Bei diesem doofen Wetter muss man sich ja irgendwie beschäftigen. Heute ist es mal wieder so ätzend, dass man wirklich nicht vor die Tür will. Vogelfutterhäuschen auffüllen und Müll rausbringen hat mir voll und ganz gereicht. Nass-kalt und nieselig – wer braucht denn sowas?
Also habe ich mir das neue Bullet Journal geschnappt und mal angefangen, es für das neue Jahr vorzubereiten. Jaaa – ihr lest richtig, ich hab’s doch getan. Das (neue) schwarze von Leuchtturm, das ich im November angefangen habe, hat mich total abgetörnt. Jeden Tag aufs Neue dachte ich mir: Nee, das ist es nicht. Nun will ich die Schuld gar nicht bei dem Buch selbst suchen. Es ist ein Leuchtturm, wie ich schon einige habe und es ist innen auch recht liebevoll gestaltet. Ist es der schwarze Einband, der so sehr die triste Stimmung verstärkt? Das andere Papier, auf dem meine Fineliner nicht so wollten, wie sie sollten? Ich weiß es nicht. Ich weiß nur, ich mag das Teil nicht – Ende. Also habe ich mir aus der Reihe, aus der das hübsche „Aloha“ stammte (links oben im Headerbild) ein mich farblich aufheiterndes Exemplar mit der Bezeichnung „Vintage Flowers“(*Affiliatelink) gegönnt. Anders als das „Aloha“ hat es leider keinen Stiftehalter, aber der lässt sich zur Not einkleben. Das haben die Leuchttürmer aber alle nicht. Geht auch ohne. Sonst ist es wieder super ausgestattet mit Seitenzahlen und allem BuJo relevanten Vorgeplänkel: Indexseiten, Key-Seite, Future Log … Aloha und Vintage Flowers sind übrigens gleich groß, auch wenn das oben anders aussieht. Nur das Leuchtturm-Bujo ist eine Spur kleiner. Alle werden aber als DIN A5 bezeichnet. Das Papier der beiden farbigen Bujos hat eine Grammatur von 120g/m², das Leuchtturm nur 80g/qm. Allerdings fühle ich den Unterschied nicht. Und habe mal gelesen, dass die Grammatur allein nichts über die Papierqualität aussagt. Wesentlicher ist der Unterschied des Punktrasters. Beim Leuchtturm sind es exakt 5 mm, bei den anderen 4 mm. Beim Schreiben komme ich mit den vier Millimetern besser zurecht.
Heute habe ich mir zunächst mal eine Kopie einer Doppelseite des Bujos ausgedruckt und mir ganz vorn als Dutch Door eingeklebt. Die Seite habe ich mit Abständen unterteilt, die man im BuJo immer wieder mal braucht. Außerdem kamen meine Farben für die diversen Gemütszustände und die Keys drauf. Eigentlich ist es nur eine ausklappbare Seite, kein richtiges Dutch Door. So bezeichnet man eher halbierte Seiten, ähnlich wie die auch in Norddeutschland bekannten „Klöntüren„. Wenn ich jetzt auf irgendwelchen Seiten Unterteilungen von 1/2 – 1/3 oder 1/4 brauche, klappe ich die Seite nach außen und weiß sofort, wo ich meine Striche ziehen muss. Im schwarzen BuJo nach Ryder Carroll gibt es noch viel mehr und raffiniertere Unterteilungen, aber die werde ich nie brauchen. Aber ausklappbar sind sie nur bei mir!
Ups – das Geschmiere, das man hier teilweise sieht, muss auf der Glasplatte des Scanners sein. Mein Papier ist sauber. An den Wetterdoodles muss ich noch üben. Aber ihr wisst ja: Schlecht zeichnen kann ich gut. 😉 Als Nächstes kommt dann das Future Log, einmal als immerwährender (Geburtstags-)Kalender und dann ein ganz normaler Jahreskalender als Überblick. Wenn ich nicht wüsste, dass ich mit dem BuJo eh nur bis maximal Mitte 2022 reiche, hätte ich für das komplette Jahr eine Doppelseite benutzt. So befinden sich Juli bis Dezember auf der nächsten Seite.
