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Heute bin ich mit dem neuen Makroobjektiv an der Sony Alpha 6100 losgezogen. Die Beurteilungen des FE 50mm F2.8M sind sehr unterschiedlich. Das für mich interessanteste Video habe ich im Vorfeld des Kaufs bei David Johnston gefunden: Sony 50mm f/2.8 Review – The Best Sony Macro Lens On a Budget. Von vielen wird das Objektiv wegen des relativ langsamen Autofokus von vornherein abgelehnt. Ja, es reagiert etwas langsam, aber man kann damit umgehen. Und wer fotografiert Makros schon mit Autofokus? Dadurch dass ich bisher mit Zwischenringen fotografiert habe, ist mir das manuelle Fokussieren längst zur Gewohnheit geworden. Makro ist etwas sehr Spezielles. Ich hatte schon mal eine hochwertige Makrolinse für meine erste Panasonic Systemkamera und kam damit überhaupt nicht klar. Das lag aber nicht an der Linse sondern daran, dass ich keine Ahnung hatte, welche Anforderungen die Makrofotografie an die Fotografin stellt.
Am Ende habe ich ein – wie ich glaube – sehr zum Beitrag passendes Zitat im Bild für Nova – eingestellt. Und sehe soeben, dass die liebe Nova Blogpause macht. Sie sei ihr von Herzen gegönnt.
Der Wind, der Wind – das himmlische Kind … oder die Bewegung als solche ist in freier Natur so ziemlich das Hauptproblem. Die Schärfentiefe ist extrem gering und die Fluchtdistanz der meisten Insekten groß. Da liegt das erste Problem einer Makrolinse mit nur 50mm Brennweite. Ist man in einem passenden Bereich angekommen, ist das Insekt auch schon weg.
Von einem echten Makro spricht man bei einem Abbildungsmaßstab von 1:1, also wenn das Objekt genauso groß auf dem Sensor abgebildet wird, wie es auch ist. Auf dem Objektiv könnt ihr ablesen, dass hier die entsprechende Entfernung gerade mal 16 cm ist. Jeder Schmetterling hat da schon längst Reißaus genommen. Mit Marienkäfern hat man es etwas einfacher. An der Holzstruktur sieht man die unglaublich geringe Schärfentiefe bei Blende F/4.5, 1/90 sec aus der Hand und ISO 400. Das Objektiv hat übrigens keinen eingebauten Bildstabilisator. Die Kamera hat auch keinen. Das ist auch ein Negativpunkt. Erst die teureren Kameras und Objektive sind bei Sony mit Bildstabilisatoren versehen. Meine Teleobjektive haben einen, bis auf das kleine Kit-Objektiv, aber das braucht auch wirklich keinen.
Das sind Asiatische Marienkäfer (Harmonia axyridis). Von den europäischen Marienkäfern – es gibt zahllose Arten – unterscheiden sie sich vor allem in der Größe und optisch durch die auffallenden Kopfzeichnungen.
Der Vorteil im Vergleich zum Fotografieren mit Zwischenringen ist aber, dass sich ein Makroobjektiv auf ‚unendlich‘ stellen lässt und man es also auch als normales 50mm Objektiv benutzen kann. Habe ich ein normales Objektiv mit Zwischenringen an der Kamera, kann ich damit nur Makro und sonst nichts.
Ich habe natürlich rumexperimentiert. Das mit dem 1:1 und 0,16 m habe ich schnell aufgegeben. Jeder Windhauch wurde zum Problem. Aber die Stufen zwischen 1.2 bis 1:4 gingen ganz gut.
Bei diesem Trauerrosenkäfer sieht man ganz deutlich, dass die Schärfe im vorderen Bereich, aber auch auf den unteren Blüten liegt. Der gesamte Rücken war dem Objektiv ein Stückchen näher.
Hier war ich auf einem Waldweg unterwegs. Die Blätter im Gegenlicht haben mir gut gefallen.
Das Waldbrettspiel im alten Laub – fast schon monochrom. Ich glaube, das ist heute mein Lieblingsbild.
So, das war’s für heute. Ich habe reichlich Ausschuß mitgebracht, aber auch reichlich Erfahrungen gemacht. Makro ist nicht einfach. Das Objektiv ist sicher nicht das Tollste, aber brauchbar. Die besseren mit der längeren Brennweite und Stabilisatoren sind ein ganzes Stück teuer und leider auch wieder größer und schwerer. Viel Auswahl gibt es bei Sony für APS-C sowieso nicht.
Zum guten Schluss ein Zitat im Bild für Nova, das ich gleich mit zwei Sprüchen versehen habe 😉
Ich denke, die beiden passen zusammen.
Ich wünsche euch noch einen angenehmen Abend und morgen einen schönen Sonntag.
Hallo Elke,
finde ich interessant Deine Makro-Versuche und gelungen. Ich verstehe Sony nicht, diese Kameraserie ist, meines Wissens, die einzige die den Bildstabilisator nicht hat. Eigentlich das große Plus bei Sony-Kameras.
Viele Grüße
Brigitte
Soweit ich weiß, ist er ab der 6500 verbaut. Spätestens ab der 6600. Die gehen dann aber schon wieder ganz schön ans Geld, sind schwerer und haben andere Akkus. Sonst ist die 6100 technisch ja top, kein Grund zu einem der teuren Modelle aus 6000er Serie zu wechseln. Ich guck gerade Naturvideos von Chris Kaula auf Youtube. Neuentdeckung von mir. Sooo klasse!
Hallo Elke,
mit deinen Sprüchen habe ich keine Probleme, halte meine Ansprüche stets im Machbaren. Das habe ich als Kind früh lernen müssen, als Flüchtlingskind hatte man zwar auch hochgesteckte Ziele und Wünsche, aber sie konnten nicht realisiert werden zwecks Mangel am Geld, das reichte immer nur fürs Notwendige. Das hat mich durchaus nicht niedergedrückt, im Gegenteil ich bin ein unverbesserlicher Optimist.
Liebe Grüße
Edith
Machbar sind meine Wünsche auch, aber trotzdem muss ich mich hin und wieder bremsen 😉.
Ja, ja, liebe Elke, den Spruch kann ich mir auch hinter den Spiegel stecken. Ich hatte ja den Tag schon mal geschrieben, dass ich mir da oft auch selbst im Weg stehe. Der Wind ist ein großes Problem. Das merke ich immer, wenn ich mir die Schmetterlinge oder andere Insekten heranzoome. Wenn es zu schlimm war, habe ich es dann oft auch aufgegeben. Ich finde Deine Makros gar nicht so schlecht. Ein bisschen Übung und Erfahrung wird es sicher brauchen. Ich bin heute mit meinem Ergebnis auch nicht so ganz zufrieden. Habe eine ganze Reihe Schmetterlinge vor die Linse bekommen… hier weiterlesen »
Genau! Das ist überhaupt das Beste am Fotografieren in der Natur. Man kommt raus und bemerkt so viele schöne Dinge, an denen Andere achtlos vorbeigehen. Ich sitze gerade noch auf der Terrasse und sehe den Mauerseglern am Himmel zu. Sie scheinen sich schon wieder für dem Flug nach Afrika zu sammeln. Und mir wird es jetzt zu kühl draußen. Einen schönen Abend noch.