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Ich weiß nicht, wie viel Theorie ihr so vertragt (und wie viele Beiträge an einem Tag?), aber ich versuch’s mal 😉
Kamerageplauder – DSLR vs. DSLM
Bitte was? wird so mancher jetzt vielleicht fragen. Die Möglichkeiten Fotos zu machen, waren noch nie so vielfältig wie heute. DSLR (Digital single lens reflex) ist die Abkürzung für die digitalen Spiegelreflexkameras, DSLM (Digital single lens mirrorless) für die spiegellosen Systemkameras. Aber da gibt es ja noch die Kompaktkameras, die Bridgekameras und nicht zuletzt die Möglichkeit, mit dem Smartphone zu fotografieren. Ich habe schon alles ausprobiert und wer sich dafür interessiert, kann mal auf meine Seite Kameraausrüstung hüpfen.
Wie funktioniert das eigentlich grundsätzlich mit so einer Kamera?
Der einfachste Apparat war die Lochkamera oder Camera obscura. Fällt Licht durch ein kleines Loch in einen ansonsten lichtdichten Hohlkörper, so wird in ihm ein seitenverkehrtes und auf dem Kopf stehendes Bild erzeugt. Die Zeichnung zeigt eine Abbildung aus dem 17. Jahrhundert. Das Bild ist gemeinfrei. Das Bild wurde also ursprünglich vor der Aufnahme auf einer in der Regel horizontal liegenden Mattscheibe seitenverkehrt abgebildet. Bei älteren Kameras wurde es dort von oben blickend entweder direkt oder mit Hilfe einer Lupe (Lichtschachtsucher) betrachtet. Später kamen Prismensucher in Gebrauch, mit deren Hilfe das Bild seitenrichtig und horizontal betrachtet werden konnte. Das die Linsen des Objektivs passierende Licht wird in einer einäugigen Spiegelreflexkamera vom schräg stehenden Schwingspiegel nach oben reflektiert und gelangt auf die Einstellscheibe des Suchersystems. Mit einer Sammellinse und durch Reflexion wird das Bild schließlich im Sucher sichtbar. So erscheint dort exakt dasselbe Bild, das beim Druck auf den Auslöser aufgenommen wird. Spiegelreflexkameras waren bis vor kurzem das Nonplusultra in der Fotografie. Ihre Sucher werden auch als optische Sucher bezeichnet und waren, bis die spiegellosen Systemkameras ihre heutige Qualität erreicht hatten, deren Sucher weit überlegen.
Moderne Systemkameras – mit und ohne Spiegel
Als begeisterte Nutzerin der digitalen Sony Alpha Kameras treffe ich nun auf Sandra, die nichts auf ihre Canon Spiegelreflexkameras kommen lässt. Das brachte mich auf den Gedanken, mal beide Kameratypen unter die Lupe zu nehmen. Systemkameras sind beide. Das heißt, eine solche Kamera besteht immer aus einem Body und den austauschbaren Objektiven. Während man in der analogen Zeit als Hobbyfotograf im Allgemeinen den Kleinbildfilm im Format 36 x 24 mm benutzte, gibt es bei den digitalen Systemkameras drei konkurrierende Sensorgrößen in abnehmender Größe: Vollformat (entspricht 36 x 24mm), APS-C und Mft = Micro four thirds. Darum soll es aber jetzt nicht gehen.
Mir waren irgendwann die alten Spiegelreflexkameras zu groß und zu schwer. Und – das muss ich zugeben – auch das Wechseln der Objektive fand ich eine Zeit lang einfach nervig. Die spiegellosen DSLMs waren von Anfang an kleiner und leichter. Für mich ein großes Plus. Männer mit großen Händen bemängeln aber oft gerade bei den zierlichen Sonykameras, dass sie ihre Finger nicht unterkriegen. Außerdem fährt halt auch mancher lieber einen SUV als einen kleinen … was auch immer. Sieht halt nach mehr aus, egal ob praktisch oder nicht. DSLRs sind aufgrund des verbauten Spiegels nach wie vor meist schwerer und größer als die spiegellose Konkurrenz.
Auch das Klacken des umklappenden Spiegels scheint für manchen noch immer wichtig zu sein, so wie das Röhren eines aufgebohrten Auspuffs. Aber mal ehrlich – in der Tierfotografie ist das mehr als störend, ebenso wie in der Kirche, wenn eure Freunde sich gerührt das Ja-Wort geben. Von Paparazzis und Geheimagenten ganz zu schweigen. Also weg mit dem Spiegel. Er schützt allenfalls noch den Sensor etwas besser vor Verschmutzung.