Wie ihr seht, ist das alles sehr karo-einfach. Keine Blümchen, keine bunten Ausschmückungen. Die können allerdings noch kommen. Den Kalender habe ich von Kalender-Uhrzeit.de und gleich auf selbstklebendes Papier gedruckt. – Danach folgt ein kurzer Rückblick auf 2021 und eine Seite mit ein paar Zielen für 2022. Die behalte ich für mich 😉
Vielleicht fragt ihr euch, was ich denn nun mit den Monaten November und Dezember im schwarzen Bujo mache. Ich habe im „Aloha“ noch ein paar Seiten frei. Sie reichen für knappe Zusammenfassungen der beiden Monate. Die Monthly Logs werden aus dem Schwarzen herausgetrennt und ins „Aloha“ eingeklebt. So geht nichts Wesentliches verloren. Passiert ist seit Anfang November eh nicht mehr viel.
So weit bin ich jetzt. Im Moment gucke ich mir meine alten Bujos wieder an, aber auch Anregungen auf Pinterest oder YouTube. Da gibt es massenhaft, aber das meiste ist mir viel zu aufwändig. Ich schreibe im Endeffekt doch mehr Tagebuch als alles andere. Soweit für heute. Kommt gut in die neue Woche. Bald ist Weihnachten und dann ist das Jahr auch fast schon wieder um. Dass ich unentwegt älter werde, finde ich doof. Ansonsten ist es nicht schad um dieses Jahr – finde ich zumindest.
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Liebe Elke, eine echt tolle Aufgabe hast du dir da vorgenommen und setzt sie auch hervorragend um. Deine Wetteraufzeichnungen mit den Doodles finde ich echt klasse. Ich glaube, mir wäre das alles aber zu viel Arbeit, obwohl ich einen Terminkalender per Hand führe und im Urlaub führe ich immer eine Art Tagebuch über den jeweiligen Tag. Das finde ich dann spannend, wenn man später mal nachliest, was seinerzeit sich so alles ereignet. Nun möchte ich mich aber noch ganz herzlich bei dir für deine schöne Weihnachtspost, der Karte, dem wunderschönen Foto mit absolut passenden Gedanken von unserem großen deutschen Dichter… hier weiterlesen »
Freut mich sehr, dass die Karte gut angekommen ist, liebe Christa.
Liebe Elke, wenn ich mir das alles so durchlese, dann fehlt mir zu manchen Fachbegriffen einfach das Wissen, lese aber mit Interesse deine Ausführungen und stelle fest, riecht nach viel Arbeit und nach Disziplin. Es macht mich schon an, einfach mal anzufangen so Tagesabläufe und Besonderheiten festzuhalten. Das wird dann sicher, einfach gesagt, ein Tagebuch. Im Keller fand ich noch ein neues Buch samt Stift, mit dem werde ich mal beginnen. Hab es schon einmal durchgezogen, beim Umzug ist es irgendwie abhanden gekommen. Es war interessant, im nachherein darin zu lesen. Es gibt Dinge, die gehören nicht in einen Blog,… hier weiterlesen »
Nicht jeder hat an Bullet Journaling oder auch nur Tagebuch schreiben Freude. Und das mit der Disziplin stimmt schon. Wenn sie, wie bei mir im November, komplett kippt, dann zieht das jede Menge Disziplinlosigkeit nach sich. Das mag für eine Weile richtig sein, aber ich brauche Ziele und Motivationen. Ich mag meinen Blog, aber ich nehme immer wieder gerne so ein Tagebuch zur Hand, das ich ja auch mit Fotos bebildere.
