Ich habe euch schon einige Fotos von Klein-Elke gezeigt. Hier kommen ein paar Weihnachtsbilder – von meiner Familie und mir. Alle aus den mittleren 1950er Jahren. Und für „Novas Zitat im Bild“ ein absoluter Klassiker:
Ein Spruch, den ihr sicher alle kennt. Stammt aus „Weihnachten bei den Hoppenstedts“.
Zum Urheberrecht: Loriots berühmter Satz „Früher war mehr Lametta“ ist nicht vom Urheberrecht geschützt. Das urteilte das Landgericht München (AZ: 33 O 9328/19). Dem kurzen Satz aus dem Sketch „Weihnachten bei Hoppenstedts“ fehle die maßgebliche „Schöpfungshöhe“. Deshalb traue ich mich. Offenbar haben Loriots Erbinnen aber sämtliche Videos auf YouTube aus dem Verkehr gezogen.
Unteres Bild mein Bruder und mein Papa.
In der Weihnachtsbäckerei …
An diese Küche mitsamt ihrem Tisch und dem alten Becken aus Steinguss kann ich mich gut erinnern. Im Prinzip gibt es diese Küche heute noch, nur moderner. Nach dem Tod meiner Mutter 1995 zog dort meine älteste Nichte samt Wohngemeinschaft ein. Da passierte noch nicht sehr viel. Später folgte dann ihr jüngerer Bruder, der dann zusammen mit uns viel renoviert hat. Aber es gibt noch die Tür nach draußen zum verglasten Balkon, die auf Putz liegenden Heizungsrohre und daran wird sich vermutlich so schnell nichts ändern. Wir vermieten nach wie vor an junge Leute, die froh sind, eine preiswerte Wohnung in guter Lage zu bekommen. Alles, was man an Komfort braucht, wenn man keine allzu hohen Ansprüche stellt, ist vorhanden. Meine Eltern bzw. die damalige Erbengemeinschaft, hatte schon Glück, dass die amerikanische Besatzungsmacht sich die besten Häuser herausgepickt und sie weiter modernisiert hat. Das Haus baute mein Großvater 1927. Anders als viele andere Häuser im Heimchenweg, hatten wir immer innenliegende Toiletten und ein Bad. Nicht die Dachwohnung, aber die hat inzwischen zumindest eine moderne Dusche bekommen. Ich erinnere mich an die Wohnungen in der Nachbarschaft, die furchtbar dunkel waren. Und zum Klo musste man in einen Verschlag ins Treppenhaus. Trotzdem habe ich als Kind und Jugendliche dieses Haus, das damals jünger war als unser Einfamilienhaus heute, als „alt“ empfunden. Das lag an den schicken neuen Einfamilienhäuser, die damals im neuen Wachtelweg von der Hoechst AG gebaut wurden. Die Leute, die dort wohnten, waren anders, gehörten zu den „Besseren“. Das hat sich bei mir zu einem echten Trauma gewachsen. An die Kinder habe ich nie wirklich Anschluss gefunden. Sollte ich jemals eine Autobiografie schreiben, wird das sicher alles wieder hochkommen. Deshalb hört ihr von mir immer mal wieder, dass Bilder lügen. Die Fotos, die mein Vater machte, zeigen eine heile Welt in einer Familie, die es so heil nie gab. Dennoch – es ging uns gut verglichen mit vielen anderen Menschen in dieser Zeit. Und je älter ich werde, umso objektiver und gleichzeitig verständnisvoller kann ich Vieles sehen. Eigentlich schade, dass man für manche Erkenntnisse so lange braucht.
Und noch mal mein Bruder, meine Mutter und ich. Rolf baute aus meinen Legos sein Traumhaus 😉 Was ich hier so sehe: Ich würde sagen im Bauhausstil.
Nachträglich verlinkt mit Heidis „Guckloch„.
Puh – das reicht. Ich wünsche euch ein gemütliches viertes Adventswochenende. Mir geht es nach dem Boostern schon wieder ganz gut.
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Was für wundervolle und harmonisch wirkende Fotos, liebe Elke. Irgendwie war es früher doch schöner, dankbarer für das was man hatte.
