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Raus in die Natur und zwar irgendwohin, wo es nicht so heiß ist. Da bietet sich der Taunus an. Gelandet bin ich irgendwo zwischen Wildsachsen und Bremthal. War ich vorher auch noch nie. Wildsachsen gehört als kleinster Ortsteil noch zu Hofheim am Taunus, Bremthal dagegen zu Wiesbaden. Daher war ich erstaunt am Infoschild zum Wanderweg mit der Damwildschaufel den Begriff „Naturpark Hochtaunus“ zu lesen. Gegangen bin ich diesen Weg aber sowieso nicht, sondern einfach mal drauflos. Es wehte ein herrlicher Wind. Also fürs Fotografieren war der nicht so herrlich, aber sonst schon.
Irgendwann werde ich den richtigen Weg vermutlich auch noch laufen. Vor allem Wildsachsen will ich mir angucken. Da bin ich nur durchgefahren. Der Ort scheint mir ein bisschen wie aus der Zeit gefallen, ein lebendiges Freilichtmuseum. Hier wohn(t)en keineswegs wilde Sachsen, sondern „Wedelensassen“  war im 12. Jahrhundert der Sitz eines gewissen Wedilo.

Entlang der Felder standen viel Karden, teilweise noch blühend, teilweise ihre Samen verschleudernd, und einige andere Wildpflanzen. Es war – wie gesagt – wegen des Windes nicht einfach mit dem Fotografieren.


Ich war heute nur mit dem kleinen Tele unterwegs. Das Motiv ist so ähnlich wie neulich das aus dem Kronthal. Aber da hatte ich ja das Makroobjektiv drauf. Den Unterschied sieht man schon. Beim Makro sieht man die feinsten Härchen.

Bevor sie dieses Stadium erreichen, haben sie was von Teddybären.


Hier findet offenbar ein Kampf zwischen zwei Hornissen um eine Biene statt, die sich in einem Spinnennetz verfangen hatte. So etwas habe ich vorher auch noch nicht beobachten können.

Am Ende sieht es so aus – das Bild zeige ich mal nicht – als ob die eine Hornisse der anderen den Kopf abgebissen hätte. Die normale Beute der Hornisse sind Fliegen, aber wählerisch ist sie nicht. Da kommen auch Wespen und Bienen, Grashüpfer und Libellen und kleinere Spinnen auf den Tisch.

Völlig unberührt vom Kampf der Hornissen zeigen sich nebenan ein Großes Ochsenauge und zwei Rotgefleckte Raupenfliegen (Eriothrix rufomaculatus). Die Larven dieser Fliegen parasitieren in Zünslerrraupen. Wer also mit dem Buchsbaumzünsler zu tun hat, sollte sich um Rotgefleckte Raupenfliegen bemühen.

Den Kleinen Feuerfalter habe ich an den Kamillenblüten entdeckt. Das ist jetzt wieder „Makro“ nur durch Ausschnittvergrößerung. Die Flügelspannweite beträgt keine 3 cm. Die Unterseite der Hinterflügel ist blassbraun mit unscheinbaren Tupfen. Hieran erkannt man ganz gut, dass der Feuerfalter zu den Bläulingen gehört.


Phacelia

Wieder zurück am Parkplatz bin ich noch mal in die andere Richtung, also in den Wald hinein marschiert.
Das war aber eigentlich eher ein bisschen langweilig. Normalerweise ist das ja auch der Weg, auf dem man am Ende des Rundweges zurückkommt. Vielleicht war ich aber auch einfach nicht mehr aufnahmefähig. Wie immer hatte ich vergessen, mir eine Wasserflasche mitzunehmen. Es war höchste Zeit, mal wieder etwas zu trinken.
So ein paar mystische Elemente hat der Wald ja immer zu bieten.

Ich hoffe, dass euch – falls wer vorbei kommt – mein Spaziergang gefallen hat. Scheint gerade Sommerloch zu sein. Habt’s fein, bleibt nicht zu lange in der Sonne und trinkt genug 😉