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Lesen ist bei mir derzeit angesagt. Das Wetter ist ja wirklich nicht zum rausgehen. Nachdem es letzte Woche so schön war, hat uns der nieselige, nasse November jetzt mit Macht erwischt. Ein Buch, das mir sehr gut gefallen hat, ist eher der gehobenen Literatur zuzurechnen. Kaffee und Zigaretten von Ferdinand von Schirach ist auch kein Roman, sondern eine Sammlung von Kurzgeschichten. Wobei es das auch nicht so richtig trifft. Es sind autobiographische Erzählungen, Aperçus, Notizen und Beobachtungen … wobei ich Aperçus erst mal ergoogeln musst. Es sind flüchtige, geistreiche Einblicke, durchaus auch literarische Aphorismen. Der französische Terminus wurde 1797 von Friedrich Schiller ins Deutsche eingeführt. Bei Johann Wolfgang von Goethe bedeutet Aperçu dann eine „Synthese von Welt und Geist“, wie sie sich in der Anschauung realisiert. Ihr seht, in der hochgeistigen Literatur bin ich nicht unbedingt zu Haus. Egal – „Kaffee und Zigaretten“ kann ich unbedingt weiterempfehlen. Vor allem, wenn man Ferdinand von Schirach bislang nur als Autor von Krimiverfilmungen im TV kannte. Aber Achtung: Es ist nicht unbedingt leichte Kost, ist schwer zu beschreiben, man muss sich darauf einlassen, kommt ins Nachdenken. Bei fast jeder Geschichte, und sei sie noch so kurz, fange ich an, nachzuschlagen (oder googeln) und entdecke immer wieder Neues, Interessantes, Unbekanntes. Mir gefällt das. Das Buch ist gibt es als E-Book (9,99), Taschenbuch (11 Euro), Hardcover (20 Euro – sieht sehr edel aus!) und als Hörbuch bei Audible für schlappe 4,95 Euro.

Dass E-Books meistens unter Wert verkauft werden, ist nichts Neues. Vor allem Selfpublisher wie ‚meine eine‘ gehen ja mit dem Trend und steigen selten mit einem höheren Preis als 4,95 Euro ein, im allgemeinen eher 2,95 Euro. Und oft genug werden E-Books zur Einführung sogar mal kostenlos angeboten. Sollte man ein solches Schnäppchen ergattert haben, kann der Schuss aber auch nach hinten losgehen, sowohl für die Leserin als auch für die Autorin. Kürzlich bekam ich per Newsletter mal wieder einen Fantasyroman für null Euro angeboten. Stillerthal: Das Lied Aymurins von Martina Simonis klang interessant. Ich habe zugegriffen. Und mir hat das Buch gefallen, wenn auch mit ein paar Abstrichen. Ich hätte auch 4,95 Euro dafür bezahlt. Die Taschenbuchausgabe gibt es tatsächlich auch für 2,62 Euro. Dann das Ende … ein typischer Cliffhänger. Man will weiterlesen – unbedingt. Aber dann kam die bittere Überraschung. Die E-Book-Ausgabe von Hüter der Nacht: Das Lied Aymurins 2 soll 14,95 kosten *schluck*. Das Taschenbuch 36 Euro. Wie bitte??? Und es hat gegenüber Band 1 auch noch einhundert Seiten weniger. Wir sprechen von einem Buch mit 240 Seiten, nicht etwa 600 Seiten oder was man bei Fantasyromanen sonst so vorfindet. Bei aller Liebe – so nicht! Daraus kann man nur eine Lehre ziehen: Vorher gucken, ob ein Buch zu einer Serie gehört, und was die Folgebände kosten.

Hörbücher gehn bei mir auch hin und wieder. Jetzt werde ich mal wieder zu einem Frankfurt-Krimi greifen. Man muss ja wissen, was die Konkurrenz so schreibt. Totenblass von Frederic Hecker (sagt mir erst mal nix) ist auf dem Handy. Wobei Hören auf dem Tablet ohne Ohrstöpsel zu Hause fast noch angenehmer ist. Der Sprecher ist wieder Achim Buch – bürgt zumindest in dieser Hinsicht für Qualität. Ich bin gespannt und hoffe immer noch auf Inspiration, um Enno von Altenburg mal wieder ermitteln zu lassen 😉  Das Manuskript liegt zur Hälfte fertig seit März in der Schublade *seufz*.

Ich wünsche euch ein gemütliches Wochenende.