Ich habe „mein“ geliebtes Bambi bei Dir entdeckt 😉
Ein wunderschönes und gesundes neues Jahr wünsche ich Dir.
Viele liebe Grüße
Lina
Du also auch *schmunzel*. Das Bambi dürfte zeitweise das am meisten verkaufte Steiff-Tier gewesen sein. Ich wünsche dir ein gutes neues Jahr.
Stimmt! Lametta habe ich auch vermisst, schade, ein Baum hat schöner ausgesehen mit Lametta. Sehr gutaussehende Verwandte hast du (darf ich du schreiben?) Ich habe leider nie einen Weihnachten mit meinen Verwandten, da sie alle viel zu weit weg wohnten. So bekam ich nur die Verwandte meines Mannes zu Besuch. Und das war anstrengend:-)) denn, alle wollten traditionelles Essen auf dem Tisch sehen, aber ich konnte nicht sehr gut kochen damals. Liebe Grüße für das neue Jahr!
Natürlich darfst du „du“ sagen. Tun hier doch alle. Inzwischen habe ich auch kaum noch Verwandte – na, stimmt nicht so ganz. Aber die diversen (Groß)-Nichten und -Neffen sind auch in alle Winde verstreut. Mein Bruder lebt glücklicherweise noch, aber ihn sehe ich auch eher selten.
Das schöne schwere, alte Lametta gibt es ja leider nicht mehr zu kaufen, weil es umweltschädliche Inhaltsstoffe hat. Nur einen Lamettaersatz kann man kaufen, der aber ist ganz leicht und er knittert auch nicht, so wie man das von einem mehrjährigen Lametta her kannte. Ach so schön sind deine alten Fotos, ganz toll finde ich es, das du sie noch hast. Ich erinnere mich an diese alten rechteckigen Spülbecken, man sagte Wasserstein dazu, kann das sein? Mit Lego habe ich als Kind auch schon kleine Häuschen gebaut und ich sehe das Bambi und natürlich ganz viel Lametta auf den Weihnachtsfotos.… hier weiterlesen »
Wasserstein, ja genau. Lametta, das war wohl Aluminium und Blei. Blei ist giftig und Aluminium brauchen heutzutage die Querdenker für ihre Hüte *lol*.
Liebe Elke,
finde solche alten Bilder immer wieder interessant 😀
Da gibt es viele Kleinigkeiten zu entdecken.
LG Bernhard
Ja, das stimmt. Hast du auch welche?
So toll liebe Elke,
ja früher war mehr Lametta und es war einfach wunderbar wenn der Weihnachtsbaum geschmückt da stand, das Glöckchen erklang und es Bescherung gab. Wir haben leider keine so schöne Weihnachtsfotos mehr ….
Ein schönes 4. Adventswochenende für Dich und herzliche Grüße
Liz
Danke, liebe Liz. Ich habe auch nur einen Bruchteil der Bilder, die vorwiegend mein Vater gemacht hat. Da wurde viel weggeworfen. Heute gäbe ich was dafür, wenn ich die Negative noch hätte. Wenn man vor vierzig Jahren schon gewusst hätte, welche technischen Möglichkeiten wir heute haben. Und – zugegeben – wie sehr ich mich irgendwann wieder dafür begeistern würde.
Guten Abend liebe Elke 🙂 wie schön … das sind ganz wunderbare Erinnerungs-Fotos, hab auch gespannt deine Erinnerungen gelesen. Danke fürs Teilhaben-Lassen! Und eine Autobiografie wäre doch eine tolle Idee – in mir würdest du auf jeden Fall eine Leserin finden 🙂 Meine Mom schreibt gerade ihre Memoiren ..eigentlich wollte sie nur eine Art Übersicht über die Ereignisse in ihrem Leben machen, aber beim Schreiben sind ihr immer mehr Details eingefallen ..dann hat sie ihre alten Notiz- und Tagebücher aus dem Keller geholt, und nun schreibt sie richtig ausführlich – ich hab schon bisschen „reinspickeln“ dürfen. Und das mit der… hier weiterlesen »
Ja, guck mal einer an, dich gibt es ja auch noch – wie schön! Ich habe dich in meinem Feedreader und schau immer mal nach, ob sich bei etwas tut. Schön, dass du dich meldest. Was die Omikronvariante angeht – ich weiß nicht … Ich habe die Pandemie von Anfang an immer ernst genommen, aber ich Moment habe ich das Gefühl, dass um dieses Omikronteil etwas zu viel Aufhebens gemacht wird. Man kann’s bald nicht mehr hören. Und diejenigen, die sich nicht impfen lassen wollen, wird die tägliche Dosis Nachrichten eher noch mehr aufstacheln. Wir haben anfangs ein ganzes Jahr… hier weiterlesen »
Da flammen Erinnerungen auf… keine Frage.