Wenn man als DSLR-Fotograf durch den optischen Sucher guckt, sieht man, außer beim hochgeklappten Spiegel (das Licht muss ja auf den Film oder den Sensor gelangen), das Bild, das man auch gerade noch vor Augen hatte. Nicht mehr und nicht weniger. Aber die digitalen Kameras haben inzwischen tausendundeine Möglichkeit, ein Motiv schon bei der Aufnahme zu beeinflussen. Diese Veränderungen sieht man im optischen Sucher nicht, im elektronischen schon, weil künstliche Intelligenz ein bereits berechnetes Bild wiedergibt. Der Fotograf sieht also, was er später als Resultat ausdrucken oder vorzeigen kann. Moderne DSLRs bedienen sich aber inzwischen auch des Live-View-Modus, um den Nachteil des optischen Suchers wettzumachen. Um das Rad nun nicht neu zu erfinden, verweise ich auf den sehr guten und ausführlichen Wikipedia-Artikel zum Thema Live-View: https://de.m.wikipedia.org/wiki/Live-View. Alle sucherlosen Kameras und natürlich Smartphones arbeiten grundsäzlich mit Live-View.
Nebenbei: Habt ihr euch schon mal gefragt, warum man Live-View wie Laif ausspricht, während das Leben mit „F“, also Life geschrieben wird? Und „to live“ = leben spricht man lif aus. Aber live ist auch ein Adjektiv, das lebendig oder zeitgleich, direkt, bedeutet. Und da heißt es immer, Englisch sei eine einfache Sprache!
Also – DSLR-Kameras müssen ihrem System zusätzlich etwas einbauen, das die spiegellose Konkurrenz ganz selbstverständlich schon beinhaltet. Denn digitale Kameragehäuse (Body) sind kleine Computer. Die machen das mit dem Umdrehen auch ohne Spiegel. Nur die Qualität der elektronischen Sucher konnte lange Zeit nicht mit den optischen konkurrieren. Mittlerweile sieht das anders aus. Dafür kann man sich im elektronischen Sucher alle wichtigen Werte einblenden lassen, ein Histogramm oder sich beim manuellen Fokussieren die Scharfstellung durch das Fokuspeaking erleichtern. Eine ganz tolle Sache, wie ich finde. Auch Serienaufnahmen können mit der spiegellosen Kamera viel schneller erstellt werden, weil kein Spiegel mechanisch hoch und runter klappen muss. Und die technischen und elektronischen Möglichkeiten entwickeln sich immer weiter.
Ich denke, es ist momentan eher eine Frage der Gewohnheit, ob man sich beim Kauf einer Systemkamera für eine DSLR oder eine DSLM entscheidet. Manchmal vielleicht auch eine Frage des Geldbeutels, denn gute Spiegelreflexkameras bekommt man, vor allem gebraucht, günstiger als spiegellose Systemkameras. Das trifft vor allem auch auf die Objektive zu. Da gab es ja zunächst nur relativ wenige und jeder Hersteller hat seinen eigenen Anschluss oder mount. Inzwischen werden aber auch von Sony Lizensen vergeben, zum Beispiel an den japanischen Hersteller Tamron, dessen Objektive ich sehr schätze. Sie sind von bester Qualität und um einiges günstiger als die nativen E-Mount Objektive von Sony. Das macht sich gerade auch bei den teuren Vollformatobjektiven bemerkbar. Mein Dream-Team an der A7III sind die Zoomobjektive 28-70 mm (Weitwinkel) und 70-200 mm (Telezoom).
Das war’s. Bin gespannt, was ihr zu dem Thema meint, sofern ihr euch damit auseinandersetzt. Allen, die ihr Fotowissen vertiefen möchten, empfehle ich diese Seite: Funktionsweise Fotokamera Am besten nur lesen. Die Videos sind arg lahm.
Liebe Elke,
ich sehe das technisch nüchtern, desto niedriger das Auflagemaß, umso besser kann man alte Optiken adaptieren 😀
Und ich habe von Canon EF bis runter zu Samsung NX mini mit ca 6,5 mm Auflagemaß fast alle Kameratypen. Ok, Leica, Canon RF, Nikon Z und Fujifilm Mittelformat habe ich (noch) nicht 🙂
LG Bernhard
Du bist ja auch ein absoluter Spezialfall 😉📸😉.
Das ist aber sehr lieb und diplomatisch ausgedrückt 😀 liebe Elke
LG Bernhard
hach waren das noch Zeiten als man oben reinschaute.. rechts an der Kurbel drehte..
gewisse Ringe drehte und auf den Auslöser drückte 😀
meine erste Kamera war die Rolleyflex von meinem Vater
leider hat er sie nicht aufgehoben
heute habe ich sowohl eine Spiegelreflex als auch Systhencams..
und nehme das Handy 😉
ich bin irgendwie raus und es will nicht mehr im Kopf bleiben wie man sie bedient 🙁
und erst im Handbuch nachlesen vermiest die Laune ..
dein Beitrag ist toll und informativ
liebe Grüße
Rosi
Dankeschön. Manchmal kommen einem die modernen Kameras so kompliziert vor, aber auch nur, weil sie so viele Möglichkeiten bieten. Wenn ich mir alte Kameras mit alten Objektiven ansehe, dann denke ich immer: Was war das für eine Fummelei, bis du die Rädchen alle richtig gedreht, die Entfernung richtig geschätzt und eingestellt, die Belichtung mit einem separaten Belichtungsmesser gemessen hattest. War auch der Film richtig eingelegt, sodass er auch wirklich transportiert wurde? Dafür hat man sich aber auch für jede Aufnahme richtig Zeit genommen. Filme waren nicht billig. Und die anschließende Entwicklung auch nicht.