Beim Frühstück habe ich mir vorgenommen, mir heute das BuJo 22 vorzunehmen, schon mal die Kalender herunter zu laden und die Wochenübersichten für den Januar zu drucken. Du siehst, dein Schubs zum BuJo 2017 wirkt nachhaltig, auch wenn ich das Buch abgespeckt und nach wie vor als A5-Ordner führe.
Herzlich, do
Wie man das macht, ist im Endeffekt ja auch völlig egal. Es gibt viele Möglichkeiten und man muss da wirklich seinen eigenen Weg finden 🐞.
Warum führst du so ein Journal privat? Hilft es dir bei der Organisation oder ist es eher ein Festhalten des Tagesgeschehens? Ich hab keine Ahnung davon, habe aber während meiner Arbeit als Lehrerin solche Din A4 Bücher geführt mit Eintragungen zu allen möglichen Punkten. War sehr praktisch, als ich vier Jahre hintereinander eine Klasse1/2 hatte. Da brauchte ich nur nachzuschlagen, was ich im Vorjahr mit der jeweiligen Klassenstufe gemacht habe. Dazu gab es einen Ordner mit den Arbeitsblättern. Auch fürs Zeugnisschreiben war es gut, weil ich mir Notizen zum beobachteten Lernstand machen konnte. Privat wär mir das momentan zu viel… hier weiterlesen »
Liebe Astrid, auch Aufwand liegt im Sinne des Betrachters. Und wofür man ihn betreibt. Für mich ist das Bullet Journal in erster Linie Tagebuch, denn es gibt doch viele Dinge, die ich zumindest nicht in meinen Blog schreiben würde. Es hat auch etwas mit Motivation und Organisation zu tun, und enthält viele Notizen, die mir wichtig sind und die ich aufheben möchte. Ich habe immer mal wieder Posts über das Journaling hier im Blog. Gib mal Bullet Journal in die Suchmaske ein, wenn es dich interessiert. Oder BuJo, Ryder Carroll …
Danke für deine Antwort! Da hast du recht, dass viele Dinge nicht im Blog geschrieben werden sollen & müssen ( ich erinnere mich allerdings anhand der Fotos doch recht genau, was sonst war ). Als Tagebuch kann ich so ein Journal auch gut nachvollziehen. Ich bin so gar keine Listenschreiberin, außer manchmal bei zu vielen Nähaufträgen, behalte alles im Kopf. Im Netz habe ich Beiträge erwischt, die strotzten so vor Insider-Begriffen, da kam ich mir doof vor. Na ja, ich weiß jetzt, was dich motiviert.
Einen guten Tag!
Das mit den Insiderbegriffen ist oft blöd. Als ich mit dem Bullet Journaling 2014 angefangen habe, war das alles noch recht neu. Da fand man dann im Netz auch nur Beiträge oder Videos, die die Sache ganz einfach erklärt haben. Wenn ich heute nach Beiträgen suche, dann finde ich auch oft nur hochgestochenes Zeug. Am besten geht man – sofern man die englische Sprache beherrscht – auf die Seite von Ryder Carroll selbst: https://bulletjournal.com/pages/learn
Liebe Elke,
ich hatte ja auch schon angefangen. Die Idee mit dem Kalender finde ich gut. Da muss ich mal schauen, dass ich mir einen suche, ausdrucke und vorn in mein Bujo einkleben. Dann hat man ihn immer gleich zur Hand.
Liebe Grüße
Jutta
Es gibt mittlerweile so viele tolle Bullet Journals. Die Auswahl ist unglaublich. Mein nächster Favorit ist vermutlich eins von Archer & Olive oder von Lebenskompass. Bisher stand ich ja wirklich auf Leuchtturm, aber das ändert sich gerade. Und ich finde, dass meine beiden aktuellen BuJos zwar nicht wirklich bis zum Schluss flach liegen, aber das tun die von Leuchtturm auch nicht. – Kalender drucke ich schon immer aus und klebe sie ein. Sie per Hand zu schreiben, ist ja schlimmer als … keine Ahnung. Da würde ich mich vermutlich nur verschreiben.