Wie sich die sepiafarbenen Fotografien dieser Zeit einander ähneln, ich staune. Und ich musste unwillkürlich schmunzeln. Denn mein Mann und ich hatten dieser Tage ebenfalls die 3. Impfung und mussten unwillkürlich die Füße ruhig halten… so dass wir in unseren Gesprächen Gedanken an die Jugend auffrischten!
Ein wundervolles frohes Weihnachtsfest wünsche ich Dir, zimtsüße Grüße aus Augsburg von Heidrun
Dankeschön und gleichfalls.
Mit diesen hübschen Fotos hast du ja Erinnerungen geweckt, die gerade in der Weihnachtszeit aufflammen. Unsere Weihnachten waren bescheiden, was Geschenke anbelangt, man bekam das, was man ohnehin brauchte, ausserdem gab es kurz nach dem Krieg auch nicht so viel im Angebot. Mutter backte riesige Bleche Steuselkucken, etliche Zuckerbrötle, machte selber Nudeln für die Hühnersuppe, kochte vor damit sie die Tage auch ein wenig geniessen konnte. Einen Baum gab es immer, und wie damlas üblich, viel Lametta. Es wurde viel gesungen und zusammen gespielt, wir waren kräftige Sänger. Ich denke sehr gerne an diese Zeit zurück. Dein Blick auf das… hier weiterlesen »
Mein Bruder war vor allem einige Jahre später meine große Stütze. Mein Vater starb früh und mit meiner Mutter kam ich nie zurecht. Doch – er ist eine Seele von Mensch. In seiner eigenen Autobiografie schreibt er zwar, dass er bei meiner Geburt als Siebzehnjähriger mit dem Wurm nichts anfangen konnte, aber das habe ich so nie empfunden. Ich liebe ihn sehr.
Liebe Elke,
Was führ schöne Erinnerungen. Die Kindheitszeit usw..Oh ja Lametta war viel mehr damals. Heute fast keins. Die Fotos schaut man gerne an.
Danke fürs zeigen.
Herzliche Grüsse und schönen 4.Advent..
Elke- (die im Norden)
Dankeschön, liebe Elke aus dem hohen Norden.
Liebe Elke, wenn ich Deine Zeilen lese, sind auch bei mir viele Erinnerungen gleich wieder da. Ein sehr schöner Post mit vielen schönen Bildern. Probleme gab es natürlich auch bei uns. Das Geld war immer knapp und bei drei Kindern musste man schon ziemlich rechnen. Als Kind habe ich schon darunter gelitten, dass man nicht alles mitmachen konnte und dafür selbst von Lehrern ausgegrenzt wurde. Als Kind versteht man vieles ja nicht. Das kommt eben wirklich erst viel später, wie Du ja auch geschrieben hast. Die Erinnerungen an Weihnachten bei uns zu Haus sind bei mir immer noch die schönsten.… hier weiterlesen »
Lass noch ein paar Bäume stehen, bitte 😉
Liebe Elke,
Weihnachtszeit ist für mich immer eine Reise in die Vergangenheit. Die Erinnerungen daran sind einfach wunderschön, sagt mein Gedächtnis. Am 1ten Weihnachtstag war Verwandten Tag – den Duft nach selbst gebackenen Stollen werde ich nie vergessen. Ein High light war für mich immer wenn ich mit meinem Opa Heilig Abend um 24 Uhr die Christ Mette besuchte. Ach da wird mir ganz warm ums Herz.