Hi Du! Brachte Dich meine neue EOS 2000D auf die Idee zu solch‘ einem Bericht? Er ist sehr ausführlich und gut. Wie Du bereits geschrieben hast, ich schwöre auf meine DSLR von Canon. Ich liebe sie geradezu! Natürlich aber gibt es auch Fans der spiegellosen Systemkameras – und das ist auch gut so. Ich habe mir in der letzten Zeit auch Tamron Objektive gekauft, weil auch ich von ihnen einiges halte. Hinzu kommt, dass ich auch ein sehr sehr altes Objektiv ganz preisgünstig gekauft habe, das ich mit einem Adapter an die Canon adaptiere. Ich möchte es mal austesten. Es… hier weiterlesen »
Das weiß ich doch *lach*.
Liebe Sandra,
warte nur ab, bis Dich der Altglasvirus voll erwischt hat, dann kommt sicher irgendwann eine Canon RF oder EOS-M ins Haus, wenns von Canon sein soll 😀
LG Bernhard
Jetzt ist erstmal gut mit Shopping. Geld ist alle und is noch so viel Monat übrig 🙂 Nee, aber mal im Ernst: diesen Monat gibt es nix mehr!
LG
Sandra
Ich noch mal: Ich habe das Kommentieren bei dir für heute aufgegeben. Die Kommentare verschwinden im Nirwana. Ist mir auch bei einem früheren schon aufgefallen.
LG – Elke
Oh, das tut mir leid. Nur bei Dir ist dies so! Es ist komisch. Ich habe nichts verändert an den Einstellungen. Bei Abraxandria hatten wir vor einiger Zeit, aber schon länger her, das selbe Problem, aber da wusste ich schnell, woran es hing, nämlich an der Blacklist. Du kommentierst doch immer mit derselben E-Mail, oder!? Ich werde gleich mal nachsehen, wo Deine Kommentare alle hin sind und ob ich sie ggf. im Spam Ordner finde. Und dann sehe ich nach, weshalb sie dort gelandet sind. Vielleicht kann ich das Problem ja finden und lösen. Danke für den Hinweis, Elke! LG… hier weiterlesen »
Liebe Elke!
Ich habe Deine Kommentare gefunden. Du hattest zwar das Gefühl, dass sie ins Nirvana sind, aber tatsächlich waren sie im Spam Ordner. Ich habe sie freigegeben und beantwortet.
Sobald ich Zeit habe, sehe ich nach, weshalb sie hin und wieder im Spam Ordner landen…
LG
Sandra!
Jaja. Ich hab mir letztes Jahr eine DSLR gekauft, weil meine Bridgekamera nach und nach auseinanderfiel und ich 1. irgendwie dachte, Spiegelreflex *muss* doch besser sein – ich glaube, das ist es auch, aber dafür auch eindeutig schwerer und schwieriger – und ich 2. keine für mich passende Bridgekamera gefunden habe. Ich bin so mittelglücklich. Ich denke, wer Fotografie als ernsthaftes Hobby betreibt, ist mit Spiegelreflex richtig beraten, aber für technisch eher unversierte Blogger(innen) wie mich, die einfach nur auch mal hübschere Fotos haben wollen, ist eine Bridgekamera völlig ausreichend. Und zum „in die Tasche stopfen und immer dabei haben“… hier weiterlesen »
Es geht hier aber nicht um Spiegelreflex oder Bridgekameras! Es geht um Systemkameras, also solche mit Wechselobjektiven, die entweder einen Spiegel haben oder keinen. Und da denke ich, dass die Spiegelreflexkamera eher ein Auslaufmodell ist. Das wird noch etwas dauern und Fans wird es immer geben.
Liebe Elke, die erste richtige Kamera, die ich hatte, war auch eine Sony Alpha mit drei Objektiven – Weitwinkel, Tele und Makro und ich habe sie auch ewig lange benutzt. Im Laufe der Zeit ist sie mir aber einfach zu schwer geworden und auch das Wechseln der Objektive fand ich zu unpraktisch, wie Du das ja auch schon geschrieben hast. Durch Zufall bekam ich dann mal eine Brigdekamera in die Hand und da war klar, dass ich mir so eine kaufen werde. Da ich Sony treu geblieben bin, ist es dann die Cybershot mit dem 50fach optischen Zoom geworden und… hier weiterlesen »
Ach, also deine Bilder sind doch immer super. Und ich habe ja selbst eine ganze Weile gerne mit den Bridge-Kameras fotografiert. Ich glaube, bei mir spielt der Spieltrieb eine große Rolle, das Ausprobieren wollen. Objektive zu wechseln finde ich nach wie vor manchmal doof, auch dass man oft mehrere mitschleppt und sie hinterher doch nicht benutzt 😳. Aber klar, im Makrobereich hat man bessere Möglichkeiten. 0bwohl ich denke, dass man die qualitativen Unterschiede erst beim Ausdruck von großen Formaten so richtig sehen würde. Nicht im Internet.