande von Frankfurt,bringst du uns die Stadt immer näher.
Einen guten Start in die Woche wünsche ich dir
Edith
Nicht gefährlich? Hast du die Reißzähne etwa nicht gesehen?
Hallo liebe Elke, alle guten Dinge sind drei 🙂 Schon das Eingangsbild ist KLASSE geworden! Deinem ZiB kann ich auch nur zustimmen, ein bisschen Fantasie sollte doch jeder haben. Ich schaue oft in den Himmel und fantasiere mir Figuren in die Wolken … mal ist es ein Hund oder mal ist es eine Schlange. Schade das Du das Wasserwerk nur mit Anmeldung besichtigen kannst, aber vielleicht bietet sich ja mal die Gelegenheit für einen Besuch. Und Widewidewitt bin ich jetzt beim Fokus angekommen 🙂 Danke für die Info zum “Farbrührer”-Denkmal, das war sehr interessant, das wußte ich noch nicht. Hier… hier weiterlesen »
Danke, Biggi. Das Eingangsbild ist auch wirklich eine Bastelei geworden, die so gar nicht vorgesehen war. Aber irgendwie kam eins zum anderen *lach*. Das Ausgangsfoto war dieses hier:
Hallo liebe Elke,
*lach* also das Du die Deutsche Post für das Eingangsbild verwendet hast sieht man gar nicht. Erst jetzt wo ich das Foto sehe. Ja solche Collagen sind manches mal gar nicht so einfach, aber es ist wirklich toll geworden.
Liebe Grüße
Biggi
Liebe Elke, Dein ZiB ist zutreffend und dein Foto läßt dafür
der Fantaie freien Lauf, super!
Eine prima Aufnahme ist auch das Tor und die Bearbeitung im Fokus
auch sehr ansprechend. Hab eine gute neue Woche, herzlichst Karin Lissi
Vielen Dank, Karin.
Mit der Farbe Rot habe ich mich auch sofort gefragt, aber du hast es deutlich gemacht wie es sein sollte und klasse Bearbeitungen sowie Fokus. Auch den Worten des ZiB kann ich voll und ganz zustimmen, und es ist immer schön wenn Menschen noch diese Fantasie besitzen. Klasse zusammengebracht, und auch dein heutiges T gefällt mir. Macht richtig was her diese Tür. Weisst du ob es sich dabei um Kupfer handelt oder ist sie so angestrichen worden? Jedenfalls auch ein interessantes Gebäude dass du uns vielleicht ja doch irgendwann genauer vorstellen kannst. Freue mich sehr dass du wieder mit dabei… hier weiterlesen »
Ich denke, dass die Tür so gestrichen wurde. Aber sicher bin ich nicht. Es ist ewig her, dass ich mal im Gebäude drin war. Aber irgendwo müssen sogar noch ein paar Aufnahmen existieren.
Liebe Elke,
das ist heute ja ein „Überstunden-Beitrag“ so umfangreich – und zum Trotz, habe ich den Bandwurmsatz total verstanden und das mit nur 1 x lesen ;-P
Beim ZIB kann ich beides bestätigen: sowohl die Schlange, als auch Dein sehr treffliches Zitat.
Schade, dass man gewisse Gebäude, die heute noch interessant sind, nicht ohne Probleme und langes Anmelden besuchen kann, aber vielleicht…….nachdem die Gegend ja nicht aus Deiner Welt liegt, hast Du wiedereinmal Gelegenheit.
Danke für’s Mitnehmen und einen guten Wochenstart wünscht Dir
Elisabetta
Ja, stimmt, so richtig ‚Bandwurm‘ war der Satz auch gar nicht – eher meine Gedanken in diesem Moment. Die wollten wohl noch alles mögliche andere formulieren.