Hab ein schönes Wochenende beim Schein der Kerzen.
Liebe Grüße
Lieselotte
Das klingt gut. Dir ebenfalls ein schönes, friedvolles Adventswochenende.
Liebe Elke, so wurde auch früher der Weihnachtsbaum bei uns geschmückt…..mit viel Lametta. Alles hat seine Zeit und wer weiß, vielleicht kommt sogar das mal wieder in Mode, obwohl umweltmäßig das Lametta verpönt sein dürfte. Ein Blick in die Kind- und Jugendzeit hast du uns heute gewährt mit all ihren schönen und für dich auch weniger schönen Facetten. Trotz allem denke ich, wirst du die schönen Seiten stets gerne im Herzen behalten und je älter man wird, umso mehr kann man auch widrige Dinge aus früheren Jahren verstehen und begreifen. Das sind besonders wertvolle Bilder, die uns mitgebracht hast. Was… hier weiterlesen »
Ob mir Rolfs Traumhaus gefallen hat? Weiß ich nicht mehr *lach*. Ich war eher sauer, dass er meine Legosteine verbrauchte 😉 Wenn ich so zurückdenke – es gab ja damals nur die ganz einfachen Klötzchen. Und halt mal Fenster oder so etwas für Häuschen. Das Angebot heute ist gigantisch. War es schon vor dreißig Jahren, als unsere Jungs mit Lego bauten. Da gab es dann aber auch schon Playmobil, die große Konkurrenz.
Liebe Elke, eine kleine Reise durch deine Kindheit ist wirklich ein Highlight von besonderer Art und erweckte viele Erinnerungen und ich liebte damals das Lametta, da es im Kerzenschein so schön glitzerte. Ich habe sofort auf einem der Fotos das Rehlein entdeckt, ein solches ist auch noch in meinem Besitz, von „Steif“. Ich bekam es in dem Alter, wie du auf deinen Fotos warst, von meinem Stiefvater geschenkt und es begleitet mich seither bis zum heutigen Tage und ich denke auch, bis ich meine Äuglein für immer schließe. Ich wünsche dir noch eine besinnliche Weihnachtszeit mit schönen Erinnerungen, herzlichst Karin… hier weiterlesen »
Genau, das ist das „Bambi“ von Steiff.
Lach, was für eine tolle Formulierung, „…Traumhaus- im Bauhausstil“. Ja ,früher gab es nur die einfachen Steine, da wurden fast immer Häuser oder Türme gebaut. In einem Jahr bekam ich Weihnachten dann die ersten Dachziegel-Steine, die damals fast überall beim „echten“ Bau benutzten Glasbausteine, Räder und Fahnen. Da war die Freude groß! Heute kann man ganze Roboter zusammensetzen und bei den Kleinen geht nichts mehr ohne Bauanleitung.
Schön, dass du noch ein paar alte Weihnachtsbilder gefunden hast.
Wünsche dir ein schönes 4. Adventwochenende und sende liebe Grüße
Arti
Danke gleichfalls. Oh ja – Glasbausteine! Die waren in den 1950er und 60er Jahren beim Hausbau total in. Die durften dann auch bei Lego nicht fehlen.
Was für ein schöner Post mit einem klasse ZiB über welches ich mich wieder freue. Ich liebe solche alten Fotos, und eines vorweg…dein Bruder war ganz schön „schnieke“. An so ein Becken kann ich mich auch noch erinnern, allerdings war unseres tiefer und es gibt noch ein Foto wo ich als Kind drinnen gesessen bin *gg* Tja, und ja…Lametta war damals absolut der Trend, selbst bei mir noch ein paar Jahre. Eigentlich habe ich erst die letzten drei Jahre keines mehr rangemacht. Allerdings immer abgenommen gibt es das noch, schön sauber wieder „hingelegt“ und im Karton. Absolut niedlich auch das… hier weiterlesen »
Ja, mein Bruder war wirklich ein attraktiver Bursche. Was habe ich ihn immer um seine langen, dunklen Wimpern beneidet *lach*. Einiges von seinen Zügen finde ich auch bei meinem Großen wieder, und doch ganz anders.